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Eröffnungsrede beim Pharmacon Meran
Benkert: „Wir haben Knochenarbeit geleistet“
Die Apotheken in Deutschland waren in der Krise zur Stelle. In der Konsequenz gelte es nun, dieses flächendeckende Netz zu stärken und nicht durch Einsparungen zu gefährden, sagte BAK-Präsident Thomas Benkert am Sonntag beim Pharmacon in Meran. Damit das gelingt, brauche es nicht nur Geld, sondern auch Personal – hier benötige der Berufsstand die Unterstützung der Politik.
Die Apotheken waren während der Pandemie ein Fels in der Brandung. Ob sie Desinfektionsmittel herstellen, Masken verteilen, Impfstoffe an die Praxen liefern oder selbst zur Spritze greifen sollten – wann immer sie gebraucht wurden, waren sie zur Stelle. Dafür seien sie fair entlohnt worden, sagte der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Thomas Benkert, am Sonntag in seiner Eröffnungsrede beim Pharmacon Meran. Denn: „Wir haben Knochenarbeit geleistet.“
Dieses Momentum gelte es nun mitzunehmen. Dazu müsse man die Politik regelmäßig daran erinnern, welche Stütze die Apotheken in der Krise waren. Denn mit Blick auf den Entwurf für ein GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, das im März kurzzeitig kursierte, dann aber direkt wieder einkassiert wurde, scheine das angebracht. Schon bald will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen neuen, angepassten Entwurf vorlegen – abzuwarten bleibt, wie stark die darin vorgesehenen Einsparinstrumente die Apotheken belasten werden. Zur Erinnerung: Die Kombination aus temporär erhöhtem Kassenabschlag auf 2 Euro und der Absenkung der Mehrwertsteuer auf GKV-Arzneien brächte die Apotheken um 38 Cent je Rx-Packung, die sie zulasten der Krankenkassen abgeben.
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Aus Benkerts Sicht sind Einsparungen zulasten der Apotheken aktuell fehl am Platz. Sie sind seit Jahren von der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland abgekoppelt, gleichzeitig belasten sie die steigenden Kosten für zum Beispiel Energie, Sprit und Personal ebenso wie alle anderen. „Ich appelliere daher an die Politik: Schwächen Sie nicht die finanzielle Situation der Apotheken und gefährden die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung.“ Stattdessen erinnerte er an den Inhalt des Koalitionsvertrags – darin war noch von einer Stärkung der Vor-Ort-Apotheken die Rede gewesen. „Eine gute Arzneimittelversorgung braucht – auch in wirtschaftlicher Hinsicht – verlässliche Rahmenbedingungen!“
Ein Baustein, um die Situation der Apotheken zu stabilisieren, sollen die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen sein. Am vergangenen Donnerstag fand der wohl letzte Termin diesbezüglich vor der Schiedsstelle statt. Worauf sich die Beteiligten nun verständigt haben, was das Dienstleistungspaket und die Vergütung der Apotheken betrifft, bleibt allerdings unter Verschluss, bis der schriftliche Schiedsspruch vorliegt. „Das ist zwar einerseits bedauerlich, denn wir alle sind gespannt auf die vereinbarten Dienstleistungen. Es ist aber auch verständlich, dass die öffentliche Kommunikation erst dann erfolgen soll, wenn alles in trockenen Tüchern – in diesem Fall schwarz auf weiß auf bedrucktem Papier – ist“, sagte Benkert.
Impfende Apotheker:innen – ein Erfolgsmodell
Doch auch in anderen Bereichen entwickeln sich die Apotheken weiter und erweitern ihr Leistungsspektrum: Zwar stoßen alle politischen Initiativen, das Impfen in den Betrieben zu ermöglichen, auf massiven Widerstand seitens der Ärztelobby. Dennoch trat die Bundesregierung mit dem Wunsch an die Apotheker:innen heran, an der Nationalen Impfkampagne zu partizipieren und Menschen gegen COVID-19 zu immunisieren – aus Sicht des BAK-Präsidenten der Beginn einer Erfolgsgeschichte: „Wir erreichen mit unserem niedrigschwelligen Angebot auch Menschen, die wegen einer Impfung nicht zum Arzt gehen würden. Dafür sind die Apotheken prädestiniert“, so Benkert. „Kurzum: Apotheker können und machen es.“
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