9-Monats-Zahlen

CGM mit Umsatzplus aber Gewinnrückgang

Koblenz / München - 04.11.2022, 16:00 Uhr

Die CGM-Konzernzentrale in Koblenz (s / Foto: CGM)

Die CGM-Konzernzentrale in Koblenz (s / Foto: CGM)


Die Compugroup Medical SE & Co. KGaA (CGM), nach eigener Darstellung einer der weltweit führenden E-Health-Anbieter, hat in den ersten neun Monaten 2022 den Umsatz gesteigert, musste aber Rückschläge beim Gewinn hinnehmen. Grund sind Investitionen in die Digitalisierung und verschobene Projekte. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass CGM die Preise für seine Apothekensoftware CGM Lauer erhöhen will.

Wie das Koblenzer Unternehmen mitteilte, stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten 2022 im Vergleich zur Vorjahreszeit um acht Prozent auf 802 Millionen Euro. Dahingegen gab der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um drei Prozent auf 166 Millionen Euro nach. Auch das bereinigte Ergebnis je Aktie fiel mit 1,33 Euro je Anteilsschein niedriger aus als in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres – damals lag der Gewinn je Aktie noch bei 1,46 Euro. Deutlich abgeschlagen ist auch der sogenannte Free Cashflow, der ein wichtiger Indikator für die frei zur Verfügung stehenden Geldmittel ist: Während dieser Ende des dritten Quartals 2021 noch 73 Millionen Euro betrug, hatte sich dieser Wert zuletzt auf 24 Millionen Euro nahezu gedrittelt.

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CGM selbst wertet die Ergebnisse als erneuten Beleg für die guten Wachstumschancen und Investitionen im Gesundheitssektor aufgrund laufender Digitalisierungsinitiativen. Den Gewinnrückgang begründet das Unternehmen mit strategischen Investitionen zur Beschleunigung der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Außerdem würde sich die Verschiebung von Projekten, insbesondere des Konnektor-Upgrades, niederschlagen.

Reduzierte Jahresprognose

Angesichts dieser Entwicklung hat CGM seine Prognose für das Gesamtjahr 2022 teilweise nach unten revidiert. Demnach rechnet das Unternehmen nun mit einem Umsatz von 1,1 bis 1,13 Milliarden Euro (bisher 1,1 bis 1,15 Milliarden Euro), was einem organischen Wachstum zwischen vier und sechs Prozent entspreche. Das bereinigte Ebitda soll 2022 inzwischen voraussichtlich 220 bis 240 Millionen Euro betragen (bisher 240 bis 260 Millionen Euro).

Neue Kunden

Im dritten Quartal gewann CGM nach eigenen Angaben neue strategische Kunden im ambulanten und stationären Geschäft. Dazu zählen in Süddeutschland ein Projekt mit Notfallpraxen, das Universitätsspital Zürich und das Krankenhaus Biedenkopf. In Frankreich seien die Vorbereitungen für die Einführung des staatlich geförderten Digitalisierungsprogramms Ségur abgeschlossen worden. 

Im Segment Consumer & Health Management Information Systems hätten CGM und die kürzlich akquirierte Insight Health ein Produktangebot für Pharmaunternehmen eingeführt, welches „tiefe Einblicke in die Diagnoseverteilung von Arzneimitteln und verschreibenden Facharztgruppen“ biete. Im Bereich Telematikinfrastruktur (TI) habe der geplante Austausch von Konnektoren begonnen, welcher sich im vierten Quartal beschleunigen werde.

Preiserhöhung für Apothekensoftware 

Darüber hinaus dreht CGM offenbar an der Preisschraube. Wie kürzlich berichtet, liegt der DAZ ein Schreiben des Unternehmens vor, wonach der Preis für die Apotheken-Software Lauer-Fischer um 8,5 Prozent steigen soll. Wirksam wird die Preiserhöhung demnach am 1. Februar 2023. Und auch die Arztpraxen müssen künftig mehr bezahlen. Laut Ärzteblatt werden ab Januar 2023 neun Prozent mehr für die Pflege des Praxisverwaltungssystems CGM M1 Pro fällig. 


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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