EHI-Studie zu Onlinehandel in Deutschland

DocMorris unter zehn umsatzstärksten Online-Shops

Köln / München - 13.10.2022, 15:15 Uhr

Mit einem Wachstum von 60,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist der Arzneimittelversender Docmorris.de der einzige Arzneimittellieferant in der Spitzengruppe. (b/Quelle: eCommerceDB/EHI - E-Commerce Markt Deutschland 2022)

Mit einem Wachstum von 60,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist der Arzneimittelversender Docmorris.de der einzige Arzneimittellieferant in der Spitzengruppe. (b/Quelle: eCommerceDB/EHI - E-Commerce Markt Deutschland 2022)


Das Wachstum im E-Commerce-Sektor in Deutschland hat sich auch im Jahr 2021 fortgesetzt. Nach einer Untersuchung des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI haben die 1.000 umsatzstärksten Onlineshops, die sich an Endkunden richten, gegenüber dem Vorjahr erneut kräftig zugelegt. Unter den Top 10 der umsatzstärksten Onlinehändler befindet sich mit DocMorris auch ein Arzneimittelversender. Shop Apotheke belegt laut der Analyse Rang 20.

Nach der Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2022“ von EHI und der Spezialdatenbank eCommerceDB stieg der Netto-E-Commerce-Umsatz im Geschäftsjahr 2021 auf fast 80 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 16,1 Prozent gegenüber 2020 (68,8 Milliarden Euro) entspricht. Den Großteil davon generierten den Angaben zufolge die Top-100-Onlineshops. „Innerhalb der Top 1.000 gehen über 7 von 10 Euro des Netto-Umsatzes auf das Konto der ersten 100 zurück“, sagt Lars Hofacker, Leiter Forschungsbereich E-Commerce beim EHI.

Das Ranking der umsatzstärksten Onlineshops führt erneut Amazon.de mit einem E-Commerce-Umsatz von 15,68 Milliarden Euro an. Damit beansprucht der Marktführer mit 19,6 Prozent knapp ein Fünftel des Umsatzes der Top 1.000 für sich. Rang zwei belegt der Versandhändler Otto.de mit einem Umsatz von 5,12 Milliarden Euro. Die Top 3 komplettiert Mediamarkt.de mit 2,54 Milliarden Euro

(Quelle: eCommerceDB/EHI - E-Commerce Markt Deutschland 2022)

Arzneimittelversender mischen kräftig mit 

Das stärkste Wachstum unter den Top 10 verzeichnete das Möbelhaus Ikea.com, das seinen E-Commerce-Umsatz in Deutschland mit einem Plus von 102,9 Prozent mehr als verdoppelte. Ein beachtliches Wachstum legte mit 60,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auch der Arzneimittelversender Docmorris.de hin. Der zur Schweizer Zur Rose Group gehörende Arzneimittellieferant war damit der einzige Vertreter seiner Branche in dieser Spitzengruppe. 

Der Wettbewerber ShopApotheke.com belegte mit einem Umsatz von 518 Millionen Euro – ein Plus von 0,5 Prozent gegenüber 2020 – Rang 20 unter den umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland. Auf hinteren Rängen folgten Medikamente-per-Klick.de mit einem Zuwachs von 5,9 Prozent auf 180 Millionen Euro und Apodiscounter.de, die um 19,7 Prozent auf 132,2 Millionen Euro wuchsen. Die Parfümeriekette Douglas.de legte um 15,1 Prozent auf 488,6 Millionen Euro zu. Insgesamt stand das Produktsegment Drogerie und Gesundheit nach der Analyse für 8 Prozent der Umsätze von Onlineshops, die sich an Endkunden (B2C) richten.

Top 10 dominieren den Markt

Die Studie weist darauf hin, dass unter dem Strich die Top-10-Onlineshops 41,1 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten. Mit 49,3 Prozent entfiel fast die Hälfte auf die führenden 20 Onlinehändler, zu denen erstmalig auch der Modehändler Breuninger.de zählte. Amazon.de führte das Ranking zwar immer noch an, das Wachstum des eigenen Onlineshops lag nach Angaben des EHI mit 13,8 Prozent 2021 aber unter dem durchschnittlichen Wachstum der Top 1.000 von 16,1 Prozent. Absolut wies Amazon.de mit 1,9 Milliarden Euro aber weiter das mit Abstand größte Wachstum auf.

Marktplätze beliebt 

Die Liste der zehn ausgewählten reinen oder hybriden Marktplätze zeigt 2021 laut EHI summiert ein geschätztes Bruttohandelsvolumen von 75,3 Milliarden Euro. Wie schon im Jahr zuvor gehörten Amazon.de (46,2 Milliarden Euro), Ebay.de (10,5 Milliarden Euro) und Otto.de (7,0 Milliarden Euro) auch im Geschäftsjahr 2021 zu den Top-3-Marktplätzen mit dem größten Bruttohandelsvolumen in Deutschland.

(Quelle: eCommerceDB/EHI - E-Commerce Markt Deutschland 2022)

Die Angaben der Studie beruhen auf einer Händlerbefragung und Hochrechnungen sowie Unternehmensangaben aus Geschäftsberichten, Pressemitteilungen sowie Unternehmenswebsites, ergänzt um Sekundärdaten. Schwerpunkt der Untersuchung waren B2C-Onlineshops sowie hybride B2C-Marktplätze für das Top-1000er Ranking.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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