Info an die Kunden

ADG: Bis 1. Juli sollen alle Kunden bereit fürs E-Rezept sein

Stuttgart - 27.04.2022, 10:45 Uhr

Bis 1. Juli will ADG alle Kunden mit dem notwendigen Update fürs E-Rezept versorgen. (s / Foto: Berk / AdobeStock)

Bis 1. Juli will ADG alle Kunden mit dem notwendigen Update fürs E-Rezept versorgen. (s / Foto: Berk / AdobeStock)


Im Sommer soll die anvisierte Marke von 30.000 E-Rezepten im Probelauf erreicht sein und der Übergang in die Regelversorgung beginnen. Das hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei der aktuell in Berlin stattfindenden Fachmesse DMEA bekräftigt. Bis dahin dürften, zumindest den Softwareherstellern zufolge, auch die Apotheken größtenteils mit den notwendigen Updates versorgt sein, um E-Rezepte zu bearbeiten.

Die Gematik legte vergangene Woche beim E-Rezept den Finger in die Wunde. „Noch immer nicht befriedigend ist die Situation bei den Softwareherstellern. Damit über 90 Prozent der Apotheken in Deutschland für das E-Rezept ready sind, müssen noch zwei Anbieter flächendeckend ihren Kunden Updates zur Verfügung stellen“, schrieb sie in einer Mitteilung anlässlich des Meilensteins von 10.000 eingelösten E-Rezepten. Die „zwei Anbieter“, die ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht haben, sind CGM Lauer und ADG.

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CGM Lauer gab sich auf Nachfrage zuversichtlich, alle Kunden im Mai mit dem E-Rezept-Update versorgen zu können. Zudem gab es den Hinweis, dass, wenn vorher ein Ausdruck eines Rezepts vorgelegt werde, die Apotheken beim verordnenden Arzt um ein Muster 16 bitten sollen – per Fax übrigens.

ADG äußerte sich hingegen kryptisch: „Aktuell sind insgesamt mehr als 10.000 E-Rezepte eingelöst worden, aber im Vergleich mit tagtäglich eingelösten Papierrezepten ist das immer noch sehr wenig. Als ADG nehmen wir die Testphase sehr ernst, arbeiten gemeinsam mit unseren Kunden an Optimierungen der Prozesse. Wenn diese Prozesse nicht nur sicher, sondern vor allem schlank und einfach für den Benutzer sind, finden sie die gewünschte Akzeptanz und Anwendung. Wir nutzen die verlängerte Pilotierungsphase aus, um unsere ADG-Systeme kontinuierlich zu optimieren, sodass unsere Anwender sie intuitiv bedienen können.“

Immerhin ist die Kommunikation den Kund:innen gegenüber transparenter als gegenüber der Presse, wie die DAZ von Apotheker:innen weiß. Die erfahren, dass die Tests laufen. Es habe noch ein paar Unstimmigkeiten mit den Rechenzentren gegeben, die aber mittlerweile vom Tisch seien. ADG hat sich offenbar vorgenommen, die Software so auszurollen, dass bis zum 1. Juli alle Kunden auf dem Stand sind, dass sie E-Rezepte verarbeiten können.  Auch Schulungsmaterial, also eine Anleitung und Videos, sollen bis dahin zur Verfügung stehen, heißt es.

Lauterbach: Roll-out im Sommer

Damit besteht die Chance, dass die Apotheken größtenteils rechtzeitig zur flächendeckenden Einführung der E-Rezepte gerüstet sind. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nimmt nämlich an, dass in der Testphase die Marke von 30.000 Rezepten bis zum Sommer erreicht werde und dann auf ein vollständiges Ausrollen gesetzt werden könne. Das erklärte er am gestrigen Dienstag bei der Fachmesse DMEA in Berlin. Er dringt auf einen deutlichen Schub für digitale Gesundheitsanwendungen mit konkreten Verbesserungen für Patient:innen und Mediziner:innen. Es gehe nicht um eine andere Form der Dokumentation und Archivierung der Medizin, die immer gemacht worden sei. Es gehe um eine bessere Medizin, die sonst nicht mögliche Dinge ermögliche, und wo der Nutzen im Alltag gespürt und erlebt werden könne. Dafür solle nach der Sommerpause ein Strategieprozess mit Einbeziehung aller Beteiligten begonnen werden. Zugleich gelte es, die technischen Voraussetzungen weiter auszubauen. Beim elektronischen Rezept könne es etwa nicht nur darum gehen, dass man künftig einen QR-Code in die Apotheke bringe, sagte Lauterbach. Überlegt werde etwa, ob damit auch Medikamente vorbestellt werden könnten, die beim Abholen dann schon dort seien.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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