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Was bei einer Sinusitis hilft

Stuttgart - 02.01.2023, 15:14 Uhr

Zur symptomatischen Behandlung der Rhinitis und akuten Sinusitis werden zunächst abschwellende Medikamente empfohlen. (Foto: amixstudio / AdobeStock)
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Zur symptomatischen Behandlung der Rhinitis und akuten Sinusitis werden zunächst abschwellende Medikamente empfohlen. (Foto: amixstudio / AdobeStock)


Eine verstopfte Nase, Kopfschmerzen und ein dumpfer Druck im Bereich der Augen oder der Stirn sind die typischen Anzeichen einer Nasennebenhöhlenentzündung. Ursächlich dafür ist in vielen Fällen eine Infektion mit Atemwegsviren, die von der Nasenhaupthöhle ihren Weg in die Nebenhöhlen finden und diese entzünden. Auf der viralen Infektion kann eine bakterielle aufsatteln. Dennoch: Zur Therapie der Sinusitis ist eine Antibiose meist nicht notwendig. Allerdings wünschen und benötigen Betroffene etwas, das ihre Nase wieder befreit und ihnen den Druck nimmt. Was können Sie in der Apotheke empfehlen? 

Das Portfolio an Selbstmedikationsarzneimitteln zur Therapie einer Nasennebenhöhlenentzündung ist groß. Ob Kunden ein chemisch-synthetisches Präparat, „etwas Pflanzliches“ oder eine homöopathische Therapie wünschen – in der Apotheke findet sich für jeden dieser Fälle ein passendes Präparat.

Mit NSAR gegen die Schmerzen

Um Schmerzen in Verbindung mit der Nasennebenhöhlenentzündung rasch zu lindern, bieten sich vor allem OTC-Schmerzmittel an. Da der Hintergrund für die Schmerzen ein entzündlicher ist, sollten bevorzugt Substanzen abgegeben werden, die neben der analgetischen auch eine antiphlogistische Wirkung vermitteln. In erster Linie kommen damit Acetylsalicylsäure und Ibuprofen in Frage. Leidet der Patient an einem empfindlichen Magen, ist Ibuprofen mit 400 mg noch vor Acetylsalicylsäure mit 500 bis 1000 mg, jeweils maximal dreimal täglich, das Mittel der Wahl. Gegebenenfalls kann bei magensensiblen Pateinten eine Co-Medikation mit Omeprazol oder Pantoprazol erwogen werden.

Pflanzliche Arzneimittel befreien die Nase

Wünschen Kunden ein pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung der Sinusitis, stehen in der Apotheke verschiedene Phytopharmaka zur Verfügung, für die eine Wirksamkeit belegt ist. Eine gute Empfehlung in der Apotheke sind Eukalyptus-Extrakte. Arzneimittel mit Myrtol- oder Cineol wirken schleimlösend und entzündungshemmend und verkürzen das Krankheitsgeschehen. Cineol ist beispielsweise in Sinolpan® forte und Soledum® enthalten. Myrtol ist der wirksame Inhaltsstoff in Gelomyrtol® forte.

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Für eine Extrakt-Kombination aus Ampfer, gelbem Enzian, Holunder, Eisenkraut und Schlüsselblume, enthalten in Sinupret®, konnte Bionorica zeigen, dass die Heilung um zwei Tage beschleunigt wird. Das am höchsten konzentrierte Präparat der Sinupret®-Familie ist Sinupret® extract. Die Tagesdosis erreichen Patienten hier bereits mit einer Tablette dreimal täglich, was den meisten Patienten die Therapietreue erleichtert.

Das Enzym aus der Ananas, Bromelain, zeigt ebenfalls gute Effekte bei Sinusitis und ist eine Empfehlung wert. Und auch ein Pelargonium-Extrakt, wie in Umckaloabo®, wirkt laut Studien gegen die Symptome einer Sinusitis. Bei Patienten, die dreimal täglich 60 Tropfen einnahmen, besserte sich die Symptomatik stärker als bei Placebo-behandelten Patienten mit akuter Nasennebenhöhlenentzündung. Die Wirksamkeit des Pelargonium-Extrakts war so überzeugend, dass die Untersuchung, die den Nutzen von Pelargonium zutage fördern sollte, sogar wegen Überlegenheit der Pelargoniumbehandlung vorzeitig beendet wurde.

Was bietet die Homöopathie bei Sinusitis? 

Meist schlecht sieht es mit Daten zur Wirksamkeit bei homöopathischen Arzneimitteln aus. Anders bei Sinusitis. Hier ist der DHU eine placebokontrollierte Untersuchung geglückt: Patienten, die mit Cinnabsin Tabletten therapiert wurden, zeigten nach einer Woche Behandlung eine Verbesserung der Sinusitis-Symptome – im Vergleich zur Placebogruppe, deren Symptomscore gleich blieb. Hinter Cinnabsin steckt ein homöopathisches Komplexmittel mit Kalium bichromicum, Hydrastis und Cinnabaris, alle in D3- Potenzierung, sowie Echinacea D1.

Nasenspülungen und -sprays

Nasenspülungen sind zwar nicht jedes Patienten Sache, aber sie helfen. Eine „deutliche Empfehlung für Nasenspülungen“ sprechen auch die Experten der aktuellen Sinusitis-Leitlinie aus. Einziger Nachteil: Salzlösungen können, insbesondere, wenn sie hyperton sind, die Nasenschleimhaut reizen. Ansonsten wirken sie bei akuten Infekten und gleichermaßen zur Vorbeugung. 

Auch als unterstützende Nasensprays oder Nasentropfen machen Salzlösungen Sinn: Salinische Nasentropfen helfen, den Gebrauch abschwellender Nasensprays mit Xylometazolin (z. B. Olynth®, Otriven® und Generika) oder Oxymetazolin (z. B. Nasisvin®) zu reduzieren. Abschwellende Nasensprays oder -tropfen erleichtern jedoch die Nasenatmung und stehen auf der Wunschliste der Patienten meist ganz oben. Diese sollten allerdings maximal sieben bis zehn Tage anwenden, und bevorzugt empfohlen werden sollten abschwellende Nasenpräparate ohne das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid. Denn:  Benzalkoniumchlorid kann die Nasenschleimhaut zusätzlich reizen und schädigen.

Heißer Dampf

Nur heiße Luft oder nutzen Inhalationen tatsächlich bei Nasennebenhöhlenentzündungen? Die Datenlage lässt wohl keine abschließende Ja-nein-Bewertung zu. Ein positiver Effekt wird bei Inhalationen von Dämpfen mit 38 bis 41 °C zumindest „vermutet“, wohingegen zu Wärmebehandlungen mittels Infrarotbestrahlung keine verwertbaren Daten vorliegen.

Viel trinken

Dieser Ratschlag ist für viele Patienten sicherlich nicht verkehrt, decken einige ihren Flüssigkeitshaushalt mit einer Tasse Café am Tag. Doch die Sinusitis verbessert eine vermehrte Flüssigkeitsaufnahme nicht. Zumindest liegen auch hier keine Daten vor, die diese Annahme valide stützen. Dennoch sollten Patienten schauen, dass sie zumindest eine Flüssigkeitsmenge von 1,5 Litern täglich schaffen.


Cornelia Neth, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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