Protest

Nordrhein: Apotheken machen um fünf vor zwölf das Licht aus

Düsseldorf - 18.10.2022, 17:45 Uhr

„Licht aus“ soll für Aufmerksamkeit sorgen und zu Gesprächen mit den Kunden über das Spargesetz führen. (x / Foto: MB.Photostock / AdobeStock)

„Licht aus“ soll für Aufmerksamkeit sorgen und zu Gesprächen mit den Kunden über das Spargesetz führen. (x / Foto: MB.Photostock / AdobeStock)


Auch der Apothekerverband Nordrhein ruft seine Mitglieder für morgen zu einer öffentlichkeitswirksamen Aktion auf. Am Mittwoch um 11:55 Uhr sollen die Apotheken das Licht ausmachen – möglichst bis etwa 13 Uhr, heißt es im Rundschreiben des Verbands.

Auch der Apothekerverband Nordrhein kämpft gegen die geplante Erhöhung des Kassenabschlags, über die der Bundestag am Donnerstag entscheiden soll. In einem Rundschreiben kündigt der Verband an, sich noch heute zum wiederholten Male mit einem Schreiben an die nordrhein-westfälischen Abgeordneten des Bundestags zu wenden, um die Erhöhung des Kassenabschlags zu verhindern.

Licht aus statt Schließung

Außerdem ruft der Verband die Apotheken auf, sich an der Protestaktion „Wir machen das Licht aus“ zu beteiligen. Dabei soll das Licht in der Apotheke um 11:55 Uhr – also um fünf vor zwölf – ausgeschaltet werden und möglichst bis etwa 13 Uhr ausgeschaltet bleiben. Dies solle für Aufmerksamkeit sorgen und so zu Gesprächen mit den Kunden über das Spargesetz führen. 

Der Verband in Nordrhein wähle bewusst einen anderen Weg des Protestes als andere stärker ländlich geprägte Bundesländer, heißt es im Rundschreiben. In der städtisch geprägten nordrheinischen Region habe sich diese Form des Protestes am vorteilhaftesten erwiesen. Zudem stellt der Verband einen Handzettel bereit, um die Kunden über die Gründe für die Aktion zu informieren.

Darin heißt es, die Apotheken machen um fünf vor zwölf das Licht aus. Der Grund sei „ein Spargesetz, mit dem die Bundesregierung Ihre Apotheken vor Ort in zunehmend schwieriger werdenden Zeiten übermäßig finanziell belasten will – mit der Folge, dass die flächendeckende Versorgung weiter kaputt gespart wird!“ Anstelle weiterer Belastungen seien Entlastungen nötig. Der Verband fordert „eine faire, an der Kostenentwicklung orientierte Vergütungsanpassung – statt Rotstiftpolitik“.


Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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