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Unrepräsentative Stichprobe
Varianten im Umgang mit dem Streik
Wie lief der Apothekenstreik in den Apotheken irgendwo im richtigen Leben - fernab der großen Politik? Einige nicht repräsentative Einblicke aus dem Kreis Ostholstein zeigen die Spannweite der Möglichkeiten.
Ein Besuch in nur zwei kleinen Städten in nur einem Kreis des Landes Schleswig-Holstein ist keinesfalls repräsentativ für das Land. Doch er vermittelt einen Eindruck, wie unterschiedlich mit dem Streik umgegangen wurde. Am Mittwochnachmittag hatten alle fünf betrachteten Apotheken in der ostholsteinischen Kreisstadt Eutin geschlossen, vier Apotheken in der Innenstadt und eine in einem Einkaufsbereich. An den Fenstern oder Türen waren jeweils ein oder zwei Plakate mit dem Hinweis auf den Streik angebracht. Wer den Grund für die Schließung erkennen wollte, musste deshalb etwas genauer hinsehen. Während der kurzen Stichprobe waren vor den Apotheken keine erstaunten Kunden zu sehen.
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Ein anderes Bild ergab sich am selben Nachmittag im knapp zwanzig Kilometer entfernten Neustadt in Holstein. Von den dortigen vier Apotheken hatten drei normal geöffnet. In einer weiteren Apotheke waren die Schaufenster mit vielen offenbar selbst erstellten Plakaten verhängt. Dort stand: „Wir streiken“ und „Wir streiken für Sie“. Doch wenn jemand direkt vor die Automatiktür trat, öffnete sich diese und die Kunden konnten eintreten. Möglicherweise ist das Bild in Neustadt durch die besondere Konkurrenzsituation zu erklären. Alle vier Apotheken liegen unmittelbar am Marktplatz oder wenige Schritte davon entfernt.
Ankündigung im Radio
Allerdings war in den geöffneten Apotheken nur eine minimale Kundenfrequenz zu beobachten. Offenbar hatten sich die Menschen auf geschlossene Apotheken eingerichtet. Denn der Streik wurde in Schleswig-Holstein umfangreich medial begleitet. Der NDR hatte in den morgendlichen Radionachrichten in seinem Landesprogramm Welle Nord in der ersten Meldung über den Streik berichtet. Dabei wurde teilweise ein Originalton von Kammerpräsident Dr. Kai Christiansen eingespielt. Teilweise gab es einen Einspieler, in dem differenziert über den Hintergrund berichtet wurde. Dazu gehörte der Hinweis, dass das schleswig-holsteinische Gesundheitsministerium die Erhöhung des Kassenabschlags in der geplanten Form ablehnt.
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