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Interpharm online 2022
Von resilienten und verzagten Menschen
Was zeichnet die „Stehaufmännchen“ aus, die aus deprimierenden Situationen schnell wieder herausfinden, während andere Menschen aus der Bahn geworfen werden? „Resilienz“ heißt das Zauberwort, und welche Faktoren sie bestimmen, beschrieb die preisgekrönte Wissenschaftsjournalistin Dr. Christina Berndt im Festvortag der diesjährigen Interpharm.
Resilienz (von lateinisch resilire ‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘) bezeichnet in der Psychologie die Fähigkeit des Menschen, auf Probleme und Veränderungen mit Anpassung ihres Verhaltens zu reagieren. Der Begriff ist der Materialkunde entlehnt, wo er zum Beispiel anschaulich die Fähigkeit eines gedrückten Schwamms illustriert, in seine Ausgangsform zurückzukehren.
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„Das Allerwichtigste im Leben ist Bindung – das ist sozusagen der Ur-Slogan der Resilienzforschung“, erklärte Wissenschaftsjournalistin Dr. Christina Berndt („Süddeutsche Zeitung“) in ihrem Festvortrag bei der INTERPHARM. Dabei gehe es nicht nur um die Bindung in der frühen Kindheit und Jugend. Jeder Erwachsene brauche lebenslang Freunde, mit denen ein enger menschlicher Austausch möglich ist. Wichtig sei, solche emotional tragenden Kontakte über die Zeit zu bewahren und zu pflegen. Was nicht selbstverständlich ist, da bei den meisten von uns jenseits des 25. Lebensjahrs die Zahl der Freundschaften stetig abnimmt. Virtuelle Kontakte in den „sozialen Medien“ ersetzen sie nicht!
Selbstwirksamkeit üben
Psychologen bezeichnen mit Selbstwirksamkeit(serwartung) den Glauben an sich selbst und das Vertrauen darin, dass man in seinem sozialen Umfeld etwas bewirken kann, dass man gehört wird. Wo das nicht hinreichend gegeben ist, sei es dem Umfeld oder eigenen Defiziten geschuldet, könne man versuchen, sich mehr Einflussmöglichkeiten zu schaffen. Um Selbstwirksamkeit und damit Resilienz zu steigern, können Ratgeber, Mitstreiter, Freunde, unter Umständen auch Therapeuten hilfreich beziehungsweise vonnöten sein. „Wir schaffen das“, laute der Schlachtruf der Resilienten gegenüber den Verzagten.
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