Welches dieser Präparate den besten Behandlungserfolg verspricht, war Fragestellung einer Forschergruppe im Rahmen einer Netzwerk-Metaanalyse. In der Datenbank Pubmed suchten die Forscher zunächst nach Publikationen zu Dutasterid, Finasterid und Minoxidil in jeglicher Dosierung und Anwendungsform. Nicht englisch-sprachige Publikationen wurden ausgeschlossen. Von 848 Einträgen wurden schlussendlich 23 Studien quantifiziert. In den vier Endpunkten wurden dann die Gesamt- und die Endhaarzahl nach 24 bzw. 48 Behandlungswochen miteinander verglichen. Es zeigte sich, dass nach 24 Behandlungswochen die tägliche Einnahme von 0,5 mg Dutasterid (nur in Japan und Südkorea zur Behandlung der androgenen Alopezie bei Männern zugelassen) die stärkste Zunahme der Gesamthaarzahl bewirkte. So waren im Vergleich zur täglichen Einnahme von 1 mg Finasterid pro Quadratzentimeter durchschnittlich 7,1 Haare mehr gewachsen. Die Wissenschaftler erklären sich diese gute relative Wirksamkeit von Dutasterid durch die deutlich stärkere 5-α-Reduktase-Inhibierung der Isozym-Typen 1 und 2 im Vergleich zu Finasterid, das nur den Isozym-Typ 2 hemmt. Sie verweisen jedoch auf die deutlich längere Halbwertszeit von Dutasterid (fünf Wochen) gegenüber Finasterid (sechs Stunden), was vermutlich auch der Grund dafür ist, dass die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA Dutasterid nicht für die Behandlung des androgenetischen Haarausfalls zugelassen hat. Für die Langzeitanwendung von Dutasterid über 48 Wochen lagen keine Daten vor. Die Autoren fordern, aufgrund der guten Wirksamkeit hier jedoch künftig weitere Studien durchzuführen.
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