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Controlling (Teil 4)
Das Sortiment der Apotheke im Blick
Ein weiterer Bereich, auf den sich das Controlling in der Apotheke erstrecken sollte, ist das Sortiment. Wonach richtet man es aus und welche Kriterien werden für die Analyse herangezogen? Um diese Fragen geht es unter anderem im vierten Teil der Controlling-Serie.
Nach allgemeinen Kennzahlen der Betriebswirtschaft, Einkaufskonditionen und dem Warenlager geht es im nächsten Teil unserer Controlling-Serie nun ums Apothekensortiment. Jeder Apotheker muss sich überlegen, welche Artikel er in seiner Apotheke vorrätig haben beziehungsweise vorrangig anbieten möchte und welche nicht.
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Dabei hilft es, sich einen Überblick über die Umsatzstärke der Artikel zu machen. Gibt es Artikel, die sich sehr gut verkaufen, kann die Anzahl eventuell aufgestockt werden. Ladenhüter hingegen können aus dem Sortiment entfernt und durch umsatzstärkere Waren ersetzt werden. Während bei der Preispolitik viele Gründe für eine einheitliche Regelung innerhalb eines Apothekenverbundes mit mehreren Filialen sprechen, ist bei der Sortimentspolitik das Gegenteil der Fall. Hier sollte jede Filiale größtmögliche Freiräume haben.
ABC-Analyse – Topseller im Apothekensortiment
Die ABC-Analyse ist eine gute Methode, um herauszufinden, wo sich die Topseller und wo sich die Ladenhüter im Apothekensortiment befinden. Hierfür werden die Artikel in die drei Kategorien A, B und C sortiert, wobei A die Topseller und C die Ladenhüter sind. Die ABC-Analyse kann anhand verschiedener Kriterien, wie beispielsweise Umsatz, Ertrag oder Lagerdrehzahl, durchgeführt werden.
Beispiel: Umsatz
Für jedes Produkt wird der prozentuale Umsatz am Gesamtumsatz berechnet und die Produkte werden nach Höhe des Umsatzes sortiert. Anschließend können die kumulierten Prozentsätze berechnet werden. Die Produkte, die den größten Teil des Umsatzes, in diesem Fall 80 Prozent ausmachen, werden als A-Produkte kategorisiert, die darauf folgenden als B-Produkte und die am wenigsten relevanten als C-Produkte.
Die Ausrichtung des Sortiments
Der Kunde ist König, auch in der Apotheke. Bei der Ausrichtung des Sortiments sollten die Wünsche und Bedürfnisse der Ziel- bzw. Kundengruppe daher hoch priorisiert werden. Andernfalls läuft man als Apotheke Gefahr, viele Ladenhüter in seinen Regalen zu beherbergen. Letztendlich entscheidet also die erwartete Nachfrage darüber, ob ein Produkt auf Lager gehalten werden soll. Häufige Analysen und Optimierungen des Apothekensortiments sind daher durchaus sinnvoll. Die Grundlage hierfür bilden immer die Auswertungen und Daten der Warenwirtschafts-EDV beziehungsweise der Apothekensoftware. Diese geben Auskünfte zur Preisbildung, zu Umsätzen und zum Absatz bestimmter Warengruppen.
Kennzahlen des Apothekensortiments
Packungswert
Packungswerte können für die unterschiedlichen Segmente wie Rx- oder OTC-Produkte berechnet werden. Für den durchschnittlichen Packungswert wird der Gesamtumsatz des Segments durch die Anzahl der verkauften Packungen geteilt.
Die Packungswertverteilung in einer Apotheke sollte nicht vernachlässigt werden. Es ist sinnvoll, einen Überblick über die verkauften Packungen, die damit verbundenen Umsätze und die Roherträge in den verschiedenen Wertklassen zu haben. Durch eine Analyse der Packungswertverteilung zeigt sich, ob eine Apotheke eher hochpreisig oder niedrigpreisig aufgestellt ist. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Handelsspanne, aber auch für mögliche Rabattspielräume im Großhandel. Je hochpreisiger, desto niedriger sind in der Regel die prozentualen Rabatte.
Umsatz
Der Umsatz, also der Gesamtwert der abgesetzten Waren in einem Zeitraum, ist eine wichtige Kennzahl das Sortiment betreffend. Er sollte dabei nicht nur gesamtheitlich, sondern für Warengruppen separat betrachtet werden. So lässt sich herausfinden, welche Warengruppen einen hohen und welche einen niedrigen Anteil am Umsatz haben. Hierfür wird am besten eine ABC-Analyse herangezogen. Auf Basis der Ergebnisse lassen sich Anpassungen am Apothekensortiment vornehmen. Ertragsschwache Warengruppen können eventuell aus dem Sortiment entfernt werden.
Fazit
Beim Apotheken-Controlling dreht sich vieles um das Sortiment. Überbestände und Fehlmengen sollten auf ein Minimum reduziert werden, doch gleichzeitig sollte für alle Arzneimittel eine stetige Lieferfähigkeit garantiert werden. Das kann am ehesten erreicht werden, indem man das Apothekensortiment am Kunden ausrichtet. Für eine Analyse des Apothekensortiments bietet sich die ABC-Analyse an. Da sie anhand verschiedener Kriterien durchgeführt werden kann, gewährt sie einen umfangreichen Einblick in den Erfolg der verschiedenen Warengruppen.
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