Apobank-Bilanz 2021

„Befriedigendes Ergebnis“ und 7 Prozent Dividende

Düsseldorf - 07.04.2022, 14:00 Uhr

Die Apobank hat sich im Jahr 2021 nach eigenem Dafürhalten „gut geschlagen“.  (x / Foto: Apobank)

Die Apobank hat sich im Jahr 2021 nach eigenem Dafürhalten „gut geschlagen“.  (x / Foto: Apobank)


Die Apobank hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem Gewinn auf Vorjahresniveau abgeschlossen und spricht selbst von einem „befriedigendem Geschäftsergebnis“. Nachdem die Dividendenzahlung für 2020 ausgesetzt worden war, sollen für 2021 nun 7 Prozent an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Das laufende Jahr ist unter anderem von zwei Unwägbarkeiten geprägt: dem weiteren Verlauf der Corona-Pandemie sowie dem Krieg in der Ukraine. 

Es ist kein Ergebnis, um den Champagner aus dem Kühlschrank zu holen, aber es ist ein nüchtern-solides Resultat: 65,4 Millionen Euro, so hoch fällt der Jahresüberschuss des Jahres 2021 für die Apobank aus. Damit hat das genossenschaftlich organisierte Düsseldorfer Geldinstitut nahezu mit dem gleichen Gewinn abgeschlossen, wie ein Jahr zuvor – 2020 betrug der Überschuss 65,3 Millionen Euro. Matthias Schellenberg, der erst am 1. März 2022 sein Amt als Vorstandsvorsitzender und damit als Nachfolger von Ulrich Sommer angetreten hat, sagte in einer Pressekonferenz, dass 2021 „in vielerlei Hinsicht weiter von der Pandemie geprägt“ gewesen sei.

Einlagenflut als Belastung

Doch auch das seit Jahren anhaltende Niedrigzinsumfeld stellt die Bank, zu deren Kunden Angehörige der Heilberufe, Standesorganisationen und Berufsverbände sowie Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt gehören, weiter vor Herausforderungen. So wies Finanz- und IT-Chef Holger Wessling vor Journalisten darauf hin, dass 2021 die Einlagenflut der Kunden unvermindert angehalten habe. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden seien um 12 Prozent oder fast 4 Milliarden Euro auf 37 Milliarden Euro gestiegen. Dies sei zwar „ein schönes Zeichen des Vertrauens unserer Kunden“. Auf der anderen Seite sei dieser Zufluss „natürlich eine veritable Belastung für die Bank“.

Als eines der letzten Geldhäuser in Deutschland habe sich die Apobank entschieden, Verwahrentgelte von jenen Privatkunden zu verlangen, die Einlagen von mehr als 100.000 Euro halten. Es sei jedoch nicht das Ziel, diese Verwahrentgelte zu maximieren, sondern die „Dynamik des Einlagenwachstums“ zu bremsen. Wessling stellte in Aussicht, die Verwahrentgelte wieder abzuschaffen, wenn die EZB die Leitzinsen erhöht.

Zinsüberschuss rückläufig

Insgesamt hat sich die Bank im Jahr 2021 nach eigenen Angaben „gut geschlagen“. Nach Reservenbildung lag das Betriebsergebnis vor Steuern mit 124,3 Millionen Euro über dem Vorjahreswert von 111,2 Millionen Euro. Hauptertragsquelle bleibe der Zinsüberschuss, der im Berichtsjahr um fast 9 Prozent auf 685 Millionen Euro zurückgegangen sei. 

Laut Wessling kamen bei dieser Entwicklung verschiedene Effekte zum Tragen: So verfolge die Apobank im Kreditneugeschäft weiter das Ziel, rentabilitätsorientiert zu handeln. Dieses sei daher mit 5,2 Milliarden Euro hinter dem Vorjahreswert von 5,8 Milliarden Euro zurückgeblieben. Um das Eigenkapital zu schonen, habe die Bank deutlich weniger neue Kredite für private Baufinanzierungen vergeben. Volumenzuwächse seien hingegen bei den Existenzgründungsfinanzierungen erreicht worden. Insgesamt lag der Kreditbestand bei den Kunden nahezu stabil bei 38 Milliarden Euro.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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