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Honorar vs. Bürokratie
Via gibt Studie zum Thema „Effizienzreserven“ in Auftrag
Der Verband innovativer Apotheken möchte wissen, wo sich die Effizienzreserven verstecken, von denen Bundesgesundheitsminister Lauterbach spricht. Anders als der Minister vermutet via diese nicht beim Apothekenhonorar, sondern bei der Bürokratie im Apothekenalltag. Um das zu belegen, gibt der Verband jetzt eine Studie in Auftrag.
Eigentlich wollte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nach Effizienzreserven in den Apotheken suchen – in seinem Referentenentwurf für ein GKV-Stabilisierungsgesetz beschränkt er sich jedoch auf eine simple Erhöhung des Kassenabschlags von 1,77 Euro auf 2 Euro für die Dauer von zwei Jahren. Die Proteste aus der Apothekerschaft ließen nicht lange auf sich warten und halten weiter an.
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Der Verband innovativer Apotheken (via) will dem Minister jetzt auf die Sprünge helfen: Er vermutet Effizienzreserven in den Offizinen nicht beim Honorar, sondern bei den bürokratischen Pflichten, die das Personal tagtäglich erfüllen muss. Unter der Leitung von Professor Reinhard Herzog, Tübingen, startet via laut einer Pressemitteilung vom heutigen Dienstag in den kommenden Wochen eine Studie zu diesem Thema.
„Anders als von Gesundheitsminister Karl Lauterbach angedacht, geht es dabei aber nicht um Kassenabschläge oder Absenkung der ohnehin seit Jahren eingefrorenen Honorierung, sondern um die quantitative Erfassung bürokratischer Vorgänge“, erläutert der Verband. „Dies betrifft Prozesse, die in die Apotheke entweder nicht gehören, die schlicht obsolet sind oder bisher nicht vergütet werden. Genug, um es einmal ordentlich zu bewerten, damit wir wissen, von welchem ‚Effizienzreserven‘ wir reden!”
Rabattverträge und Retaxmanagement im Fokus
Unter die Lupe genommen wird etwa die Zeit, die sich die Apothekenmitarbeitende mit der Erfüllung von Rabattverträgen aufhalten. Zudem will via untersuchen lassen, wie lange das Personal sich zum Beispiel mit dem Aufdrucken von Sonder-PZNs beschäftigt oder damit, Gründe händisch zu ergänzen. Auch das große Thema Retax soll Gegenstand der Studie sein – inklusive des gesamten Handlings mit den Rechenzentren.
Insbesondere im Zuge der Digitalisierung müsse hier eine Entlastung her, meint via. „Es kann nicht darum gehen, eingefahrene Prozesse 1:1 einfach ins Digitale zu übertragen!“ Die Zeit gehöre dem Kunden – Know-how und Manpower würden mit zweckentfremdeten Vorgängen nahezu verbrannt.
via sucht Kontakt zur FDP
Die via-Vorstände Ann-Katrin Gräfe-Bub und Florian Wehrenpfennig hatten zu diesem Punkt bereits die Bundestagsabgeordnete Nicole Westig (FDP) im Bundestag in Berlin besucht. Zum Gespräch mit dazu eingeladen hatte Westig ihren Parteikollegen Maximilian Funke-Kaiser, den digitalpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, der sich im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags für das Thema E-Health einsetzt. Ihnen hatten Gräfe-Bub und Wehrenpfennig die Studienidee bereits vorgestellt. Die Ergebnisse sollen ab Oktober vorliegen.
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