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Nach Allzeithoch an Retaxfällen
LAV BaWü holt fast zwei Drittel der Retaxsumme zurück
Auch 2021 blieben Retaxationen ein Ärgernis in den Apotheken. Und so war die Bilanz der Abteilung Taxation erneut Thema bei der Mitgliederversammlung des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg. Knapp 62 Prozent der Retaxsumme in den von den Tax-Experten geprüften Verfahren konnten demnach für die Mitglieder zurückgeholt werden. Zudem kündigte LAV-Präsidentin Tatjana Zambo an, keine Gelegenheit auszulassen, sich gegen die Sparpläne der Bundesregierung zu stellen.
Am gestrigen Mittwoch hatte der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) zu seiner alljährlichen Mitgliederversammlung geladen – zwar in Präsenz, aber aufgrund kurzfristiger coronabedingter Absagen dann doch nur in relativ kleinem Kreise. Präsidentin Tatjana Zambo ließ in ihrem Bericht das vergangene Jahr im Schnelldurchlauf passieren. Dass sie das Amt übernommen habe, sei nun 438 Tage her. Das Komische sei, dass es sich anfühle, als wären die Tage verflogen – und sie frage sich, wo die Zeit hingegangen sei. Auf der anderen Seite sei aber so unfassbar viel passiert, dass sie sich gleichzeitig die Frage stelle, wie das in 13,5 Monate gepasst habe, so Zambo.
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In guter Tradition war auch die Bilanz der Taxabteilung Thema beim LAV. Die hat 2021 über 14.300 retaxierte Rezepte geprüft, die zu 6.750 Retax- Fällen gebündelt wurden. Dies sei ein Allzeithoch und zeige die Retaxwilligkeit der Krankenkassen, so Zambo. Der Gesamtwert der geprüften Retexationen belief sich auf 1.528.580 Euro und damit auf über 10.000 Euro mehr als im Vorjahr (1.517. 869 Euro). Davon konnten die „Taxis“, wie die Mitarbeiterinnen laut Zambo „liebevoll“ verbandsintern genannt werden, knapp 62 Prozent zurückholen – sie wurden offensichtlich von den Kassen zu Unrecht einbehalten. In Euro ausgedrückt sind das 936.591 Euro (Vorjahr 937.533 Euro) – in Zambos Augen ein toller Erfolg für die Fachabteilung und für die betroffenen Kollegen, wo er bares Geld wert sei.
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Neben viel Lob für die Kolleg:innen und die Geschäftsstelle in den Pandemiejahren sprach Zambo auch das geplante Spargesetz an. Sie wies darauf hin, dass die geplante Anhebung des apothekerlichen Zwangsrabatts auf 2 Euro pro abgegebener GKV-Packung ein Schlag ins Gesicht aller Apotheker:innen sei. Hier könne sie die Worte von ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening nur wiederholen. „Diese Absicht konterkariert auf grobe Weise das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, die Vor-Ort-Apotheken zu stärken“, so Zambo weiter. Sie versprach im Land und auf Bundesebene keine Gelegenheit auszulassen, sich gegen diese Planungen zu stellen. Apotheken mit ihren Teams hätten nicht zuletzt in der Corona-Pandemie ihre Leistungsfähigkeit, aber auch ihre Unverzichtbarkeit unter Beweis gestellt. Das sei unstrittig und könne denen, die in dieser Zeit offenbar woanders waren, faktenreich belegt werden. „Und als Dankeschön soll es nun eine faktische Honorarkürzung geben?“, fragte Zambo. „Waren wir nicht effizient, sodass bei uns ‚Effizienzreserven‘ ausgemacht werden können?“, so die LAV-Präsidentin weiter. Ihre Antwort fällt unmissverständlich aus: Nein, das sei nicht so. Was es gebe, sei Effizienz, die kaputtgespart werden solle. Wobei sie noch einmal die Worte der ABDA-Präsidentin bemühte: „An den Apotheken nun sparen zu wollen, ist dramatisch, falsch und unfair.“
1 Kommentar
Betrugsabsicht!
von Thomas Eper am 14.07.2022 um 16:08 Uhr
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