Seit 11. Juni

Qualitätsziel rückt näher: Schon 30.000 E-Rezepte eingelöst

Stuttgart - 13.06.2022, 15:15 Uhr

30.000 E-Rezepte wurden bislang eingelöst, die Zahl der abgerechneten liegt darunter. (Foto: Pharmatechnik)

30.000 E-Rezepte wurden bislang eingelöst, die Zahl der abgerechneten liegt darunter. (Foto: Pharmatechnik)


Seit diesem Wochenende ist die Marke von 30.000 eingelösten E-Rezepten geknackt. Jubel über das Erreichen eines der Qualitätskriterien ist allerdings noch verfrüht. Denn der Benchmark der Gematik liegt bei 30.000 abgerechneten E-Rezepten. Doch auch dieses Ziel liegt für die Gematik in greifbarer Nähe.

Um festzustellen, ob das E-Rezept zumindest nach den Maßstäben der Gematik reif für die Fläche ist, wurden Qualitätskriterien festgelegt, die es im Rahmen der Pilotphase zu erfüllen gilt. Dazu gehört neben technischer Stabilität und einem hohen Prozentsatz von Softwareanbietern, die die notwendige Technik bereitstellen, die Hürde von 30.000 ausgestellten, eingelösten und abgerechneten E-Rezepten im Rahmen der laufenden Pilotphase.

Prognose: Ende Juli sind auch 30.000 E-Rezepte abgerechnet

Dieses Ziel soll laut Gematik Ende Juli erreicht sein, wie die DAZ auf Nachfrage erfuhr. Stand heute wurden 30.664 E-Verordnungen eingelöst, wie der Blick aufs TI-Dashboard verrät. Was die eingelösten Rezepte angeht, wurde die Marke von 30.000 bereits am vergangenen Samstag geknackt. Nach der Einlösung werden (E-)Rezepte innerhalb der folgenden vier bis acht Wochen abgerechnet, erläutert eine Sprecherin. Weil laut eigener Aussage bis dato keine Retaxationen bei ausgestellten/eingelösten E-Rezepten aufgrund technischer Fehler zu verzeichnen waren, geht man seitens der Gematik davon aus, dass die über 30.000 bislang eingelösten E-Rezepte Ende Juli auch 30.000 abgerechnete E-Rezepte sein werden.

Apotheken sollen dann spätestens ab dem 1. September 2022 bundesweit in der Lage sein, E-Rezepte einzulösen und abzurechnen. Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe sollen die ersten Regionen sein, in der auch Pilot-Praxen und Krankenhäuser mitmachen – laut Gematik-Mitteilung werden dort „hochlaufend zu einem flächendeckenden Verfahren E-Rezepte ausgestellt“.

Die nächsten Schritte der stufenweisen Einführung sind noch nicht festgezurrt. Sie sollen von den Gesellschaftern aber „zeitnah“ festgelegt werden. Stand heute ist laut Gematik angedacht, das E-Rezept in Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe zum 1. Dezember verpflichtend einzuführen. Und zwar, nachdem die Gesellschafter den Erfolg der ersten Stufe beschlossen haben. Zudem sollen sechs weitere Bundesländer beziehungsweise KV-Regionen die Einführung sukzessive voranbringen. In 2023 sollen dann die ausstehenden neun Länder/KV-Regionen folgen – und damit die bundesweite Nutzung des E-Rezepts.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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2 Kommentare

Wer ist "ready"?

von Tilaro am 13.06.2022 um 16:47 Uhr

Letzte Woche kam eine Patientin zu uns, die seit 10 Tagen vergeblich in Stuttgart versucht hat ihr E-GK-Rezept einzulösen. Selbstverständlich hat sie es auch bei den angeblich E-Rezept-Ready Apotheken versucht.
Natürlich sollten wir nicht den Eindruck vermitteln, dass wir nicht ready sind...schließlich wollen wir VorOrt sooo ready sein, dass der Versand uns nicht die Butter vom Brot nimmt.
Andererseits widerspricht es meiner Grundhaltung etwas zu versprechen/vermitteln, was ich nicht halten kann.
Ich dachte irgendwie auch, dass ich ready bin, bis diese junge Frau bei uns auftauchte...

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30.000 eingereichte e-Rezepte

von Roland Mückschel am 13.06.2022 um 15:20 Uhr

Was soll die Scheisse hier,
was soll das frohlocken?

Ihr wisst doch alle dass diese Zahlen getürkt
sind von wenigen Marktteilnehmern.
90 % der Apos hat noch nie ein E-Rezept bekommen.

Schämt Ihr Euch nicht?

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