Die Top zwölf der am häufigsten verordneten Wirkstoffe für Kinder
- Ibuprofen
- Xylometazolin
- Paracetamol
- Cholecalciferol
- Salbutamol
- Efeublätterextrakt
- Amoxicillin
- Ambroxol
- Ofloxacin
- Cefaclor
- Cetirizin
- Olaflur
Die meisten Arzneimittelstudien werden ausschließlich an Erwachsenen vorgenommen. Am Universitätsklinikum Heidelberg gibt es nun ein „Pädiatrisches Klinisch-Pharmakologisches Studienzentrum“ (paedKliPS), das Kindern und Jugendlichen einen qualitätskontrollierten Zugang zu innovativen Therapien ermöglichen soll.
Bei dem neuen „Pädiatrischen Klinisch-Pharmakologischen Studienzentrum“ (paedKliPS) in Heidelberg handelt sich um eines der wenigen Zentren für frühe Arzneimittel-Studien bei Heranwachsenden mit nicht-onkologischen Erkrankungen in Europa. „Die dürftige Studienlage zur Medikamentenwirkung bei Kindern und Jugendlichen ist nicht akzeptabel. Sie wie kleine Erwachsene zu behandeln, ignoriert die Besonderheiten des sich entwickelnden Organismus und kann zu Fehldosierungen und Nebenwirkungen führen“, meint Professor Dr. Georg F. Hoffmann, Geschäftsführender Ärztlicher Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg und einer der paedKliPS-Gründer.
Das multidisziplinäre Studienteam, das mit Ärzt:innen aus anderen Kliniken und Abteilungen eng zusammenarbeitet, hat viel zu tun: 20 klinische Arzneimittel-Studien in unterschiedlichen Stadien der Organisation und Durchführung laufen gerade am paedKliPS. Die kleinen Patienten sind, je nach Erkrankung und Studiendesign, Frühgeborene bis junge Erwachsene, die kürzlich mit der zu untersuchenden Erkrankung diagnostiziert wurden, sich also in einem frühen Stadium befinden. Die minderjährigen Studienteilnehmer werden mit modernen, vielversprechenden Therapieoptionen behandelt und engmaschig überwacht und untersucht, was dem Forscherteam Aufschluss über die Wirksamkeit, Dosierung sowie Verträglichkeit der Arzneimittel bringen soll.
Um kleinen Patienten die bestmögliche Therapie und Lebensqualität zu ermöglichen, werden beispielsweise aktuell neue Behandlungsmöglichkeiten der spinalen Muskelatrophie oder kongenitaler Herzfehler am paedKliPS im Rahmen von klinischen Forschungsprojekten untersucht. Unter den laufenden klinischen Studien wird auch die Anwendung eines neuen Antikörpers bei kürzlich diagnostiziertem Typ 1 Diabetes erforscht: Den jungen Studienteilnehmern wird intravenös ein Antikörper verabreicht, der die körpereigenen Antikörper, die die insulinproduzierenden Zellen des Pankreas angreifen, neutralisieren soll. Vorläuferstudien haben gezeigt, dass die Therapie den Insulinbedarf verringern kann – ein Hoffnungsschimmer für Eltern und Kind.
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