41.500 Präparate beschlagnahmt

Verunreinigte Erkältungssäfte – Indien stoppt Produktion

Stuttgart - 12.10.2022, 17:30 Uhr

Bei einer Inspektion in der Produktionsstätte dieser Erkältungssäfte sollen in Indien verschiedene Mängel festgestellt worden sein. (s / Foto: WHO / DAZ)

Bei einer Inspektion in der Produktionsstätte dieser Erkältungssäfte sollen in Indien verschiedene Mängel festgestellt worden sein. (s / Foto: WHO / DAZ)


Die Zahl der Todesfälle infolge der Einnahme von verunreinigten Husten- und Erkältungssäften in Gambia ist laut dem Gesundheitsministerium des Landes auf 69 gestiegen. Am vergangenen Samstag hatte der Präsident des westafrikanischen Landes, außerdem die Lizenz für den in Verdacht stehenden indischen Pharmahersteller Maiden Pharmaceuticals Limited beendet. Die Firma soll jetzt ihre Produktion einstellen. 

In Gambia vertriebene Husten- und Erkältungssäfte stehen nach WHO-Angaben im Verdacht, akutes Nierenversagen auszulösen und 69 Menschen getötet zu haben. Bei den Toten handle es sich um Kinder. Die WHO untersucht nach eigenen Angaben den Vorfall in Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma und indischen Behörden. Es sei nicht auszuschließen, dass die fraglichen Medikamente auch in weiteren Ländern verwendet wurden.

Maiden Pharmaceuticals teilte am Samstag mit, man sei über die Situation in Gambia geschockt, und verwies auf Qualitätstests durch indische Gesundheitsbehörden Anfang Oktober. Die Laborergebnisse stünden bislang jedoch aus, hieß es am vergangenen Sonntag.

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Am vergangenen Samstag hatte Adama Barrow, der Präsident des westafrikanischen Landes, die Lizenz für den in Verdacht stehenden indischen Pharmahersteller Maiden Pharmaceuticals Limited beendet. Jetzt soll der indische Hersteller die Produktion einstellen. Das ordnete die Regionalregierung im indischen Bundesstaat Haryana an, wo die Firma Maiden Pharmaceuticals Limited ihren Sitz hat, wie die indische Nachrichtenagentur ANI am heutigen Mittwoch berichtete. Demnach sagte der örtliche Gesundheitsminister Anil Vij, dass bei einer Inspektion in der Produktionsstätte verschiedene Mängel festgestellt worden seien. Zudem würden derzeit noch Hustensaftproben in einem Labor ausgewertet. Nach Angaben von Behörden und der Firma sind die betroffenen Medikamente nur nach Gambia geliefert worden.

41.500 Präparate beschlagnahmt

Die gambischen Gesundheitsbehörden riefen ebenfalls dazu auf, die in Verdacht stehenden Säfte nicht mehr zu verschreiben. Ihren Angaben zufolge waren die vom Nierenversagen betroffenen Kinder unter fünf Jahre alt. Nach Angaben der gambischen Polizei wurden 50.000 Fläschchen der vermutlich kontaminierten Medikamente ins Land gebracht. Ein Großteil davon, rund 41.500 Produkte, wurden demnach von den Gesundheitsbehörden beschlagnahmt.


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