Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV)
Das Respiratorische Synzytial-Virus oder Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) ist der häufigste Erreger für schwere und akute Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege im frühen Kindesalter und Hauptursache, weswegen Säuglinge im ersten Lebensjahr im Krankenhaus behandelt werden müssen. RSV zeichnet weltweit für jährlich etwa drei Millionen Krankenhauseinweisungen verantwortlich. Der WHO zufolge macht RSV mehr als 60 Prozent der akuten Atemwegsinfektionen bei Kindern und mehr als 80 Prozent der akuten Atemwegsinfektionen bei Säuglingen aus. Auch entfällt fast die Hälfte aller 60.000 weltweiten Todesfälle (46 Prozent) auf Säuglinge unter sechs Monaten darauf. Der Mensch ist das einzige relevante Reservoir für das humane RSV, die Übertragung erfolgt in erster Linie durch Tröpfcheninfektion.
Bei RSV handelt es sich um ein einzelsträngiges (ss), negativ orientiertes (-), unsegmentiertes RNA-Virus aus der Familie der Pneumoviridae, mitdoppelschichtiger Lipidhülle. In diese sind Glykoproteine eingelagert, darunter ein Fusions- und ein Adhäsions-Protein. Dem RKI zufolge gibt es zwei Gruppen von RSV, A und B, die sich in der Antigenstruktur des G-Proteins unterscheiden, aber gleichzeitig zirkulieren, wobei RSV A meist dominiert.
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