Studie aus Israel

Deutlich weniger Impfdurchbrüche nach vierter COVID-19-Impfung

Stuttgart - 11.08.2022, 13:45 Uhr

Weder in der Gruppe der dreifach Geimpften noch der vierfach Geimpften traten schwere Krankheitsverläufe oder Todesfälle auf. (Foto: janvier / AdobeStock)

Weder in der Gruppe der dreifach Geimpften noch der vierfach Geimpften traten schwere Krankheitsverläufe oder Todesfälle auf. (Foto: janvier / AdobeStock)


Einer israelischen Studie zufolge werden nach einer Vierfachimpfung deutlich weniger Impfdurchbrüche verzeichnet als nach einer Dreifachimpfung. Dieser Benefit wurde bei Mitarbeitern des Gesundheitswesens beim Vorherrschen der Omikron-Variante gezeigt.

Bereits im August 2021 begann Israel als erstes Land mit einer dritten ­COVID-19-Impfung. Bis September 2021 hatten 90% der Erwachsenen und mehr als 95% der im Gesundheitssystem Tätigen eine Booster-Impfung mit BNT162b2 (Biontech) erhalten (65% Frauen, 35% Männer; mittleres Alter 44 Jahre). Dieses Vorgehen führte zu verringerten Durchbruchraten, weniger schweren Krankheitsverläufen und einer Abnahme der Mortalität während der Delta-dominierenden Periode. Das Auftreten und Vorherrschen der Omikron-Variante führte aber auch bei den dreifach Geimpften zu einer erheblichen Zahl an Impfdurchbrüchen. 

Bestärkt durch den Erfolg der dritten Impfung, beschloss das israelische Gesundheitsministerium, einer bestimmten Kohorte eine vierte Impfung zu empfehlen. Darunter fielen über 60-Jährige, Probanden mit einer ­Immundefizienz und Mitarbeiter des Gesundheitswesens.

Das Ergebnis dieses Vorgehens wurde während der Omikron-Welle untersucht, indem die Durchbruchsinfektionen bei drei- oder vierfach geimpften Mitarbeitern im Gesundheitswesen miteinander verglichen wurden. Von den knapp 30.000 dreifach geimpften Mitarbeitern erhielten 5.331 (18%) im Januar 2022 während der Omikron-Welle eine vierte Dosis der Biontech-Vakzine. 

  • Die Durchbruchrate lag bei den vierfach Geimpften bei 7% und 
  • in der Vergleichsgruppe der nur dreimal Geimpften bei 20%. 

Das entspricht einer relativen Risikoabnahme um 65%. Dieser Benefit zeigte sich auch in verfeinerten Analysen, die den exakten Zeitpunkt der dritten Impfung berücksichtigten und auf ein zeitabhängiges Cox-Regressionsmodell zurückgriffen. 

Weder in der Gruppe der dreifach Geimpften noch der vierfach Geimpften traten schwere Krankheitsverläufe oder Todesfälle auf. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass bei weiteren COVID-19-Wellen für Mitarbeiter des Gesundheitswesens eine weitere Impfung erwogen werden sollte, um die Funktionsfähigkeit in Krankenhäusern aufrechtzuerhalten.


Dr. Petra Jungmayr, Apothekerin
redaktion@daz.online


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