Mit Prednisolon gegen den Geruchsverlust?

Geruchsstörungen bei COVID-19-Infektionen sind häufig, sie begleiten die Infektion in zwei von drei Fällen. Bei der Mehrzahl der Patient:innen bleibt ein Geruchsverlust glücklicherweise nicht dauerhaft bestehen, kann sich aber unerfreulich in die Länge strecken. Einige Patient:innen haben auch nach einem Jahr ihren Geruchssinn nicht oder nicht vollständig zurückerlangt.

Als Auslöser eines anhaltenden Geruchsverlusts wird eine inflammatorische Reaktion vermutet, weshalb ein Therapieversuch mit Prednisolon plausibel scheint. Die Evidenz ist aber spärlich. Eine Studie, deren Ergebnisse im Journal „BMC Medicine“ publiziert wurden, will das ändern. Bei der niederländischen Studie handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit dem Titel COCOS (The corticosteroids for COVID-19 induced loss of Smell). Eingeschlossen wurden 115 Erwachsene, die vor nicht länger als zwölf Wochen an COVID-19 erkrankt waren und seit mindestens vier Wochen an Geruchsverlust litten. Die Verumgruppe wurde hierbei über einen Zeitraum von zehn Tagen mit 40 mg Prednisolon oral behandelt. Zu Studienbeginn sowie nach einem Zeitraum von zwölf Wochen absolvierten alle Teilnehmer:innen einen dreistufigen Riechtest. Hierbei wurde überprüft, ob sie Düfte richtig identifizieren und voneinander unterscheiden, sowie ab welcher Konzentration sie die Düfte wahrnehmen konnten.

Helfen kann Betroffenen ein tägliches Geruchstraining. Hierbei riechen Patient:innen an stark duftenden Substanzen, wie beispielsweise ätherischen Ölen. Welche Öle empfehlenswert sind und wie die Apotheke Betroffene unterstützen kann, darüber hat die DAZ bereits berichtet.