Dr. Ute Stapel ausgezeichnet

AKWL ehrt die „Päpstin des Gefahrstoffrechts“

Münster - 13.06.2022, 07:00 Uhr

Unter anhaltendem Applaus und Standing Ovations nahm Dr. Ute Stapel (links) die Verdienstmedaille von Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening entgegen. (s / Foto: AKWL)

Unter anhaltendem Applaus und Standing Ovations nahm Dr. Ute Stapel (links) die Verdienstmedaille von Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening entgegen. (s / Foto: AKWL)


Zum 28. Mal verlieh die Apothekerkammer Westfalen-Lippe am vergangenen Mittwoch in Münster ihre Verdienstmedaille. Geehrt wurde Dr. Ute Stapel, Amtsapothekerin der Stadt Hamm und Expertin für Gefahrstoffrecht.

Mit Verdienstmedaillen ist die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) eher sparsam: Nur 28 vergab sie in den vergangenen 34 Jahren. Neuestes Mitglied in diesem erlesenen Kreis ist die „Päpstin des Gefahrstoffrechts“, Dr. Ute Stapel. Sie wurde am vergangenen Mittwoch in der Stadthalle Hiltrup in Münster geehrt.

Erste Verdienstmedaille für eine Amtsapothekerin

Erstmals erhielt damit eine Amtsapothekerin die höchste Auszeichnung der Kammer. „Unsere Amtsapothekerinnen und Amtsapotheker werden, wenn wir ganz ehrlich sind, von vielen unserer Kolleginnen und Kollegen wahrgenommen wie die Schiedsrichter im Sport. Ohne sie geht es nicht“, sagte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening dazu in ihrer Laudatio. „Man begegnet ihnen aber oft mit einer Mischung aus Respekt und Furcht, Argwohn und Vorurteilen. Über all diese Zweifel waren und sind Sie erhaben, weil es Ihnen stets nur um die Sache, um Ihre Sache ging: um eine möglichst hohe Qualität in der apothekerlichen Berufsausübung und um die Unterstützung der Apothekerschaft bei dieser Aufgabe.“

Dr. Ute Stapel absolvierte ihr Pharmaziestudium in Marburg und promovierte dort am Lehrstuhl von Professor Rudolf Schmitz. Ihre pharmaziehistorische Doktorarbeit trägt den Titel „Die Arzneimittelgesetze 1961 und 1976“. Von Mai 1982 an war sie als eine der ersten Amtsapothekerinnen in Nordrhein-Westfalen tätig. Den Beruf als Amtsapothekerin für die Stadt Hamm übte sie 37 Jahre aus. Zugleich war sie berufsbegleitend in der öffentlichen Apotheke tätig, zunächst in ihrer Ausbildungsapotheke in Dortmund und danach bis zum Jahr 2014 in der Bären-Apotheke in Bönen, die von ihrem Ehemann Friedhelm Stapel betrieben wurde. Zu ihren weiteren Aufgaben gehörte auch die zehnjährige Tätigkeit als stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Pharmazieräte Deutschlands. Absolventen der Universität Münster dürfte sie wohlbekannt sein: Dort hatte einen Lehrauftrag für spezielle Rechtsgebiete für Apotheker und war regelmäßig als Prüfungsvorsitzende beim Dritten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung tätig.

In der Krise zur Stelle

Inzwischen ist Stapel im Ruhestand, was sie jedoch nicht davon abhielt, in der Coronakrise einzuspringen und die Kammer tatkräftig zu unterstützen. „Selbst nach Erreichen des wohlverdienten Ruhestandes waren Sie, zu unserem großen Glück, auch weiterhin für pharmazeutische Herausforderungen empfänglich“, würdigte Gabriele Regina Overwiening die Preisträgerin für ihren Einsatz. Für die Kammer befasste sie sich mit Themen wie der Umsetzung der Corona-Sonderregelungen, Quarantäneregelungen und der Herstellung von Desinfektionsmitteln.


AKWL / Christina Müller
redaktion@daz.online


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