Gewerkschaft freut sich über Lückenschluss in Sachsen
Zur Vertragsunterzeichnung erklärte Adexa-Bundesvorstand Andreas May, die Tarifbindung sei ein wichtiger Aspekt bei der Wahl des Arbeitsplatzes. Sie gebe Sicherheit für beide Seiten. „Damit kann man arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen aus dem Weg gehen“, sagte May. Außerdem seien sichtbare soziale Standards ein „Signal für den Berufsnachwuchs, den wir in den Apotheken brauchen“. May sieht auch Perspektiven über Sachsen hinaus. Da es nun Tarifverträge für Apotheken in ganz Deutschland gibt, sieht er bessere Chancen, sich bei der Politik für die Interessen der öffentlichen Apotheken, der Beschäftigten und der Patienten einzusetzen.
Tanja Kratt, Adexa-Bundesvorstand und Leiterin der Tarifkommission, betonte die Freude für die Adexa-Mitglieder in Sachsen, dass nun ein Tarifvertrag geschlossen wurde. Vor 25 Jahren sei Sachsen das mitgliederstärkste Gebiet für die Adexa gewesen. Die Gewerkschaft hoffe nun, zu den alten Zahlen zurückzukehren. Kratt erklärte, dass hart gerungen worden sei, aber immer fair. Sie betonte, dass nun wieder bundesweit Tarifverträge für Apotheken gelten. Dabei seien „zeitgemäße Elemente“ wie zusätzliche Honorierungen für Fort- und Weiterbildung sowie Vereinbarungen zur leistungsorientierten Bezahlung enthalten.
Arbeitgeber würdigen „modernen zeitgemäßen Tarifvertrag“
Auch Dr. Reinhard Groß, stellvertretender Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbands und Leiter der Tarifkommission, würdigte den Abschluss als „modernen zeitgemäßen Tarifvertrag“, der den Ansprüchen der öffentlichen Apotheken in den kommenden Jahren gerecht werde. Die Apotheken benötigten dringend gut qualifizierte und hoch motivierte Fachkräfte, konstatierte Groß und erklärte, der Tarifvertrag mit den beiden Zusatzmodulen sei „ein entscheidendes Werkzeug, um im Vergleich mit anderen Arbeitgebern attraktiver zu werden“. Neben der „Förderung und Honorierung individueller Leistung und eigenverantwortlicher Fort- und Weiterbildung“ hob Groß die „flexible und familienfreundliche Arbeitszeitgestaltung“ und die „besondere finanzielle Unterstützung von Berufsanfängern“ hervor.
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