Rabatte, Abschläge und Zuzahlungen

Krankenkassen sparen fast 20 Prozent der Arzneimittelausgaben ein

Traunstein - 01.06.2022, 13:30 Uhr

Der BAH hat Zahlen zum Arzneimittelmarkt zusammengefasst. Sie zeigt auch, in welchem Umfang Sparinstrumente wirken. (Screenshot: bah-bonn.de / DAZ)

Der BAH hat Zahlen zum Arzneimittelmarkt zusammengefasst. Sie zeigt auch, in welchem Umfang Sparinstrumente wirken. (Screenshot: bah-bonn.de / DAZ)


Wieviel Geld sparen die gesetzlichen Krankenkassen ein durch Rabatte, die Apotheker und pharmazeutische Industrie gewähren müssen, sowie durch Zuzahlungen, die die Versicherten zu leisten haben? Welchen Anteil haben Importe, Generika und Rabattvertragsarzneimittel an der gesamten Versorgung mit Medikamenten? Und wie stark wird das Grüne Rezept genutzt? Diese und andere Fragen beantwortet die vom Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller gerade veröffentlichte Broschüre „Der Arzneimittelmarkt in Deutschland 2021 – Zahlen und Fakten“. 

Im Apothekenmarkt wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 66.039 Millionen Euro umgesetzt, davon 6.853 Millionen Euro mit rezeptfreien und 59.186 Millionen Euro mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln. Das zeigt die aktuelle Broschüre „Der Arzneimittelmarkt in Deutschland 2021 – Zahlen und Fakten“ des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH). 

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Aufgeteilt nach den Kostenträgern, entfallen bei den Rx-Medikamenten 52.469 Millionen Euro beziehungsweise 705 Millionen Packungseinheiten auf die gesetzliche Krankenversicherung (GKV). 9.481 Millionen Euro beziehungsweise 196 Millionen Packungen ordnet die BAH-Studie der privaten Krankenversicherung (PKV) zu, wobei hierunter alle ärztlichen Verordnungen auf Privatrezept verstanden werden, ohne dass diese in jedem Fall bei einer Versicherung eingereicht werden.

Mehr Parallel/Re-Importe bei Selbstzahlern als in der GKV

Dabei machen Parallel/Re-Importe im GKV-Bereich 6,2 Prozent des Umsatzes und 2,7 Prozent des Absatzes aus, im PKV-Bereich sind es 7,3 Prozent des Umsatzes und 3,3 Prozent des Absatzes. Der größere Anteil der Parallel/Re-Importe im PKV-Bereich dürfte dadurch entstehen, dass zum Beispiel bei oralen Kontrazeptiva und Lifestyle-Medikamenten, die von den Kunden selbst bezahlt werden müssen, verstärkt auf die günstigeren Importprodukte ausgewichen wird.

Umgekehrt ist das Bild bei den Generika: Auf diese entfallen im GKV-Bereich 25 Prozent des Umsatzes und 72 Prozent des Absatzes, während es im PKV-Bereich 23 Prozent beim Umsatz und 50 Prozent beim Absatz sind. Der Grund dafür liegt vor allem in den Rabattverträgen zwischen Kassen und Herstellern, bei denen mengenmäßig die Generika bei Weitem dominieren. 



Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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