Apotheker ohne Grenzen

Hilfsorganisation zieht ein Jahr nach der Flutkatastrophe Bilanz

Stuttgart - 12.07.2022, 07:00 Uhr

Gelungene Zusammenarbeit: Petra Nolte und Alexandra Geiser vor Ort in Rech (Ahrtal) in einem Container von Apotheker ohne Grenzen und action medeor. (s / Foto: Apotheker ohne Grenzen)

Gelungene Zusammenarbeit: Petra Nolte und Alexandra Geiser vor Ort in Rech (Ahrtal) in einem Container von Apotheker ohne Grenzen und action medeor. (s / Foto: Apotheker ohne Grenzen)


Nach der verheerenden Jahrhundertflut in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021 dauert der Wiederaufbau weiter an. Von den insgesamt 65 zerstörten Apotheken sind längst nicht alle wieder instandgesetzt. Die Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen Deutschland berichtet.

Infolge des schweren Unwetters und der starken Regenfälle in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021 war die Verwüstung groß. Besonders stark betroffen war dabei das Ahrtal. Häuser, Straßen und Brücken wurden von den Wassermassen zerstört. Darunter waren auch 65 Apotheken, deren Wiederaufbau nach wie vor andauert.184 Menschen starben.

Einsatzkräfte der Nothilfe Apotheker ohne Grenzen Deutschland (AoG) waren schnell vor Ort und konnten ermitteln, an welchen Stellen pharmazeutische Hilfe gebraucht wurde. Im Fokus der Arbeit von AoG steht die medizinische Versorgung. So konnten AoG-Mitglieder durch eine Personalvermittlungsplattform betroffene Apotheken als pharmazeutisches Personal unterstützen. Mithilfe von Spendengeldern konnten auch wichtige Arzneimittel und Hilfsmittel beschafft werden.

Ehrenamtliche Einsätzkräfte von Apotheker ohne Grenzen sortierten Arzneimittel im Sanitätslager des Verwaltungsstabs Ahr wenige Tage nach der Katastrophe. 
(Foto: Apotheker ohne Grenzen)

Zusammenarbeit mit anderen Organisationen

Apotheker ohne Grenzen verteilte in Kooperation mit Armut und Gesundheit Hygiene-Sets an die Bevölkerung, was in der Pandemie von besonderer Bedeutung war. In Zusammenarbeit mit dem deutschen Medikamentenhilfswerk action medeor konnten außerdem verschiedene Container zur Verfügung gestellt werden. In diesen Containern beziehungsweise Containeranlagen wurden beispielsweise eine Apotheke, eine Arztpraxis und ein Bürgerbüro untergebracht. Darüber hinaus wurde in ihnen auch psychosoziale Hilfe für traumatisierte Menschen angeboten und in einem „Schulungscontainer“ wurden Pflegeschüler und pflegende Angehörige ausgebildet.

Die Hilfsmaßnahmen dauern an

Die zweite Vorsitzende und Koordinatorin der Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen Deutschland, Petra Nolte, sieht die Arbeit ihrer Organisation noch lange nicht als beendet: „Auch wenn die Katastrophe schon ein Jahr her ist, gibt es noch sehr viel zu tun und Apotheker ohne Grenzen wird noch lange beim Wiederaufbau unterstützen und für die Menschen da sein.“ Regelmäßig findet ein Austausch zwischen der Organisation, Apothekern, Gruppierungen und Menschen vor Ort statt. Dabei will man ermitteln, welche Hilfen man in Zukunft sinnvoll leisten kann.


Desiree Aberle, Apothekerin, Redakteurin DAZ
redaktion@daz.online


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