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DAT-Antrag
Was wird aus dem Positionspapier zur Novellierung der Approbationsordnung?
Beim Deutschen Apothekertag in München wird der Geschäftsführende ABDA-Vorstand einen Antrag einbringen, in dem er das BMG auffordert, auf Basis des BAK-Positionspapiers die Novellierung der Approbationsordnung anzugehen. Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland hat das Papier allerdings abgelehnt – zu hoch sei die Belastung, die den angehenden Apotheker:innen drohe. Was sagt der Studierendenverband zum Vorstoß der ABDA?
Der Nachwuchsmangel ist derzeit wohl eine der größten Herausforderungen, vor der die Apothekerschaft steht. Qualifizierte Mitarbeitende zu finden, ist vielerorts kaum möglich. In diese Zeit der Personalnot fällt ein Großprojekt, mit dem man ein Stück weit die Weichen für die Zukunft stellen könnte: die Novellierung der Approbationsordnung für Apotheker:innen.
Positionspapier am Runden Tisch entwickelt
Seit April liegt dazu ein Positionspapier vor, über dessen Inhalt die DAZ ausführlich berichtete. Entwickelt haben es unter anderem Vertreter der Bundesapothekerkammer (BAK), der Pharmaziestudierenden und der Hochschullehrenden am Runden Tisch mit dem Ziel, damit an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) heranzutreten, das für die Überarbeitung der Approbationsordnung zuständig ist.
Doch so richtig glücklich sind offenbar nicht alle Beteiligten mit dem Ergebnis: Während die BAK-Mitgliederversammlung das Werk im vergangenen Mai verabschiedete, verweigerte der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) wenig später seine Zustimmung. Der Grund: Statt zu entrümpeln, würde das Vorhaben die Stundenzahl sogar noch erhöhen – das könne man den angehenden Apotheker:innen nicht zumuten.
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Die ABDA hielt sich lange Zeit bedeckt, wie es vor diesem Hintergrund mit dem Positionspapier weitergehen soll. Nun ist klar: Sie wird das Thema beim Deutschen Apothekertag Mitte September in München zur Diskussion stellen. In einem Antrag, den der Geschäftsführende ABDA-Vorstand einbringt, heißt es:
Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker fordert den Verordnungsgeber auf, die Approbationsordnung für Apotheker (AAppO) unverzüglich auf der Basis der Ergebnisse des Runden Tisches „Novellierung der Approbationsordnung für Apotheker“ zu überarbeiten. Die Weiterentwicklung der Ausbildung darf weder zu einer Reduktion der Betreuungsintensität noch zu einer Absenkung der Zahl der Studienplätze führen.“
Dieser Antrag dürfte mit Blick auf die Bedenken der Studierenden für Gesprächsstoff sorgen. Zwar gewinnen die Fächer Klinische Pharmazie und Pharmakologie mit dem Konzept an Bedeutung, gleichzeitig sollten allerdings zum Beispiel die Chemie und die Pharmazeutische Biologie Federn lassen – diesen harten Schritt zu gehen, hatte sich der Runde Tisch nicht getraut.
Auf Nachfrage der DAZ verweist auch der BPhD-Beauftragte für Lehre und Studium, Fabian Brückner, auf die steigende Belastung, die den angehenden Apotheker:innen droht, sollte das Papier wie vorliegend umgesetzt werden. Gründe für das Veto der Studierenden waren Brückner zufolge die zu hoch angesetzte Stundenzahl und unvollständige Konzepte zu den Forderungen nach der Anpassung der Benotungsstruktur und der Einführung einer wissenschaftlichen Arbeit im Pharmaziestudium. „Diese Punkte sind aus Sicht des Bundesverbands von enormer Wichtigkeit und dürfen nicht vernachlässigt werden“, betont er gegenüber der Redaktion. „Insbesondere die vorgeschlagene Stundenzahl und die Fülle an Inhalten lassen befürchten, dass das Studium an Machbarkeit und weiter an Attraktivität einbüßen wird.“
BPhD hat Verständnis für die Antragsteller
Der BPhD wurde nach eigenen Angaben nicht zu dem beschriebenen DAT-Antrag in Kenntnis gesetzt. Dennoch: „Dass ein solcher Antrag nun gestellt wird, überrascht nicht“, sagt Brückner. „Das Positionspapier als Ergebnis des Runden Tisches wurde zwar vonseiten des BPhD abgelehnt, aber es ist nachvollziehbar, dass die aufgewendete Arbeit von den Zustimmenden dennoch verwertet wird. Das Stellen des Antrags ist für uns die logische Konsequenz auf die Arbeit an dem Positionspapier der Bundesapothekerkammer.“
Vertreter des Studierendenverbands werden in München vor Ort sein und sich sicher auch in die Debatte einbringen. „Wir sind gespannt auf die dortigen Diskussionen und Gespräche über die Novellierung der Approbationsordnung“, so Brückner. „Diese hat für uns weiterhin das höchste Augenmerk und wir sind weiterhin bereit uns und die Interessen der Studierenden einzubringen.“
2 Kommentare
Neuordnung
von Roland Mückschel am 29.08.2022 um 9:47 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Abschaffen!
von Holger am 05.09.2022 um 8:35 Uhr
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