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Am morgigen Mittwochnachmittag sind die Apotheken in vier Bundesländern zum Streik aufgerufen. Die Kolleginnen und Kollegen in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Hamburg und dem Saarland geben sich am Vortag kampflustig. Und im Norden trägt das Engagement von Kammerpräsident Christiansen weiter Früchte: Die CDU-Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen aus Schleswig-Holstein fordert jetzt Nachbesserungen am Sparpaket.
Am morgigen Mittwochnachmittag sperren die Apotheken im Saarland, in Schleswig-Holstein, Hamburg und Brandenburg zu. Sie protestieren gegen die geplante Erhöhung des Kassenabschlags – so die Ankündigung der Apothekerorganisationen. Doch wie ist die Stimmung vor Ort? Wird eine ausreichende Anzahl Kolleginnen und Kollegen mitmachen, um wirklich ein Zeichen zu setzen?
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Ergebnis der DAZ-Umfrage
Streikbereitschaft ist groß
Protestaktion gegen höheren Kassenabschlag
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Stimmen zum geplanten Apotheken-Streik
Christiansen: „Das Fass ist übergelaufen“
Vor allem Hamburg als Metropolregion gilt als schwieriges Pflaster. Naturgemäß ist hier die Konkurrenz sehr groß. Doch gegenüber der dpa gibt sich der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Jörn Graue, optimistisch: „Wir gehen davon aus, dass fast alle Apotheken schließen werden“, sagte er der Nachrichtenagentur. Dazu passt der Bericht einer Apothekerin aus Hamburg, wonach bei ihr im Block alle Betriebe angekündigt haben, sich am Streik zu beteiligen.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich offenbar im Saarland ab: „Wir haben keine Abfrage gemacht“, stellt Carsten Wohlfeil, Geschäftsführer des Saarländischen Apothekervereins und der Kammer, auf DAZ-Nachfrage klar. „Aber angesichts der Rückmeldungen, die wir von den Kolleginnen und Kollegen bekommen, gehe ich davon aus, dass etwa 90 Prozent der Apotheken mitmachen werden.“
Auch Apotheker in Brandenburg und Schleswig-Holstein sind streiklustig
Eine Apothekerin aus Brandenburg, die schon länger im Geschäft ist, bestätigt auch für ihr Umfeld diese Eindrücke: „Es ist eine völlig andere Stimmung als im Jahr 2012“, erzählt sie der Redaktion. Schon damals hatten Apothekerinnen und Apotheker protestiert – allerdings nicht wie jetzt gegen eine Kürzung ihres Honorars, sondern eine Anpassung des Fixums von 8,10 Euro auf 8,35 Euro. Viel zu wenig, meinte der Berufsstand, und ging auf die Straße.
Diesmal jedoch sei die Stimmung im Vergleich zu vor zehn Jahren noch deutlich aufgeheizter, sagt die Kollegin. Selbst die härtesten Konkurrenten machten zaghafte Schritte aufeinander zu, mit dem Ziel, sich zum Streik zu verabreden. Das deckt sich mit den Erfahrungen, die Schleswig-Holsteins Kammerpräsident Kai Christiansen dieser Tage macht. Von einem „Lauffeuer“ ist gar die Rede – mehrere Kreise hätten bereits geschlossen ihre Teilnahme erklärt.
Nicolaisen: Sparpaket darf kein Versorgungs-Destabilisierungsgesetz werden
Christiansen selbst ließ es sich nicht nehmen, persönlich bei den Kolleginnen und Kollegen in seinem Kreis anzurufen und um Unterstützung zu werben. Zudem schrieb er alle Bundestagsabgeordneten aus Schleswig-Holstein an, um sie für die Nöte der Apotheken zu sensibilisieren. Rückmeldung bekam er unter anderem von Petra Nicolaisen, die für die CDU im Bundestag sitzt. In einer Pressemeldung vom heutigen Dienstag verweist sie auf den Kammerpräsidenten, der „eindringlich auf die angespannte Lage der Apotheken hingewiesen“ habe. „Die Erhöhung des Apothekerabschlages auf 2 Euro pro Packung ist faktisch eine Leistungskürzung für die Apothekerinnen und Apotheker“, kommentiert Nicolaisen. „Das Gesetz zur finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung darf nicht zum Versorgungs-Destabilisierungsgesetz werden.“
Auch die Apotheken kämpften mit den Folgen der Inflation und gestiegenen Energiekosten. „Wenn der Bundesgesundheitsminister die Apotheken noch zusätzlich belastet, setzt er ihre finanzielle Stabilität aufs Spiel“, warnt die Abgeordnete. „Karl Lauterbach betont seine Dankbarkeit gegenüber Ärzten, Apothekern und Pflegekräften und verspricht, die Finanzen der gesetzlichen Krankenkassen ohne Leistungskürzungen zu stabilisieren. Diese Ankündigungen sind für die Apotheken im Kreis Schleswig-Flensburg der blanke Hohn, da das vorliegende Gesetz für sie zu einer Mehrbelastung führt. Ich nehme die Sorgen und die Empörung der Apothekerinnen und Apotheker mit nach Berlin. Klar ist: Im parlamentarischen Verfahren muss das Gesetz von Karl Lauterbach noch deutlich verbessert werden.“
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