Bundesregierung beschafft weitere COVID-19-Vakzine

Impfstoffe gegen möglichst viele Varianten

Berlin - 18.05.2022, 17:00 Uhr

Minister Karl Lauterbach plant für den Herbst. (Foto: IMAGO / snapshot)

Minister Karl Lauterbach plant für den Herbst. (Foto: IMAGO / snapshot)


Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will für den Herbst vorbereitet sein. Welche Variante des Coronavirus uns dann erwarten wird, ist zwar nicht klar. Aber am Impfstoff soll es nicht mangeln. Alle, die es wünschen, sollen im Herbst die vierte Impfung erhalten können, sagte Lauterbach heute in Berlin.

Auch wenn derzeit überall zu lesen ist, dass abgelaufene COVID-19-Vakzine vernichtet werden: Die Pandemie ist nicht vorbei und die Bundesregierung wird daher für den Herbst zusätzlichen Impfstoff bestellen. Sie will durch die Vorhaltung unterschiedlicher Vakzine auf die dann vorherrschenden Virusvarianten reagieren können. Das erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) heute Nachmittag auf einer Pressekonferenz. 

Noch gibt es in der vergangenen Legislaturperiode angeschafften Impfstoff gegen die ursprüngliche Wuhan-Variante, die auch gegen Delta wirkt. Hinzukommen soll eine Omikron-angepasste Vakzine von Biontech, zudem eine bivalente (gegen Wuhan und Omikron), die Moderna derzeit vorbereitet. „Wir müssen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein“, sagte Lauterbach. Nach einer vom Bundeskabinett beschlossenen Strategie würden weitere 830 Millionen Euro für den Kauf des von Moderna angekündigten Impfstoffs bereitgestellt werden. Die Beschaffung aller Vakzine erfolgt auf europäischem Weg.

Neue Impfkampagne im Herbst

Lauterbach betonte, eine Lehre aus der Pandemie sei, nie wieder zu wenig Impfstoff zu haben. Er kündigte eine Impfkampagne für den Herbst an. Allen, die es bräuchten oder wünschten, solle auch eine vierte Impfung angeboten werden können – was die STIKO letztlich empfehlen wird, könne man jetzt aber noch nicht sagen. Um so schnell wie möglich impfen zu können, will Lauterbach die Impfzentren weiterführen. Sie sollen vom Bund weiterhin mit maximal 100 Millionen Euro pro Monat unterstützt werden. Im kommenden Herbst könnten auch die Apotheken zu interessanten Anlaufstellen für die Impfwilligen werden – inwiefern diese in die Impfkampagne einbezogen werden, muss sich allerdings erst noch zeigen.

Comeback für Masken und 2G/3G? 

Um Corona im Herbst wieder die Stirn bieten zu können, ist aber sicher mehr nötig als Impfstoff. Die Gesundheitsminister:innen der Länder hatten bereits am Montag einen Beschluss gefasst, mit dem sie die Bundesregierung auffordern, die Ermächtigungsgrundlagen für Schutzmaßnahmen im Infektionsschutzgesetz rechtzeitig vor ihrem Auslaufen im September zu überarbeiten. Die Länder müssten auch künftig die notwendigen Maßnahmen schnell, effektiv und rechtssicher ergreifen können – etwa allgemeine Maskenpflicht anordnen oder Einrichtungen zur Anwendung von 3G/2G-Regelungen verpflichten. Lauterbach begrüßte diesen Beschluss ausdrücklich. Die Vorschläge seien richtig. Konkrete Ankündigungen wollte er allerdings nicht machen, hier müsse er sich zuerst mit den Koalitionspartnern besprechen, so der Minister.

Nicht zuletzt kündigte Lauterbach an, um welche Themen es bei seinem Treffen mit seinen G7-Amtskollegen an den beiden kommenden Tagen gehen wird: Beraten werde über eine Pandemiepakt. Man wolle künftig besser vorbereitet zu sein, wenn eine Pandemie kommt und diese besser abgestimmt überwachen. Lauterbach erwartet, dass sich die Pandemiegefahr auch vor dem Hintergrund des Klimawandels und steigender Temperaturen erhöhen wird – dies wird der zweite Punkt beim G7-Gesundheitsheitsminister:innen-Treffen sein. Dritter Punkt sind die Antibiotikaresistenzen, die nach wie vor weltweit zu schaffen machen. 


Kirsten Sucker-Sket / dpa
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


4 Kommentare

Impfung

von Stefan Siebert am 19.05.2022 um 23:28 Uhr

Sehr geehrter Herr Weigand,
warum sollte ich Ihren Leserbrief kritisieren. Ich respektiere Ihre Meinung.
Zudem gönne ich Ihnen die Impfungen 5 bis 9.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Evaluierung

von Stefan Siebert am 18.05.2022 um 20:12 Uhr

Ohne Evaluierung an irgendwelche pseudowissenschaftlichen Maßnahmen festzuhalten, ist nicht nur völlig sinnbefreit, sondern maßlos gefährlich.
Was hat es denn gebracht, dass man alleine nicht auf einer Parkbank sitzen durfte, um ein Buch zu lesen, was haben Schulschließungen bewirkt, außer das die Suizidrate bei Kindern in die Höhe geschossen ist, wie sinnvoll waren Ausgangssperren und Radien in Städten, bei Inzidenzen von 200, wo wir jetzt bei 1000 leben, als wenn nichts wäre.....ein Blick nach Schweden täte hier gut.Und dann kommt dieser Mensch daher und will uns schon wieder Angst einjagen? Mit mir nicht, ich habe aber sowas von fertig mit diesem Menschenfeind.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Evaluierung

von Elsa am 18.05.2022 um 22:59 Uhr

Hier kann ich nur voll zustimmen; Stefan Siebert spricht mir aus der Seele!

AW: Evaluierung

von Michael Weigand am 19.05.2022 um 11:54 Uhr

Nur vorneweg. Sie dürfen gerne auf meinen Kommentar antworten und diesen in der Luft zerreißen, von mir bekommen Sie keine weiter Antwort. Persönlich hoffe ich, dass Sie Herr Siebert nicht unserem Berufsstand angehören, da Sie zwar von Evaluierung rede, selbst aber Sachverhalte miteinander vergleichen, bei denen man sich fragt, ob Sie jemals wissenschaftlich gearbeitet haben.
1. Zu Schweden: Informieren Sie sich einfach mal, wie und vor allem wen die Statistikbehörden dort miteinbezogen haben. Die Todesrate war damals so hoch, dass sich der schwedische König als Staatsoberhaupt bei seinem Volk für die Regierungspolitik entschuldigt hat. Die schwedische Gesundheitsministerin Lena Hallengren hat in einer Anhörung eingestanden, dass die schwedische Strategie war, keine Strategie zu haben.
In Bezug auf Schweden scheitert Ihre Evaluationsansatz an Punkten wie Bevölkerungsdichte, Anzahl der Grenzen, usw.
Deswegen vergleichen Sie doch mal Schweden mit ähnlichen Strukturen...z.B. Finnland oder Norwegen...Schweden hat um den Faktor 2,4 bis 3,4 mehr Tote als diese Länder. Und auch Schweden hat Schutzmaßnahmen ergriffen, nachdem die Todeszahlen teilweise um den Faktor 10 höher waren. Also hören Sie doch einfach mal auf, Schweden als vorbildlich darzustellen. Die haben, zynisch gesagt, auf ihre Alten und Schwachen gepfiffen...soviel zum sozial eingestellten Skandinavien...man sollte ja auch erwähnen, dass ein Großteil dieser Patienten jämmerlich erstickt ist.
2. Dass aktuell trotz hoher Inzidenz die Maßnahmen fast verschwunden sind, können Sie anscheinend nicht verstehen. Ich frage mich nochmals, ob Sie eine wissenschaftliche Ausbildung genossen haben? Lernen Sie am besten Mal das griechische Alphabet...das könnte zur Analyse beitragen.
3. Sinnvolle Maßnahmen (zur damaligen Zeit) als pseudowissenschaftlich zu beschreiben, während eine überwältigende Zahl an Wissenschaftler diese für sinnvoll erachtet, kann nur jemand von sich geben, der...nunja der zweite Teil dieses Satzes unterliegt der Netiquette. Zum Nobelpreis für Biologie werden Sie wohl aber in nächster Zeit wohl eher nicht vorgeschlagen.
4. Und wenn Sie die Belastung von Kindern ansprechen, so haben Sie sicherlich Recht. Besonders schlimm war es für die Kinder von Telegram-verblendeter Eltern, die Covid als harmlose Grippe abtaten und Bill Gates und andere massiv verleumdeten....
5. Evaluierung ist gerade in solchen Zeiten ein wichtiger Baustein. In dieser Sache gebe ich Ihnen Recht. Da Sie aber am Beispiel Schweden dies zu belegen versuchen, vermute ich fast (und dies wiederholt), dass Ihnen der wissenschaftliche Sachverstand zu solch einem Prozess fehlt. Mir übrigens auch...deswegen überlasse ich das Wissenschaftlern (und damit meine ich nicht Lauterbach)...
So...jetzt ist´s raus. Gerne können Sie jetzt über mich herziehen (wie ich über Sie, das ist nur fair), aber ansonsten werde ich mich nicht mehr zu diesem Bericht äußern.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.