MedSafetyWeek 2022

Für mehr Arzneimittelsicherheit: Nebenwirkungen melden!

Berlin - 08.11.2022, 10:45 Uhr

Gesundheitsbehörden appellieren weltweit zur Meldung von Arzneimittel-Nebenwirkungen. (Screenshot: who-umc.org/medsafetyweek/)

Gesundheitsbehörden appellieren weltweit zur Meldung von Arzneimittel-Nebenwirkungen. (Screenshot: who-umc.org/medsafetyweek/)


Am gestrigen Montag startete die „MedSafetyWeek“: Weltweit appellieren Arzneimittelbehörden unter anderem an Apotheker:innen und Patient:innen, Verdachtsfälle von Nebenwirkungen von Arzneimitteln zu melden und damit deren Anwendung sicherer zu machen.

Bekanntlich können Arzneimittel bei Patientinnen und Patienten außer der erwünschten therapeutischen Wirkung auch Nebenwirkungen hervorrufen. Zum Zeitpunkt der Zulassung können die Kenntnisse darüber nicht vollständig sein – schließlich wird das Arzneimittel in den klinischen Prüfungen nur an einer begrenzten Anzahl von Personen getestet. Seltene und vor allem sehr seltene unerwünschte Wirkungen können erst erkannt werden, wenn sehr viele Menschen das Arzneimittel eingenommen haben. Und das ist erst der Fall, wenn das Arzneimittel zugelassen ist und breit angewendet wird.

Damit diese Nebenwirkungen bekannt werden, ist es nötig, dass diese den Arzneimittelbehörden gemeldet werden. Hierzulande sieht das Arzneimittelgesetz vor, dass das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Erfahrungen zur Sicherheit eines Arzneimittels fortlaufend und systematisch sammeln und auswerten. Die Bundesoberbehörden sind auf möglichst umfassende Daten aus der Praxis angewiesen.

Wichtige Rolle der Gesundheitsberufe

In dieser Woche (7. bis 13. November 2022) erinnern Arzneimittelbehörden weltweit – darunter auch PEI und BfArM – in der gemeinsamen Kampagne „MedSafetyWeek“ daran, wie wichtig es ist, solche Verdachtsfälle von Nebenwirkungen von Arzneimitteln zu melden. Im Mittelpunkt der diesjährigen Kampagne steht die wichtige Rolle der Angehörigen der Gesundheitsberufe sowie der Patientinnen und Patienten: Wer Verdachtsfälle von Arzneimittelnebenwirkungen meldet, trägt dazu bei, Arzneimittel noch sicherer zu machen, und hilft damit anderen Patient:innen, betonen die Behörden.

Angehörige der Gesundheitsberufe, also auch Apotheker:innen, Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige können einen Verdachtsfall über das Meldeportal nebenwirkungen.bund.de melden. Diese Meldungen gelangen überdies in die zentrale Europäische Datenbank gemeldeter Verdachtsfälle von Arzneimittelnebenwirkungen, die EudraVigilance-Datenbank. Mit dieser Datenbank steht ein umfangreicher Datenpool zur Verfügung, der es erlaubt, Arzneimittelrisiken EU-weit zu überwachen.

Die Kampagne „MedSafetyWeek“ findet bereits zum siebten Mal in Folge statt. Insgesamt beteiligen sich 82 Länder weltweit an der Kampagne.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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