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Nun ist mit ADG auch das letzte der großen Softwarehäuser offiziell bereit fürs E-Rezept. Der zur Mannheimer Phoenix-Gruppe gehörende Anbieter hat damit die Ankündigung, alle Kunden technisch so weit zu bringen, dass sie E-Rezepte verarbeiten können, wahr gemacht.
Ende April kritisierte die Gematik noch, dass die Situation bei den Softwareherstellern bezüglich des E-Rezepts noch immer nicht befriedigend sei. Bei zwei Anbietern müssten noch flächendeckende Updates zur Verfügung gestellt werden, um über 90 Prozent der Apotheken in die Lage zu versetzen, E-Rezepte zu bearbeiten. ADG war einer dieser beiden Anbieter, neben CGM Lauer.
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Ergebnis der DAZ-Umfrage
Die Mehrheit ist bereit fürs E-Rezept – zumindest theoretisch
Belege zur Abrechnung
Dienstleistungen – ist die Software bereit?
Doch nun leuchten im TI-Score der Gematik in der Rubrik E-Rezept alle Systeme der großen Anbieter von Apothekensoftware grün auf, was so viel bedeutet wie „E-Rezept-Funktion eingeführt“. Mit ADG hat der letzte der großen seinen Status geändert. ADG hatte sich vorgenommen, die Software so auszurollen, dass bis zum 1. Juli alle Kunden auf dem Stand sind, dass sie E-Rezepte verarbeiten können. Das hatte das Unternehmen Kunden gegenüber kommuniziert und jetzt allem Anschein nach auch so umgesetzt. Viele Apotheken mit ADG konnten aber offenbar auch vorher schon E-Rezepte abwickeln, nur eben nicht alle.
Auf Nachfrage der DAZ erklärt eine Sprecherin, dass nach erfolgreich abgeschlossener und sehr umfangreicher Pilotierungsphase die ADG viele gute Anregungen zur praxisnahen Umsetzung sowie zur besseren Benutzerfreundlichkeit gewinnen und umsetzen konnte. Alle notwendigen Anpassungen in der ADG-Software sowie darüber hinaus umfangreiche Schulungsangebote wie Anleitungen, Checklisten, Videos, FAQs und Webinare seien ausgeliefert. Somit seien Apotheken, die mit einem ADG-System arbeiten, von technischer Seite „E-Rezept-ready“. Nun müssten sich Apothekenmitarbeitende mit den neuen Bearbeitungsabläufen vertraut machen.
Theorie versus Praxis
Der andere säumige Anbieter, CGM Lauer, hat sein Update bereits im Mai zur Verfügung gestellt und ist seitdem im TI-Score als E-Rezept-bereit gelistet. Allerdings heißt das nicht zwingend, dass alles funktioniert. So erklärten bei einer DAZ-Umfrage einige Apotheker:innen, dass sie zwar angeblich bereit sein sollen, es in der Praxis aber nicht funktioniert, E-Rezepte zu bearbeiten. Bei der Mehrheit der Teilnehmenden scheiterte es aber schlicht an den E-Rezepten. Laut Dashboard sind Stand heute 45.767 E-Rezepte eingelöst, also theoretisch zwei bis drei pro Apotheke. In der Realität haben aber eher wenige Apotheken viele E-Rezepte und der Rest wenige bis keine. So steht dem einen oder anderen der Realitäts-Check noch bevor.
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