Allerdings wurden der AkdÄ auch schon Fälle über zoster-artige Hautläsionen berichtet, die in engem zeitlichen Zusammenhang nach einer Impfung mit Shingrix® aufgetreten sind – also nach der Impfung gegen Herpes Zoster. Auch wenn der kausale Zusammenhang auch in diesem Fall (noch) nicht erwiesen ist, wurde speziell in diesem Zusammenhang bereits über mögliche Pathomechanismen nachgedacht: Da es sich bei der Shingrix®-Impfung um eine rekombinanten Untereinheiten-Impfstoff handelt, kann sie – anders als ein Lebendimpfstoff – nicht unmittelbar einen HZ hervorrufen. Vorausgesetzt also, dass es sich tatsächlich in einigen Fällen um einen HZ handelt, sei aber denkbar, dass CD4-positive T-Lymphozyten VZV-Reservoirzellen (Varizella-Zoster-Virus) angreifen und Mechanismen aufheben, die den Latenzzustand stabilisieren.
Das PEI hat im März 2020 eine Beobachtungsstudie zu der Frage nach einem Zusammenhang von HZ und Shingrix®-Impfung begonnen – das Ende war für April 2021 geplant, veröffentlicht sind die Ergebnisse noch nicht. Das Thema einer möglichen Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus nach Impfungen wird also erforscht, bis man wirklich eindeutige Aussagen treffen kann, wird es aber wohl noch etwas Zeit brauchen. Und: So interessant die Fragestellung aus wissenschaftlicher Sicht ist, sie sollte nicht dazu verleiten, sich deshalb nicht impfen zu lassen.
2 Kommentare
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Impfung und Herpes über Vitamin-D Spiegel im Blut
von Christian Wiechering am 07.10.2022 um 18:40 Uhr
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AW: Es gibt einen Zusammenhang zwischen
von DAZ-Redaktion am 11.10.2022 um 11:33 Uhr
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