AZ-Tipp

Solarenergie für die Apotheke

15.11.2022, 11:30 Uhr

Auch Apotheken setzen zunehmend auf Photovoltaik. (Foto: Andreas Prott / AdobeStock)

Auch Apotheken setzen zunehmend auf Photovoltaik. (Foto: Andreas Prott / AdobeStock)


Der Trend ist nicht neu: Während immer mehr Haushalte auf Solarstrom für ihren Eigenbedarf umsteigen, beginnen nun auch Klein- und mittel­ständische Unternehmen, auf Photovoltaik (PV) zu setzen. So auch Apotheken.

Das Besondere ist, dass eine Apotheke in der Regel aufgrund der Klimaanlage im Sommer am meisten Strom am Tag verbraucht und genau dann mithilfe der Sonne auch gut Strom produziert werden kann. Im Gegensatz dazu kann die Leistung vor allem im Winter an stark bedeckten Tagen oder nach Schneefall sogar auf null fallen, wodurch es für eine Apotheke in Deutschland unmöglich ist, komplett auf externe Stromeinspeisung zu verzichten.

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Solarenergie für die Apotheke

Die Motivation für eine Apotheke, auf Solarenergie zu setzen, kann durchaus unterschiedlich sein: autarke Energieversorgung, wirtschaftliche Vorteile innerhalb eines teuren Energiemarktes oder/und natürlich aus Gründen der Nachhaltigkeit. Die Nachhaltigkeit ist nicht von der Hand zu weisen, denn bei einer Laufzeit von zehn Jahren produziert eine PV-Anlage circa die zehnfache Energieleistung, die bei ihrer Herstellung benötigt wurde. Dazu muss im Vorfeld Silizium gewonnen werden und auch die eigentliche Produktion verbraucht über 90 Prozent der rechnerischen CO₂-Emission einer PV-Anlage. Demgegenüber steht die Einsparung an CO₂-Emission, die ansonsten durch andere Kraftwerke produziert würde. Man spricht von einer energetischen Amortisationszeit von zwei bis drei Jahren. Das bedeutet: Nach dieser Zeit produziert die PV-Anlage mehr Energie, als sie verbraucht hat, und darf ab diesem Moment als absolut nachhaltige Energiegewinnung bezeichnet werden. Weitere Faktoren wie Produktionsstandort, Liefer­bedingungen und am Ende die ordnungsgemäße Entsorgung bzw. das Recycling haben hier selbstverständlich auch Einfluss darauf.

Der kostenintensiven Anschaffung von 17.000 bis 20.000 Euro für 10 kW PV-Leistung (ohne Nebenleistungen wie die Installation) stehen langfristig große Einsparungen in der monatlichen Energiekostenrechnung entgegen. Der Markt ist aktuell aufgrund verschiedener Krisen und des Stockens der globalen Logistik angespannt, was sowohl die Preise für Energie als auch für die Erstinvestition in eine PV-Anlage und die Kosten für entsprechende Handwerker in die Höhe treibt. Die zu erwartenden Einsparungen sind dennoch zu erzielen – auch bei sinkenden Energiepreisen –, da eine Laufzeit von mindestens 20, eher 30 Jahren sehr gut möglich ist.

Was Sie bei der Anschaffung einer PV-Anlage beachten sollten und wie Sie sich auf einen Stromausfall vorbereiten können, erklärt Apotheker Enrico Kappus in der aktuellen AZ 2022, Nr. 46, S. 6


Apotheker Zeitung (AZ)
redaktion@daz.online


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