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Controlling (Teil2)
Einkaufskonditionen und Preiskalkulation – was ist für Apotheken wichtig?
Einen Überblick zu haben, was in der eigenen Apotheke oder den eigenen Apotheken vor sich geht oder kurz gesagt „Controlling“, ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. In unserer Serie stellen wir die wichtigsten Bereiche vor, auf die sich Controlling in der Apotheke erstrecken kann – in Teil 2 geht es um Einkaufskonditionen und Preiskalkulation.
Controlling bedeutet weit mehr als der Begriff, der unweigerlich an das deutsche Word Kontrolle erinnert, vermuten lässt. Controlling bezieht sich auf die Planung, Steuerung und Überwachung unternehmerischer Tätigkeiten auf Basis betriebswirtschaftlicher Daten und Analysen, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Nachdem es im ersten Teil der Serie um allgemeine Kennzahlen der Betriebswirtschaft gegangen war, stehen nun die Einkaufskonditionen und die Preiskalkulation als mögliche Bereiche für das Controlling im Fokus.
Mehr zum Thema
Controlling (Teil 1)
Allgemeine Betriebswirtschaft – welche Kennzahlen sind für die Apotheke wichtig?
Es gibt verschiedene Arten von Nachlässen, die beim Wareneinkauf im Groß- oder Einzelhandel gewährt werden.
Nachlässe und andere Einkaufsvorteile
Naturalrabatte
Naturalrabatte werden in Form von Produkten gewährt, die der Händler dem Apotheker beim Einkauf einer bestimmten Menge kostenlos überlässt. Der Apotheker verkauft die Produkte zum normalen Preis in der Apotheke und der Gewinn verbleibt gänzlich bei ihm. Bei apothekenpflichtigen Arzneimitteln sind Naturalrabatte seit dem Jahr 2006 allerdings verboten.
Barrabatte
Ein Barrabatt wird häufig bei größeren Einkaufsmengen gewährt. Es handelt sich dabei um einen preislichen Nachlass.
Einlistungsgebühren
Dabei handelt es sich um Platzierungszuschüsse für eine attraktive Positionierung und Unterstützung beim Einräumen und der Pflege des Warenbestands.
Zusätzliche Vorteile
Weitere Möglichkeiten sind Vorteile in verschiedener Form wie beispielsweise Proben, Werbematerialien, Sachprämien, Ausgleichsware und Werbekostenzuschüsse.
Außerdem gibt es aufseiten der Zahlungsabwicklung noch die Möglichkeit einer Valuta oder eines Skontos. Valuta beschreibt einen Zahlungsaufschub um einen feststehenden Zeitraum, während es sich bei einem Skonto um einen Nachlass als Gegenleistung für eine schnelle Zahlung innerhalb der Skontofrist handelt.
Da die Möglichkeiten für die Gewährung von Rabatten in den vergangenen Jahren immer weiter gesetzlich eingeschränkt wurden, wird ein zeitnahes und exaktes Einkaufscontrolling immer wichtiger.
Von was wie viel und zu welchem Preis?
Für Artikel, die mit mehr als nur einer Packung vorrätig sein sollten, muss eine sinnvolle Bestellmenge festgelegt werden. Dabei müssen die möglichen Einkaufsvorteile gegen Lagerkosten und Risiken wie das Verfallsrisiko abgewogen werden. Für eine ungefähre Berechnung einer sinnvollen Bestellmenge kann eine einfache Formel aus der Warenwirtschaft angewendet werden:
Häufig kann die optimale Bestellmenge mithilfe des Warenwirtschaftssystems der Apotheke berechnet werden. Dabei werden zahlreiche Auswertungsmöglichkeiten genutzt wie Einkaufswerte und die Verkaufstatistik.
Preiskalkulation
Ein Apotheker kann nicht alle Preise seiner angebotenen Artikel selbst bestimmen. Verschreibungspflichtige Arzneimittel sind preisgebunden. Bei anderen Produkten, beispielsweise aus dem apothekenpflichtigen Barverkauf oder dem Freiwahlsegment, gibt es jedoch durchaus Spielraum. Apotheken eines Filialverbunds, die ein gemeinsames Marketing betreiben, stimmen sich häufig ab, was die Preise der angebotenen Produkte betrifft. So wird dem Kunden ein einheitlicher Gesamteindruck präsentiert. Die Gestaltungsspielräume schränken sich dadurch noch einmal maßgeblich ein.
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