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DAZ-Umfrage
Direktabrechnung – wären Sie dabei?
Viele Apotheken haben die Hoffnung, dass sie E-Rezepte zukünftig direkt mit den Krankenkassen abrechnen können. Insbesondere nach der Pleite von AvP klingt für so manchen die unverzügliche Abrechnung zunächst verlockend. Doch ist es das wirklich? Schließlich könnte der „direkte Draht“ in die Apotheken den Kostenträgern ganz neue Wege zu noch mehr Kontrolle und Einfluss eröffnen. Wir würden gerne wissen, was unsere Leser:innen darüber denken. Nehmen Sie an unserer Umfrage teil!
Mit Einführung des E-Rezepts sollen zahlreiche Arbeitsprozesse digitaler und schlanker werden als bisher. Davon ist auch die Abrechnung betroffen. Viele Apotheken haben daher die Hoffnung, dass sie zukünftig direkt mit den Krankenkassen abrechnen können. Sie würden ihre Rezepte dann direkt bei den Krankenkassen einreichen und ebenso direkt von den Kassen bezahlt werden – also ohne ein Rechenzentrum dazwischen. Da auf Grundlage dieser Idee das Geld auf dem Weg zwischen Krankenkassen und Apotheken nicht verloren gehen dürfte, ist die Debatte um die Direktabrechnung vor allem vergangenes Jahr mit der Insolvenz des Abrechnungsdienstleisters AvP hochgekocht. Befeuert wurde sie nun durch die Ankündigung des Softwarehauses CGM, gemeinsam mit der Firma Scanacs für E-Rezepte Direktabrechnung anbieten zu wollen. Die Vorteile beschreibt CGM Lauer in dem Schreiben als Maximierung der Liquidität sowie Vermeidung von Retaxationen. Ferner will der Apothekensoftwareanbieter seinen Kunden einen „optimalen Überblick“ über alle eingegangenen, abrechenbaren, stornierten und erledigten E-Rezepte bieten.
Direktabrechnung: Mehrwert oder Irrglaube?
Scanacs-Geschäftsführer Frank Böhme thematisierte im vergangenen Jahr den aus seiner Sicht durch die Echtzeitkommunikation entstehenden Mehrwert für die Apotheken ausführlich im DAZ-Interview.
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Direktabrechnung: Neue Lösung oder neues Problem?
Doch auch die Rechenzentren sehen ihre Bedeutung in Zeiten des E-Rezepts nicht schwinden. Michael Dörr vom Verband der Apothekenrechenzentren hält es für einen Irrglauben, dass die Apotheke allein mit der Anwendung von „Cloud-Software“ auf einer Plattform ihre bürokratische Arbeit massiv verringern kann und Ausgaben für ein Rechenzentrum spart, wie er in seinem Gastkommentar schreibt.
Mehr Kontrolle für die Kassen?
Mal ganz abgesehen davon, dass es bei dem konkreten Modell von CGM mit Scanacs noch viele Unklarheiten gibt – zum Beispiel die Tatsache, dass weder CGM Lauer noch Scanacs den Status eines Apothekenrechenzentrums auf Grundlage des Sozialrechts führen oder dass Kassen aktuell gar nicht die Strukturen haben, Gelder auf den Tag genau an einzelne Apotheken auszuzahlen – bestehen ganz grundsätzliche Bedenken hinsichtlich einer Direktabrechnung mit den Kassen. DAZ-Wirtschaftsexperte Dr. Thomas Müller-Bohn hat sie in seinem Artikel „Direkt oder indirekt? Optionen, Chancen und Risiken bei der Abrechnung von Arzneimitteln und Dienstleistungen“ zusammengefasst. So schreibt er unter anderem, dass auf diese Weise noch mehr Interaktion zwischen Apotheken und Krankenkassen möglich wäre und seitens der Krankenkassen die Begehrlichkeit entstehen könnte, die Versorgung mit hochpreisigen Arzneimitteln ähnlich wie bei Hilfsmitteln genehmigen zu lassen. Bisher sei dies in der Arzneimittelversorgung schon wegen der Pflicht zur unverzüglichen Belieferung der Rezepte undenkbar. Neue Technik könne so den Weg zu noch mehr Kontrolle und Einfluss von weiteren Beteiligten eröffnen, so Müller-Bohn. Dies erscheine in seinen Augen für Versicherte und Apotheken keinesfalls erstrebenswert.
Somit scheint die Frage, ob sich die Direktabrechnung für die Apotheken unterm Strich lohnt, gar nicht so leicht zu beantworten zu sein. Wir würden gerne von unseren Leser:innen wissen, wie sie zu der Idee der Direktabrechnung stehen.
3 Kommentare
Direktabrechnung
von Thomas Otto am 22.08.2022 um 9:55 Uhr
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Extremer Zeitaufwand
von Apotheker am 17.08.2022 um 13:49 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Direktabrechnung wäre viel teurer
von finsingflower am 17.08.2022 um 11:19 Uhr
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