DAZ-Adventsrätsel – Tag 7

Schnelle Hilfe bei Migräne

Stuttgart - 07.12.2022, 07:00 Uhr

Getreidesorten wie Roggen, Weizen, seltener Gerste und Hafer können von Claviceps purpurea befallen werden.  (b/Foto: kirahoffmann / AdobeStock)

Getreidesorten wie Roggen, Weizen, seltener Gerste und Hafer können von Claviceps purpurea befallen werden.  (b/Foto: kirahoffmann / AdobeStock)


Fragt man Migräne-Patienten, die in der DDR behandelt wurden, welches Arzneimittel ihnen heute am meisten fehlt, so werden einige von ihnen sicher antworten: Migrätan-Zäpfchen. Erinnern Sie sich?

Ein Suppositorium mit 200 mg Propyphenazon, 100 mg Coffein, 60 mg Crotylbarbital, 1 mg Propylgallat und 1 mg Ergotamintartrat sollte bei beginnendem Migräneanfall sofort angewendet werden, bei Bedarf wiederholt nach 30 bis 60 Minuten. Die Maximaldosis lag bei drei bis vier Suppositorien pro Tag und zehn bis zwölf Suppositorien pro Woche. Zur Prophylaxe waren Migrätan-Zäpfchen nicht geeignet, ebenso wenig zur Anwendung während Schwangerschaft (ab dem zweiten Trimenon) und Stillzeit oder bei Kindern im Vorschulalter.

Während Propyphenazon heute weitgehend von anderen Analgetika abgelöst wurde und Crotylbarbital ganz in Vergessenheit geraten ist, spielen Mutterkornalkaloide wie Ergotamin nach wie vor eine Rolle in der Akuttherapie der Migräne. Durch Stimulierung der α1- und α2-Adrenozeptoren führen sie zu einer Vasokonstriktion der beim Anfall erweiterten Blutgefäße. Allerdings werden sie heute nur noch als Reservemittel eingesetzt, wenn andere Therapieoptionen kontraindiziert sind oder die Patienten nicht mehr ansprechen. 

Erste Wahl bei leichteren und mittelstarken Migräneattacken sind Analgetika wie Acetylsalicylsäure und nicht steroidale Antirheumatika (NSAR). Bei starken Kopfschmerzen und bei Migräneattacken, die nicht auf Analgetika oder NSAR ansprechen, sollen Triptane eingesetzt werden. Diese sind Mutterkornalkaloiden bezüglich der Wirksamkeit nachweislich überlegen. Mittlerweile sind drei Vertreter auch rezeptfrei erhältlich.

Frage:

Welches Triptan wurde als Letztes teilweise aus der Verschreibungspflicht entlassen?

Die Antwort lautet:

Sumatriptan


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