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Opioidkrise USA
Apothekenketten zahlen 10 Milliarden Dollar
Die US-Apothekenketten CVS und Walgreens sind Medienberichten zufolge bereit, im Rahmen eines Vergleichs 10 Milliarden Dollar zu zahlen, wenn die im Zusammenhang mit der Opioid-Krise gegen sie erhobenen Klagen fallengelassen werden.
Die seit Jahren anhaltende Opioidkrise in den USA nimmt offenbar eine spektakuläre Wendung. Nach Berichten von US-Medien haben die Apothekenketten CVS und Walgreens zugestimmt, im Rahmen eines Vergleichs, jedoch ohne Schuldeingeständnis, zehn Milliarden Dollar zu zahlen. Damit sollen Klagen von Bundesstaaten und lokalen Regierungen beigelegt werden, die den Unternehmen vorwerfen, mit Verschreibungen von Opioid-Schmerzmitteln falsch umgegangen zu sein. Auch die Einzelhandelskette Walmart soll sich den Berichten zufolge dem Vergleich mit drei Milliarden Dollar anschließen.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg sind die Vereinbarungen der Apothekenketten und Handelsunternehmen vorläufig. Sie würden erst dann gültig, wenn genügend Bundesstaaten, Landkreise und Städte den Bedingungen zugestimmt hätten.
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Sofern die Einigung zustande kommt, wird CVS den US-Bundesstaaten ab 2023 über einen Zeitraum von zehn Jahren fast fünf Milliarden Dollar zahlen. Walgreens soll den Angaben zufolge über 15 Jahre einen ähnlichen Betrag bezahlen. „Wir glauben, dass diese Lösung im besten Interesse des Unternehmens und unserer Anteilseigner ist. Sie ermöglicht unseren Apothekern und engagierten medizinischen Fachkräften, die in den Gemeinden leben und arbeiten, weiterhin eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Opioidmissbrauch zu spielen“, sagte Walgreens.
CVS erklärte ebenfalls, dass es den Opioidmissbrauch eindämmen wolle. „Wir freuen uns, dass wir diese seit langem bestehenden Ansprüche klären konnten. Es ist im besten Interesse aller Parteien sowie unserer Kunden, Kollegen und Aktionäre, diese Angelegenheit hinter uns zu lassen“, sagte Thomas Moriarty, Rechtsberater von CVS, in einer Erklärung.
Der Einzelhandelsriese Walmart, der eine hauseigene Apotheken betreibt, soll weitere 3,1 Milliarden Dollar zahlen.
US-Bundesstaaten sowie Städte und Gemeinden haben mehr als 3.000 Klagen gegen Opioidhersteller, Händler und Apotheken eingereicht, denen sie vorwerfen, das Suchtrisiko herunterzuspielen und die Nutzung der Pillen für den illegalen Gebrauch nicht verhindert zu haben.
Laut US-Regierungsdaten soll die Opioidkrise mehr als 500.000 Todesfälle durch Überdosierung in den letzten zwei Jahrzehnten gefordert haben, davon mehr als 80.000 allein im Jahr 2021. Schätzungsweise 9,5 Millionen Amerikaner ab zwölf Jahren sollen im Jahr 2020 Opioide missbräuchlich konsumiert haben, darunter 9,3 Millionen Konsumenten verschreibungspflichtiger Schmerzmittel und 902.000 Heroinkonsumenten.
Bisherige Urteile und Vereinbarungen
Ein Bundesrichter hatte im August 2022 entschieden, dass CVS, Walgreens und Walmart zusammen 650,6 Millionen US-Dollar an zwei Bezirke in Ohio für Schäden im Zusammenhang mit der Opioidkrise zahlen müssen. Die Klage wurde ursprünglich im Jahr 2018 eingereicht.
Klagen gegen CVS, Walgreens, Rite Aid
Heftige Vorwürfe gegen US-Apothekenketten in der Opioidkrise
Der Pharmakonzern Teva Pharmaceutical Industries hatte im Juli 2022 einen landesweiten Vergleichsvorschlag in Höhe von 4,35 Milliarden US-Dollar angekündigt, um Tausende von Klagen wegen der angeblichen Rolle des Arzneimittelherstellers bei der Opioid-Epidemie beizulegen.
Purdue Pharma, dessen Schmerzmittel Oxycontin weithin für den Ausbruch der Opioidkrise verantwortlich gemacht wird, und die Sackler-Familien kündigten im März dieses Jahres einen Vergleich mit einer Gruppe von Bundesstaaten an. Dieser würde die Sacklers zur Zahlung von bis zu sechs Milliarden Dollar verpflichten, sofern ein Bundesrichter dies genehmigt.
Zudem hatten bereits im Februar der Pharmakonzern Johnson & Johnson und die drei größten US-Arzneimittelhändler McKesson, Cardinal Health und AmerisourceBergen einen landesweiten Opioid-Vergleich in Höhe von 26 Milliarden Dollar abgeschlossen.
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