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Influenzasaison 2022/23
Wie gut passt die Grippeimpfung?
Die Grippewelle ist in vollem Gang. Auch jetzt kann eine Grippeimpfung noch sinnvoll sein – doch schützt sie überhaupt gut in diesem Jahr?
Wie gut die saisonale Influenzaimpfung die zirkulierenden Viren im jeweiligen Grippewinter erfasst hat, kann das Robert Koch-Institut (RKI) stets erst nach Ende der Grippesaison endgültig auswerten. Doch auch in deren Verlauf gibt es bereits Hinweise, die eine Prognose zur Passgenauigkeit der Influenzavakzinen zulassen – seitens des RKI und auch der US-amerikanischen Seuchenbehörde CDC.
Was sagt das RKI?
Bislang hat das NRZ (Nationales Referenzzentrum für Influenzaviren) aus den eingeschickten Sentinelproben 275 Influenza-A(H3N2)-Viren, neun Influenza-A(H1N1)-Viren und drei Influenza-B-Viren (Victoria) in Zellkultur isoliert und mit dem gegen den Impfstamm gerichteten Referenzserum versetzt. Dem 49. ARE-Wochenbericht (ARE = akute respiratorische Erkrankung) zufolge wurden die Influenza-A-Viren „sehr gut“ erkannt und die B-Viren „detektiert“, Letztere jedoch mit einem geringen Titer.
In diesem Winter dominieren Influenza-A-Viren das Infektionsgeschehen, vor allem Influenza A(H3N2), und diese werden diesen ersten Untersuchungen zufolge von den auf die Grippeimpfstoffe gebildeten Antiseren gut erfasst. Das RKI schränkt allerdings die Aussagekraft der Ergebnisse zur Wirksamkeit der Grippeimpfstoffe ein – dafür müsse man zusätzliche Faktoren berücksichtigen, zum Beispiel das Alter des Geimpften, der Abstand zur letzten Impfung, die Expositionsdosis und nicht zuletzt die Zahl der Antigenkontakte.
Gute Passgenauigkeit
Daten zur Wirksamkeit der saisonalen Grippeimpfstoffe liefern auch die CDC. Wie in Deutschland zirkulieren in den Vereinigten Staaten vor allem Influenza-A(H3N2)-Viren. Um die Passgenauigkeit der saisonalen Grippeimpfstoffe zu bestimmen, greift die CDC auf Seren von Frettchen zurück, die zuvor mit einem aktuellen Grippeimpfstoff geimpft worden waren, und prüft dann, wie gut die aktuell zirkulierenden Grippeviren von den Impfstoff-Antikörpern erfasst werden.
Nach Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollen saisonale Grippeimpfstoffe zwei Influenza-A-Viren (H3N2 und H1N1) sowie zwei B-Viren (Victoria- und Yamagata-Linie) enthalten. Je nach Herstellungsart – in Hühnereiern, in Zellkultur oder rekombinant – können sich die Impfstoffstämme gering unterscheiden, weswegen die CDC die Passgenauigkeit sowohl von ei- und zellkulturbasierten wie rekombinanten Grippeimpfstoffen prüft.
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97 Prozent der isolierten Influenza-A(H1N1)-Viren (63 von 65) wurden von den Antiseren der Frettchen, die einen eibasierten, zellkulturbasierten oder rekombinant hergestelltem Grippeimpfstoff erhalten hatten, „gut“ erkannt, berichten die CDC in ihrem aktuellen Influenzabericht vom 16. Dezember 2022.
Bei Influenza-A(H3N2)-Viren gab es Unterschiede je nach Herstellungsart: 100 Prozent der Influenza-A(H3N2)-Viren wurden von den Frettchen-Antiseren, bei dem die Tiere zuvor zellkulturbasiert oder rekombinant gegen Grippe geimpft worden waren, detektiert. Bei eibasierten Grippeimpfstoffen lag die Erkennungsrate bei 97 Prozent (58 von 60).
Wie sieht es bei den Influenza-B-Viren aus? Bislang haben die CDC ausschließlich B-Viren der Victoria-Linie isoliert und charakterisiert. Auch hier scheint der Impfstoff die zirkulierenden Influenza-B-Stämme gut abzudecken: Alle acht Influenza-B-Viren konnten „gut“ von den Frettchen-Antiseren erkannt werden, und zwar unabhängig vom verwendeten Grippeimpfstoff (ei- oder zellkulturbasiert oder rekombinant). Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie waren den CDC zufolge bislang nicht verfügbar.
Jetzt noch gegen Grippe impfen
Die Grippewelle ist für die aktuelle Grippesaison 2022/23 noch nicht vorbei. Angesichts noch immer steigender Infektionszahlen und den ersten optimistisch stimmenden Ergebnissen zur Passgenauigkeit der diesjährigen Influenzaimpfstoffe ergibt auch zum jetzigen Zeitpunkt eine Grippeimpfung noch Sinn.
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