Aktuelle Studie

Wirkt sich Magnesium positiv auf den Blutdruck aus?

Stuttgart - 02.06.2022, 13:45 Uhr

Es wird immer wieder diskutiert, ob Magnesium als „natürlicher Calciumkanalblocker“ die Gefäßfunktion verbessern und den Blutdruck senken kann. (Foto: Lazy_Bear / AdobeStock)

Es wird immer wieder diskutiert, ob Magnesium als „natürlicher Calciumkanalblocker“ die Gefäßfunktion verbessern und den Blutdruck senken kann. (Foto: Lazy_Bear / AdobeStock)


Magnesium ist vor allem für seine krampflösende Wirkung bekannt. Immer wieder gab es Daten, die darauf hindeuteten, dass sich der Mineralstoff möglicherweise positiv auf den Blutdruck auswirken könnte. In einer aktuellen Studie wurde nun der Effekt auf die Gefäßfunktion und somit auf den Blutdruck untersucht. 

Magnesium spielt bei vielen Vorgängen im Körper eine wichtige Rolle: Es ist am Energiestoffwechsel, der Muskel- und Nervenfunktion beteiligt. Therapeutisch wird es zum Beispiel bei Krämpfen, die oft durch einen Mangel begründet sind, oder auch in der Migräneprophylaxe eingesetzt. So nennt die Leitlinie Magnesium in einer Dosierung von zweimal täglich 300 mg als mögliche Migräneprophylaxe – allerdings mit „geringer Evidenzlage“. 

Darüber hinaus wird immer wieder wird diskutiert, ob Magnesium als „natürlicher Calciumkanalblocker“ die Gefäßfunktion verbessern und den Blutdruck senken kann. Eine neue Studie kommt jetzt zu einem ernüchternden Ergebnis.

Mehr zum Thema

Was Magnesium, Chinin und Gurkenwasser leisten können

Den Krampf lösen ­

Migräneprophylaxe

Hilft Magnesium bei Migräne?

164 übergewichtige oder leicht fettleibige Probanden (Durchschnittsalter 62,3 Jahre) hatten in dieser placebokontrollierten, randomisierten und doppelblind durchgeführten Studie über 24 Wochen oral täglich 450 mg Magnesium in Form von Magnesiumcitrat, Magnesiumoxid, Magnesiumsulfat oder ein Placebo eingenommen. Um die Auswirkungen auf die Gefäßelastizität messen zu können, wurde die Geschwindigkeit der Pulswellen zwischen der Halsschlagader und dem Oberschenkel bestimmt. Keine der getesteten Magnesium-Formulierungen hatte Einfluss auf die Pulswellengeschwindigkeit oder den Blutdruck. In einer sekundären Analyse zeigte sich ein geringer Benefit bei Personen, die zu Studienbeginn eine erhöhte arterielle Steifigkeit aufgewiesen hatten (z. B. bei chronischen Nierenerkrankungen). Dies soll nun weiter untersucht werden. 

Literatur: 

Schutten JC et al. Effects of Magnesium Citrate, Magnesium Oxide, and Magnesium Sulfate Supplementation on Arterial Stiffness: A Randomized, Double Blind, Placebo Controlled Intervention Trial. JAHA 2022. doi: 10.1161/JAHA.121.021783


Marina Buchheit-Gusmão, Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


2 Kommentare

Magnesium um Blutdruck zu senken und Krämpfe zu loesen

von Peter Wingender am 09.06.2022 um 16:28 Uhr

Magnesium alleine hilft nicht es muss auch Bor hinzugefügt werden,da reichen schon die 3Mg.Denn Bor erst öffnet die Zellwände dass Magnesium hinein kann.Das hat damit zu tun dass in unseren Pflanzen nichts mehr drin ist Dank Kunstdünger,der schneidet Magnesium und Bor heraus.Vor 150 Jahren als noch kein Kunstdünger da war hatte jeder Mensch gut 1500MG am Tag und jeder Apfel bis zu 12 MG Bor.Aber man kann das auch nachlesen bei Dr.Rex Newnham Australien,der hinter die Osteoporose kam und ihre Geheimnisse.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Magnesium um Blutdruck zu senken und Kr

von DAZ-Redaktion am 10.06.2022 um 9:53 Uhr

Fundierte Informationen zum Thema Bor gibt es hier https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2016/daz-50-2016/wunderwaffe-bor
Das Fazit lautet:
Da die physiologische Bedeutung von Bor bisher nicht belegt ist und es täglich über die Nahrung in ausreichendem Maße aufgenommen wird, ist eine Supplementierung von Bor über Nahrungsergänzungsmittel offensichtlich unnötig und kann wissenschaftlich nicht begründet werden. Ein Nutzen ist nicht nachgewiesen. Die Verwendung von Bor-Verbindungen zur Prävention oder Therapie von Erkrankungen wie Arthrose oder Prostatakarzinom ist wissenschaftlich nicht belegt. Andererseits können potenzielle Risiken nicht ignoriert werden.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.