Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

27.11.2022, 07:15 Uhr

Die Lage der Apotheken in Deutschland stimmt nicht hoffnungsfroh... (Foto: Alex Schelbert)

Die Lage der Apotheken in Deutschland stimmt nicht hoffnungsfroh... (Foto: Alex Schelbert)


Apothekerliche Weihnachtsstimmung im Anmarsch? Davon kann absolut keine Rede sein angesichts von Inflation, steigenden Energiekosten, Personalmangel, Lieferengpässen, angesichts von Präqualifizierung und dem Hilfsmittel-Desaster. Hinzu kommen noch der bevorstehende erhöhte Kassenabschlag und die immer noch gewerbsmäßigen Nullretaxationen der Kassen, die letztlich Diebstahl von apothekerlichem Eigentum sind. Ob uns da die Kunde erfreuen kann, dass die Apotheken bei der nächsten Strukturreform im Frühjahr vielleicht ein bisschen geschont werden sollen? Nicht wirklich. Was fehlt ist ein Inflationsausgleich von 2,7 Milliarden Euro für uns. 

21. November 2022

Bei den Themen, zu denen die Apothekerkammer Niedersachsen nach Bad Zwischenahn zum Zwischenahner Dialog geladen hatte, knistert es gewaltig, da ist viel Spannungspotenzial drin: Kooperationen im Gesundheitswesen, Nachwuchsmangel und pharmazeutische Dienstleistungen.  Bei den Kooperation sind hier allerdings nicht die Apothekenkooperationen gemeint, sondern eine Zusammenarbeit von Apotheken z. B. mit Ärzten. Ja, mein liebes Tagebuch, für solche Kooperationen und Absprachen steht das Apothekengesetz im Wege, das eine Vielzahl denkbarer Zusammenarbeit untersagt. Und wenn man es sich genau anschaut, wohl auch zu Recht. Wenn nämlich die Zusammenarbeit so aussieht, dass sich Arzt und Apotheker die Versicherten zuweisen oder dass sich die beiden Heilberufler aus der Zusammenarbeit wirtschaftliche Vorteile verschaffen, dann ist schnell eine Grenze überschritten, die für eine Unabhängigkeit der beiden Berufe steht. Derzeit belastender dürfte für Apotheken das Thema Nachwuchsmangel sein. Mein liebes Tagebuch, das wird uns in der Tat in den kommenden Jahren noch viel Kopfzerbrechen bereiten: Wie vermittelt man jungen Menschen, dass Pharmazie, dass der Beruf der Apothekerin, des Apothekers prinzipiell hochinteressant und erfüllend sein können – auch wenn die Gehaltssituation so gar nicht mehr zu diesem anspruchsvollen Studium und dem genauso forderndem Berufsbild der Offizinapothekerin, des Offizinapothekers passt. Hinzu kommt, dass Pharmazeuten spannende Arbeitsplätze nicht nur in der öffentlichen Apotheke angeboten werden, sondern auch im Krankenhaus, wo klinisch-pharmazeutische Aufgaben warten, oder in der Industrie, wo die Gehälter das pharmazeutische Wissen wesentlich besser honorieren. Letztlich werden die aktuell eingeführten pharmazeutischen Dienstleistungen den pharmazeutischen Nachwuchs nicht in Scharen zum Apothekenplatz Apotheke treiben. Nicht jede Apotheke wird diese Dienstleistungen anbieten wollen oder können. Und die Honorierung dieser Leistungen ist bisher limitiert. Zur Frage, ob Apotheken die Dienstleistungen anbieten werden, gab sich eine AOK-Apothekerin auf dem Zwischenahner Dialog skeptisch. Ihre Erfahrungen aus einem Projekt zur Polymedikationsberatung der AOK Niedersachsen im Jahr 2017 hätten gezeigt, dass nur sehr wenige Apotheken solche Beratungen angeboten und abgerechnet haben. Mein liebes Tagebuch, da muss man sich allerdings die Bedingungen dieses damaligen Projekts ansehen: Es lag in den Händen der Hausärzten, gezielt eine Apotheke mit einer Beratung zur individuellen Medikation zu  beauftragen – oder wahlweise den Patienten selbst eingehend zu beraten. Die Apotheke war also davon abhängig, dass ein Hausarzt den Patienten zur Beratung in die Apotheke schickte. Kein Wunder, wenn damals die meisten Hausärzte wohl selbst die Beratung durchführten und die 60 Euro Honorar abrechneten. Die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen von heute veranlasst die Apotheke selbst – und es besteht die Hoffnung, dass dies mehr und mehr Apotheken tun. Mein liebes Tagebuch, wir können es uns nur wünschen, alles andere könnte uns in die Logistikecke stellen.

22. November 2022

Effizienzreserven, das Unwort des Jahres, plagt nicht nur uns Apothekers, sondern auch die Pharmaindustrie, insbesondere den patentgeschützten Arzneimittelmarkt, wo das Bundesgesundheitsministerium noch viel Luft sieht. Mit einem Bündel von Maßnahmen will das Lauterbachsche Spargesetz die Arzneimittelkosten der Krankenkassen dämpfen. „Nicht mehr viel Luft“ sieht das BMG dagegen im Generikamarkt, wie BMG-Abteilungsleiter Thomas Müller bei einer Veranstaltung des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller betonte. Und oh Wunder, das BMG plant sogar eine Art „Generika-Gesetz“, das Deutschland für diesen Markt attraktiver machen soll. Der eigentliche Zweck, der damit verfolgt wird: Man will das Problem der Lieferengpässe angehen. Es soll dabei nicht nur darum gehen, die Produktion nach Europa zurückzuholen, wie Müller erklärte, sondern auch darum, dass es weiterhin attraktiv sein müsse, „einfach Arzneimittel mit kleiner Marge nach Deutschland zu verkaufen“. Mein liebes Tagebuch, ob diese noch sehr schwammigen Überlegungen letztendlich wirklich so konkret werden, dass man damit den Lieferengpässen entgegenwirken kann, erschließt sich daraus nicht wirklich. Was Müller auch sagte: Das Gesetz soll wohl im Laufe des nächsten Jahres kommen. Mein liebes Tagebuch, wir werden also mit Sicherheit noch ein paar Jahre warten müssen, bis wir eine spürbare Besserung auf dem Generikamarkt und im Bereich der Lieferengpässe sehen. Schade, dass man nicht schneller und bessere Anreize schafft, die Arzneimittelproduktion zurück nach Europa zu holen.

 

Unser oberster Bundesdatenschützer, Ulrich Kelber, bleibt weiterhin im Gespräch. Wir erinnern uns: Sein Name ist mit dem Stopp des E-Rezepts in die Schlagzeilen gekommen. Kelber wies die Gematik darauf hin, dass die elektronische Gesundheitskarte ohne weiteren Schutz (z. B. ohne PIN) nicht für das Einlösen des E-Rezepts genutzt werden kann, da der Datenschutz nicht gegeben ist. Womit er vollkommen Recht hat. In einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ machte er auch deutlich, dass man dies nicht auch nur für eine kurze Zeit hätte dulden können, wie es sich die Gematik gewünscht hatte. Und Kelber sagte auch: Wäre seine Behörde von Beginn an in solche Entwicklungen eingebunden, könnte sie besser beraten. Dann kämen unsichere Lösungen, die Datenschutzprobleme verursachen, gar nicht erst auf den Markt. Mein liebes Tagebuch, da kann man ihm wohl nur zustimmen. Und man reibt sich verwundert die Augen, dass eine Planung und Entwicklung eines E-Rezepts ohne intensive Beteiligung des Datenschutzes überhaupt veranlasst wurde. Hätte man den Datenschutz früher mit eingebunden, hätte man sich das Desaster mit den ständigen und peinlichen Stopps der E-Rezepteinführungen sparen können. Es bleibt die Frage offen: Warum wurde der Datenschutz nicht rechtzeitig gefragt? Kelber spricht sogar von einer Scheuklappenmentalität des Bundesgesundheitsministeriums und der Gematik, weil sie erst spät im Verfahren auf die Datenschützer zugegangen seien.

23. November 2022

Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat sie bereits angekündigt: eine GKV-Strukturreform, die wohl so einiges auf dem Kopf stellen wird. Noch bevor es überhaupt Inhalte dieser Reform gibt, ist es dem Bundesverband Deutscher Arbeitgeber (BDA) ein äußerst eiliges Anliegen, ein Konzept hierfür vorzulegen. Und siehe da, Neues ist ihm nicht eingefallen, er holt seine altbekannten Forderungen aus der Mottenkiste, Vorschläge, die er seit Jahren zu den verschiedensten Gelegenheiten immer wieder auf den Tisch legt. Das herzallerliebste Anliegen des BDA ist  Wettbewerb über alles, Wettbewerb hinten und vorne. Mein liebes Tagebuch, wie putzig ist das denn? So putzig, dass er bisher noch keine Bundesregierung von seinen Ideen überzeugen konnte. Hier ein Ausschnitt aus dem wenig originellen BDA-Konzept, der auf die Apotheken zielt: Liberalisierung des Arzneimittelvertriebs, Schluss mit der Preisbindung für Rx-Arzneimittel, Kassen sollen auch mit Apotheken Rabattverträge schließen, Schluss mit dem Fremd- und Mehrbesitzverbot und Apothekenketten über alles. Mein liebes Tagebuch, wenn man dem BDA-Konzept eine Überschrift geben will, dann diese: „Methoden, um ein gut funktionierendes Arzneiversorgungssystem zu zerstören.“

24. November 2022

Endlich sagt’s mal einer ganz deutlich: „Allein für den Inflationsausgleich der letzten zwei Jahrzehnte fordern wir 2,7 Milliarden Euro für die deutsche Apotheke“, so Kai-Peter Siemsen, Präsident der Apothekerkammer Hamburg, auf der Kammerversammlung. Und eigentlich müsste es noch mehr Geld geben für die Aufgaben, die Apotheken außerhalb ihres Kerngeschäfts erbringen, beispielsweise für das Inkasso des Herstellerrabatts. Siemsen begründet seine Forderung  damit, dass das Packungshonorar, abgesehen von einer kleinen Erhöhung von 25 Cent, auf dem Niveau von 2002 liege, dem Basisjahr für die Umwandlung der Preisregelung im Jahr 2004. Mein liebes Tagebuch, welcher Beruf lässt es sich bieten, 20 Jahre ohne Honorarerhöhung zu arbeiten? Dabei war doch ursprünglich eine mindestens zweijährliche Überprüfung, Anpassung und Dynamisierung unseres Honorars vorgesehen. Immer und immer wieder hatte der Deutsche Apothekerverband in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine Erhöhung gefordert, aber ohne Erfolg. Und vermutlich nicht deutlich genug, wie Siemsen anmerkte: Die ABDA habe über Jahre und Jahrzehnte versäumt, „unsere Wünsche als deutliche Forderung öffentlich zu benennen“. Wobei die Betonung sicher auf „deutliche Forderung“ liegt. Mein liebes Tagebuch, noch frustrierender wird dieses Thema, wenn wir einen Blick auf die Ärzte werfen: Sie dürfen sich Jahr für Jahr über einen Honorarzuwachs freuen, der weitgehend geräuschlos über die Bühne geht. Wenn Siemsen nun rückwirkend den Inflationsausgleich fordert, ist ihm natürlich klar, dass wir nie und nimmer 2,7 Milliarden Euro bekommen werden. Aber diese Summe zeigt doch, wie desaströs im Prinzip die Lage der Apotheken ist. Eine Auswirkung, die wie eine Spirale nach unten weitergeht: Apotheken können ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht angemessen entlohnen, was letztlich auch ein Grund für den Fachkräftemangel ist, wie Siemsen hinzufügte. Und dieser Mangel an Fachkräften führt wiederum dazu, dass Apotheken ihre Öffnungszeiten anpassen müssen und außerdem die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen nicht umsetzen können. Und wenn daher diese neuen Dienstleistungen nicht erbracht werden können und somit das dafür bereitgestellte Geld nicht aus dem Honorartopf abgerufen wird, sei das „Wasser auf die Mühlen der Krankenkassen, die diese Millionen lieber für sich reklamieren möchten“, mahnte Siemsen. Was der Hamburger Kammerpräsident auch anmerkte: Lauterbach habe eine „große allumfassende Reform“ des Gesundheitswesens angekündigt, bei der „jeglicher Sachverstand außen vor bleiben soll“, denn die Reform werde nur im Ministerium geplant. Was das für die Apotheken bedeuten kann, mein liebes Tagebuch? Siemsen ließ es durchblicken: Er könne als Kammerpräsident zwar nicht zum Streik aufrufen, aber der Berufsstand werde ein solidarisches Handeln, bei der angekündigten Strukturreform noch dringend brauchen.

 

Seine Unzufriedenheit mit der Bundesregierung machte Thomas Dittrich, Chef des Deutschen Apothekerverbands (DAV) auf der Mitgliederversammlung des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern deutlich: Das Vorgehen in der Corona- und Energiepolitik sei unkoordiniert und dieses Chaos setze sich auch in der Gesundheitspolitik fort. Wenn Abgeordnete die Sondereinnahmen der Apotheken während der Pandemie ansprechen, bringen viele von ihnen brutto und netto sowie Gewinn und Umsatz durcheinander. Ja, mein liebes Tagebuch, es zeigte sich schon in der Vergangenheit immer wieder, dass Politikerinnen und Politiker nur wenig Ahnung vom Apothekenwesen haben. Dittrich nannte hier auch die Prüfbitte der FDP-Fraktion im Bundestag, mit der eruiert werden soll, welche Auswirkungen ein Preisdeckel bei der 3-Prozent-Marge in Höhe von 45 Euro hätte. Dittrich weiß die Antwort: „Dann wird bei Hochpreisern der Ertrag allein schon von den Zinsen der Finanzierung aufgefressen.“ Und er fügte hinzu: „Die Abgeordneten wissen einfach nicht, wie Apotheke funktioniert.“ Wie wahr, mein liebes Tagebuch, aber eigentlich ist dies doch keine neue Erkenntnis und so stellt sich die Frage: Hat es unsere ABDA, haben es unsere politischen Spitzen in den vergangenen Jahren versäumt, nachdrücklich und eindringlich der Bundespolitik zu erklären, wie Apotheke funktioniert? Wenn Dittrich nun seine  Verbandsmitglieder dazu aufruft, die Bundestagsabgeordneten aus ihren Wahlkreis einzuladen und ihnen zu erklären, mit welchen Belastungen die Betriebe zu kämpfen hätten, mag das sicher richtig sein. Aber es muss auch auf oberster Berliner Ebene der Zugang zur großen Politik genutzt werden, um dort zu erklären wie Apotheke funktioniert. Und wie stellt sich der Vorsitzende des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern, Axel Pudimat, vor, Kontakt zur Politik aufzunehmen, um die Apothekersorgen an die Politik heranzutragen? Auf Konfrontationskurs zu gehen – das hält er jedenfalls nicht für eine gute Idee, mein liebes Tagebuch. Pudimat glaubt da wohl eher an die Macht der leisen Töne, also so, wie es der frühere ABDA-Präsident Friedemann Schmidt praktiziert habe. Unter Schmidt habe es nämlich gute Kontakte ins Bundesgesundheitsministerium (BMG) gegeben, sagt Pudimat – ob uns das wirklich weitergebracht hat, mein liebes  Tagebuch? Beim Rx-Versandverbot jedenfalls nicht und bei einer Honoraranpassung wohl auch nicht. Nun ja, für Pudimat steht jedenfalls der Dialog mit der Politik an erster Stelle und nicht etwa Streiks, Maximaleskalationen oder gar Machtkämpfe mit dem BMG – davon hält der Verbandschef in Mecklenburg-Vorpommerns nicht viel. Ihm gefällt da schon eher die singende Apothekerin, die mit ihrer Version des Grönemeyer-Hits „Was soll das“ in die Schlagzeilen kam. Das sei doch eine tolle Aktion gewesen, ist Pudimat überzeugt. Ja, mein liebes Tagebuch, war ja wirklich nett. Aber was hat’s politisch gebracht? 

 

Die Verlängerung der Corona-Testverordnung steht an: Sind angesichts des derzeitigen Infektionsgeschehens auch weiterhin noch Tests erforderlich? Wie lange soll noch getestet werden? Zunächst war die Rede davon, die Bürgertests auf Staatskosten bis Ostern zu verlängern. Nun steht es fest: Corona-Tests werden vorerst nur bis Ende Februar 2023 finanziert. Außerdem werden die Bürgertests mit der Eigenbeteiligung von drei Euro gestrichen werden. In Zukunft hat nur noch eine überschaubare Zahl von asymptomatischen Personen einen Anspruch auf Bürgertestung. Die ADBA hatte zwar in ihrer Stellungnahme zur Änderung der Coronavirus-Testverordnung gefordert, weiterhin auch symptomatische Personen testen zu lassen, drang damit aber genauso wenig durch wie mit ihrer Forderung, die Vergütung für die Tests nicht zu senken. Statt den derzeitigen 7 Euro für Durchführung und 2,50 Euro fürs Material wird es ab 1. Dezember also nur noch 6 Euro plus 2 Euro geben. Mein liebes Tagebuch, das sind Signale, oder? Ist jetzt die Pandemie vorbei? Wenn’s um die Test-Kosten geht, könnte man es so deuten. Andererseits warnt Lauterbach schon vor einer Winterwelle – wie soll man das verstehen?

25. November 2022

Gut, dass dieses Thema wieder einmal hochkommt: das Elend der Hilfsmittelversorgung – kein Mitspracherecht der Leistungserbringer, Preisdumping ohne Qualitätskriterien, keine realistischen Preise, quasi ein fehlender Aufschlag und der Unsinn mit der Präqualifizierung. Der Jurist Kai Kallbach, zuständig bei der ABDA für das Thema Hilfsmittel, nannte auf der Mitgliederversammlung des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern all diese Themen und forderte von der Politik u. a. faire Preise, einheitliche Verträge und das Aus für die Präqualifizierung. Und obwohl sich die ABDA mit aller Macht dafür einsetze, komme man nicht gegen das Diktat der GKV an, sagte Kallbach. Mein liebes Tagebuch, das ist der Haken an der Sache: Die ABDA hat da gar keine Macht, denn bei Richtlinien und Empfehlungen im Hilfsmittelbereich gibt es kein Mitspracherecht für die Leistungserbringer. Die ABDA hat z. B. bei Änderungen der Hilfsmittelrichtlinie nur das Recht zur Stellungnahme – das bringe jedoch herzlich wenig, räumt Kallbach selbst ein. Und nun, mein liebes Tagebuch, soll man das dann achselzuckend hinnehmen? Oder könnte man sich da andere Wege überlegen, wie man den Hilfsmittelbereich auf Spur bringt. Wie wär’s denn damit: ständiges Nerven von Gesundheitspolitikern, eine Informationskampagne auf allen Kanälen für Patientinnen und Patienten, die auf Hilfsmittel angewiesen sind, um ihnen die Missstände bei Hilfsmitteln nahezubringen.

 

Retaxierungen sind schwerwiegende Sanktionen, Retaxierungen sind ein Geschäftsmodell der Krankenkassen und ja, Retax ist letztlich Diebstahl – davon ist Thomas Rochell, Chef des Apothekerverbands Westfalen-Lippe überzeugt. Wie er in einem DAZ-Interview klar macht, handelt es sich bei den Retaxierungen in vielen Fällen kaum noch um Rechnungskorrekturen, sondern um „einen Eingriff in das Vermögen des selbstständigen Heilberuflers“. Beispiel Dosierungsretaxationen: „Die Apotheke wird hier für eine versäumte Formalie des Arztes bestraft, indem ihr weder der Wareneinsatz bezahlt noch das Honorar vergütet wird. Und das, obwohl der Patient alles bekommen hat, was er braucht und was ärztlich verordnet war“, bringt es Rochell auf den Punkt. „So etwas gibt es in keiner anderen Branche“ – wie wahr, mein liebes Tagebuch, und jeder Außenstehende, dem man das erzählt, staunt nur darüber. Auch darüber, dass wir, die Apothekers, dies schon so lange mit uns machen lassen. Ja, es gehören immer zwei dazu: Der eine, der etwas mit einem macht, und der andere, der etwas mit sich machen lässt. Und da scheint bei uns die Leidensfähigkeit recht groß zu sein. Allerdings, mit einer Nullretax wegen fehlender Dosierungsangaben läuft etwas kräftig aus dem Ruder. Und vielleicht verstehen das nun endlich auch die Politiker, dass Null-Retaxationen absurdes Theater sind. Rochell zeigt im Interview noch weitere Punkte auf, die sich ändern müssen, zum Beispiel die Möglichkeit, dass Krankenkassen Retaxationen mit künftigen Forderungen verrechnen können oder dass Krankenkassen externe Dienstleister für Retaxationen einsetzen. Ob das E-Rezept verhindern kann, dass Krankenkassen weiterhin nach Retaxmöglichkeiten suchen? Da zeigt sich Rochell skeptisch. Letztlich kann hier nur die Politik ein Machtwort sprechen. Mein liebes Tagebuch, vielleicht kommt nun endlich Bewegung in diese Diskussion.

 

Die Erhöhung des Kassenabschlags schmerzt viele Apotheken gewaltig, dazu kommen noch die Inflation und steigende Energiekosten. Und dann droht da noch eine von Lauterbach angekündigte Strukturreform im Gesundheitswesen: Das Finanzstabilisierungsgesetz werde im Vergleich dazu ein Klacks gewesen sein, so war noch vor Kurzem zu vernehmen. Nun ja, vielleicht wird’s zumindest für uns Apothekers doch nicht ganz so schlimm, so eine frohe Kunde von unserer ABDA-Präsidentin im Facebool-Livetalk vor dem ersten Advent. Die Apotheken sollen offenbar bei der anstehenden Strukturreform im Frühjahr geschont werden, so die Signale aus der Politik, die Gabriele Regina Overwiening gehört haben will. Die Schonung könnte so aussehen, dass Apotheken sogar ein paar Gutsle bekommen könnten, wie z. B. die Verstetigung der erleichterten Abgaberegelungen aus der Pandemiezeit, ein Honorar für das Lieferengpass-Management und die Abschaffung der Präqualifizierung. Hui, mein liebes Tagebuch, keine weiteren Belastungen mit Sparmaßnahmen, sondern ein paar nette Erleichterungen und Verbesserungen für den Apothekenalltag. Alles gut, alles richtig, aber so richtig frohe Vorweihnachtsstimmung schafft das dann noch nicht wirklich. Denn dafür bräuchte es noch ein paar weitere Aufwertungen unseres Berufs, z. B. die Abschaffung von Nullretax (ganz dringend!) und eine einfachere, vor allem digitale Doku der pharmazeutischen Dienstleistungen. Aber im Prinzip sind das doch alles nur Peanuts. Was wir wirklich brauchen, ist eine ordentliche Anpassung unseres Honorars – erst dann käme ein bisschen Weihnachtsstimmung auf.


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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14 Kommentare

Inflationsausgleich

von Kleiner Apotheker am 28.11.2022 um 10:49 Uhr

Das Wirtschaftsministerium könnte wenn es wollte nach §78 Arzneimittelgesetz: "...Anteil des Festzuschlags...entsprechend der Kostenentwicklung der Apotheken bei wirtschaftlicher Betriebsführung anzupassen."

Ein Inflationsausgleich wie in anderen Branchen üblich wäre das Mindeste.

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Fixzuschlag

von Thomas Beck am 27.11.2022 um 16:29 Uhr

"Mein liebes Tagebuch, welcher Beruf lässt es sich bieten, 20 Jahre ohne Honorarerhöhung zu arbeiten? Dabei war doch ursprünglich eine mindestens zweijährliche Überprüfung, Anpassung und Dynamisierung unseres Honorars vorgesehen."

Wohl war, mein liebes Tagebuch! Aber: eine automatische Dynamisierung wurde eben damals nicht gesetzlich verankert, alles andere entspricht der Stellung eines fiktiven Erben, der aber nicht im Testament erwähnt wurde, er mag seiner Erbtante noch so sehr zugetan gewesen sein, er geht dann leer aus.
War es nicht auch so, daß vor 20 Jahren der damalige Hauptgeschäftsführer wegen seines Eintretens für den Fixzuschlag eine Abmahnung erhielt?
Im übrigen wird sich die derzeitige Struktur der Berufsvertretung kaum halten lassen. Gehen durch Apothekenschließungen die Beitragseinnahmen weiter zurück, dann werden die Kammern und Verbände sich selbst der Nächste sein und kaum die bisherigen Beträge nach Berlin überweisen wollen.

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@ K-F Müller. @ Dr.Dieffenbach

von Reinhard Rodiger am 27.11.2022 um 16:17 Uhr

Ist alles schon vergessen? Es gab eine Erhöhung des Zwangsrabatts in 2007.Gegen Planungssicherheit und Anpassung an Inflation regelmäßig.DAS wurde nie eingefordert.Dann wurde um 3% später erhöht und sonst nichts.Das entspricht einem Ausgleich der vorangegangenen
Erhöhung und ist keine Anpassung nach oben.Wir wurden also doppelt über den Tisch gezogen und trotzdem wird von Steigerung gesprochen.Ein Fehler.Denn daraus wird.:
Gesteigert ja, aber die haben nie genug.Wer kann so noch verhandeln? Nach der alten Preisverordnung war es noch möglich, schwerere Krankheiten intensiver zu bearbeiten.Diese Möglichkeit durch differenzierte Spannen wurde vergessen.Und damit die Klärung unterschiedlicher Versorgungserfordernisse unterschlagen.Das ist mit Fixum nicht zu lösen.
Es begann die Jagd und der „Krieg“. mit handelsüblichen Praktiken in Bestlagen.Dies und die Auswirkung des Drehens wardas Einläuten der Endrunde.Die Abhängigkeit von der reinen Frequenz ,also der 1a Lage macht alle anderen zu perspektivischen Verlierern.Sie können die gleichzeitigen Margenverluste bei OTC nicht durch erhöhte Frequenz auf Dauer kompensieren.Das bringt die Flächendeckung ans Ende.Also auch das Ende der Diversität im Sinne der Versorgungssicherung.Weil das nicht berücksichtigt wurde, konnte kein Verständnis für die Determinanten der Diversität entstehen.Kleinbetriebe wurden und werden in ihrer Dynamik nicht verstanden.Und entsprechend unterblieb die notwendige Forderung nach Korrektur und Einforderung der Planungssicherheit. zudem wurde immer gesagt: nichts ist in Gefahr.Alles gut, trotz steten Rückgangs.Besonders das „Alles gut“ - also der Verzicht auf jede Deutungshoheit ist die Ursache für das Nichtbeachtetwerden.
Wer nur so Position bezieht braucht sich nicht zu wundern, wenn er nicht gesehen wird.Eigentlich sollte es nicht nötig sein, solche Selbstverständlichkeiten aufzuzählen.Aber,es muss wohl sein.Und die Konsequenz ziehen.

Wie im unbeantworteten 2hm muss richtig vorgerechnet werden, was Diversität kostet und was sie bringt.Ein Ansatz liegt bei den durch Fehlerkorrektur vermiedenen Folgekosten.Das habe ich schon mehrfach vorgerechnet. Wir finanzieren uns fast selbst.Nur sieht es keiner.Für diesen Ansatz gibt es viel Stoff, wie Vermeidung von Krankenhauseinlieferung etc Es wird ja nichts gesagt.Dazu kommen die Unterlassenen Zahlungen.

Also brauchen wir eine Debatte über unseren Nutzen und den Schaden,den wir hinterlassen. Die, deren Ausmusterung so aktiv betrieben wird.Sie sollten sich auf einen Termin verständigen.Der Aufschrei wäre hörbar.

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2,7 Milliarden

von Dr. Radman am 27.11.2022 um 15:12 Uhr

Herr Kai-Uwe Siemsen ist seit geraumer Zeit an der Spitze des Apothekerkammers Hamburg. Nun kommt er um die Ecke und fordert 2,7 Milliarden Euro Inflationsausgleich für die letzten 20 Jahren. Guten Morgen Herr Siemsen! Wo waren Sie in den letzten 20 Jahren?. Einfach fordern und gleich wieder schlafen gehen finde ich nur populistisch und sinnlos.

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Schreckliche Aussichten

von Karl Friedrich Müller am 27.11.2022 um 12:48 Uhr

die uns auch noch als Erfolg verkauft werden sollen.
Zu der ausbleibenden Erhöhung des Honorars gibt es genug (tolle und richtige) Äußerungen.
Deshalb:
Retax und Präquali SOFORT aussetzen, nicht irgendwann! Die Aussicht darauf genügt nicht, zumal auch hier zu erwarten ist, dass sich Politik wie KK quer stellen werden.
Beides sind einfach Schikanen, wobei die Retaxe auch noch als staatlich legitimierten Diebstahl zu werten ist.
Da muss endlich etwas geschehen - von unserer Seite aus und nicht weiter auf das Wohlwollen der anderen Seite HOFFEN.
Diese Luschigkeit, dieses vernebelnde Nichtstun, dieses WEITERSO ist UNERTRÄGLICH.
- und ja, der Beruf des Apothekers ist wirklich schön, abwechslungsreich und interessant. Auch in der öffentlichen Apotheke. Leider vergällen Politiker und KK jede Freude, Motivation. Das ist ein überaus destruktives Verhalten, dazu völlig sinnlos. Woher kommt das? Unerklärlich.
Wir sind allerdings in guter Gesellschaft. Verfolgt jemand die Situation an Krankenhäusern? Wir bekommen täglich vorgelogen, dass alles in Ordnung sei. Aber im Gegenteil: die Mitarbeiter sind überfordert, zuletzt melden Kinderkliniken jeden Aufnahmestopp bis hin zur Triage. Bei KINDERN!!! Diese angespannte Lage gibt es schon seit Jahren. Dem Personalmangel wird durch Bettenabbau begegnet. Es wird nichts ins Gesundheitswesen investiert, dafür immer mehr herausgeholt. Wie soll das weitergehen?
Die Lieferprobleme sind doch auch kein Zufall. ( Auch hier keine Anerkennung, dass wir trotzdem alles uns Mögliche tun, um die Bevölkerung zu versorgen) Karl L. Beschließt auch noch höhere Rabatte für die Hersteller. Da steigt die Motivation nach Deutschland zu liefern. Im Ausland gibt es wohl keine so starken Engpässe.
Die Regierung, wie die vorhergehenden, zerstören alles. Aus Geiz, Lobbyismus und Dummheit. Stehen aber nicht dazu und wollen eine heile Welt verkaufen. Die Fassade bricht.

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AW: Schreckliche Aussichten

von Karl Friedrich Müller am 27.11.2022 um 22:13 Uhr

Insider Information:

Kinderklinik in Frankfurt - Mütter liegen mit ihren Kindern auf dem Flur. Eins davon ist gerade mal wenige Tage alt.

Keine Betten, kein Personal.

So darf es nicht weitergehen!

@Dr. Diefenbach

von Karl Friedrich Müller am 27.11.2022 um 12:13 Uhr

Fixzuschlag: war ein Fehler?
Das sehe ich ganz anders. Der Fehler war, keine regelmäßigen Erhöhungen zu vereinbaren. Das hätte man an die Inflationsrate koppeln können. Ein ganz übler Fehler. Die KK hatten auch damals zu viel Macht.
Die meisten abgegeben Packungen sind doch billige Generika. Sie wissen bestimmt noch die alten Aufschlagsregeln. EK 5€ plus 48%? Wir würden drastisch weniger Gewinne erzielen und es wäre kaum noch eine Apotheke am Markt. Meine Überzeugung.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: @Dr. Diefenbach

von Dr.Diefenbach am 27.11.2022 um 12:23 Uhr

Lieber Herr Müller,ich gebe zu bedenken dass es praktisch keinen Gewerbebetrieb gibt, der mit FIXzuschlägen agiert.Und ich füge an, dass es ja immer wieder die Bestrebungen seitens der ABDA gab, die Fixzuschläge anzupassen .DA hat aber ggf. das Vertragswerk eine Lücke,dass hier keine "Aktivierung" erfolgt?!

AW: @Dr. Diefenbach

von Anita Peter am 27.11.2022 um 12:44 Uhr

Solche Verträge hätte man von Profis aushandeln lassen sollen. Und auch jetzt bräuchten wir Profis. Mit diesem Country Club an der Spitze, der sagt wir sollen gefälligst von den Reserven leben, wird das nix. Easy as that.

Struktureform der anderen Art

von Thomas Kerlag am 27.11.2022 um 11:27 Uhr

Die neuliche Meldung: Apotheken könnten bei Strukturreform verschont bleiben"
Die Variante der Gebetsmühle: Es hätte schlimmer kommen können"
Man kann sich schlicht den großen Aufwand
der Ausbildung nicht mehr leisten ohne die große Gefahr des finanziellen Abstiegs einzugehen .
Hinzu kommen die direkten oder ganz subtilen Demütigungen. Wichtig bei der Berufswahl: Keine Bullshit Routinen, Ergebnisse der Arbeit zu sehen, die auch mit Anerkennung der Gesellschaft einhergehen, was finanzielle Basis schaffen kann
und die Gefahr von Futterneid und Rechtfertigungsnot reduziert. Ablehnung von krankem Dauerstress.
Lieber Nachwuchs, Forderungen die erst zu realisieren sind!

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Wir brauchen maximalen Druck auf die Politik

von Linda am 27.11.2022 um 10:23 Uhr

Zum 30.09.2022 gab es bundesweit noch 18.176 Apotheken. Das sind 285 weniger als Ende vergangenen Jahres. 331 Schließungen standen 46 Neueröffnungen gegenüber. Die Lage für die Apotheken vor Ort wird immer prekärer!
Das Apothekensterben wird in den nächsten Monaten und Jahren sogar noch dramatisch zunehmen, wenn nicht bald das Apothekenhonorar drastisch angehoben wird. Nächstes Jahr wird die Inflation wieder >5% betragen. Eine geringere Anpassung auf Honorarebene oder gar eine Nullrunde wären vor diesem Hintergrund für viele Apotheken fatal!
Auch die sonstigen Rahmenbedingungen müssen endlich verbessert und nicht immer noch mehr verschlechtert werden. Weniger Bürokratie, Abschaffung der Präqualifizierung und des Herstellerinkasso. Außerdem brauchen wir endlich eine angemessene Vergütung für unseren Mehraufwand im Umgang mit den Lieferengpässen!

Wann folgen die nächsten Streikmaßnahmen? Oder war’s das schon mit unserer Courage nach dem Mini-Streik vor einigen Wochen?! Mit Worten allein werden wir die Politik jedenfalls nicht von unseren Forderungen überzeugen können. Das mussten wir über die vergangenen Jahre bereits leidvoll feststellen. Was ist mit einer Kündigung und Neuverhandlung der Lieferverträge und einer Einschränkung der Notdienste?! Wir brauchen maximalen Druck auf die Bundesregierung, damit sich etwas in unsere Richtung bewegt. Ansonsten werden wir bald alle sang- und klanglos untergehen!

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Leise oder deutlich?

von Ulrich Ströh am 27.11.2022 um 9:20 Uhr

Kai -Uwe Siemsen als norddeutscher Kammermann tritt als Vertreter der klaren, verständlichen Worte des Widerstands auf und Axel Pudimat wirbt als Verbandsvertreter zur gleichen Zeit für das Prinzip der leisen Worte, ganz auf der Linie unseres
Pressesprechers Kern…

Ja was denn nun, hüh oder hott?

Wäre schön , wenn diese Herren auf diesem Sonntagsforum von Peter Ditzel mal die Argumente austauschen würden.

Wer hat Mut von den Herren?

Oder will die ABDA ihre Führungskräfte außerhalb des
ABDA -Hauses nicht miteinander diskutieren hören?

Genau wie trotz einer repräsentativen Demokratie Resolutionen einer Kammerversammlung , also der Landesvertretung der Apotheker, prinzipiell nicht von der ABDA beantwortet werden.

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AW: Leise oder deutlich

von Dr.Diefenbach am 27.11.2022 um 11:27 Uhr

Lieber Herr Ströh,es war und ist stets eine "Strategie" der ABDA Spitze,so gut wie nie auf den bekannten Kanälen zu antworten.Das hat auch-soweit ich mich erinnern
kann-,Friedemann Schmidt einmal gesagt, dass dies nicht ergiebig sei.Ich denke:Das ist leider die Diskrepanz zwischen den Gewählten und der "Basis" letztendlich.
Und genau DAS führt zu miserablen Wahlbeteiligungen!!!!! Wobei ich auch zu bedenken gebe:Wer sich politisch einbringen kann, soll das TUN und sich nicht beschweren.Klar,es kostet Zeit.Es hat auch einmal zu Beginn der wirtschaftlichen Niedergänge ein damaliger ABDA-Präsident ZUM Bundespräsidenten gesagt:"Es geht uns im Grossen und Ganzen gut",das wurde nie vergessen.Und dass sich nimmer mehr zeigt dass die Einführung des Fixzuschlages vor vielen Jahren ein FEHLER war, warum kümmert sich eigentlich keiner um die Korrektur dieses Faktums?2,7 Mrd einzufordern ist nett gemeint,aber warum stellt halt Herr Siemsen eine Auflistung WIE diese Summe sich berechnet, nicht mal hier vor?In den Pressespiegeln hab ich auch nichts gefunden...

.

von Anita Peter am 27.11.2022 um 7:58 Uhr

"Nun ja, für Pudimat steht jedenfalls der Dialog mit der Politik an erster Stelle und nicht etwa Streiks, Maximaleskalationen oder gar Machtkämpfe mit dem BMG – davon hält der Verbandschef in Mecklenburg-Vorpommerns nicht viel."

Genau das hatte in den letzten 20 Jahren wirklich durchschlagenden Erfolg. Aber wenn er meint, dann singen wir halt noch fröhlich zum Untergang.

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