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In den Medien kursiert die Analyse einer Berliner Personalberatung zur Entwicklung der Apothekenzahl. Angeblich soll die Zahl der Apotheken in Großstädten 2022 um 3,2 Prozent gestiegen sein. Doch die Statistik ist nicht nachvollziehbar. In Münster soll es angeblich 21 Apotheken mehr geben, während die zuständige Kammer keine Neugründung meldet.
Der Rückgang der Apothekenzahl ist als Thema in der Öffentlichkeit angekommen. Daraufhin beschäftigen sich auch fachfremde Beobachter damit. Derzeit werden Medien über Pressemitteilungen auf eine Analyse der Berliner Personalberatung „ACC“ aufmerksam gemacht. Da sich der erste Blick beim Apothekensterben auf ländliche Regionen richtet, wird dort die interessante Frage aufgeworfen, wie die Entwicklung in Großstädten aussieht. Angeblich soll die Apothekenanzahl in den Großstädten Deutschlands allein im Jahr 2022 um 3,2 Prozent gestiegen sein, wobei nach den dortigen Angaben die Apothekenzahl in einzelnen Großstädten massiv gestiegen, aber in jeder dritten Großstadt gesunken sein soll.
Angeblich 21 neue Apotheken in Münster
Der angebliche starke Anstieg der Apothekenzahl in Großstädten ist nicht mit den Angaben der ABDA zu den fortgesetzten Schließungen vereinbar. Auch andere in der Publikation genannte Zahlen erscheinen für Kenner der Materie unglaubwürdig. In Karlsruhe soll die Apothekenzahl allein im Jahr 2022 von 61 auf 70 und in Nürnberg von 100 auf 113 gestiegen sein. Für das Jahresende 2022 wurden zumeist noch keine Kammerstatistiken veröffentlicht. Doch am Beispiel Münster wird der Irrtum offensichtlich. Dort soll die Apothekenzahl angeblich vom 78 auf 99 gestiegen sein. Es müssten also im vorigen Jahr mindestens 21 neue Apotheken in der Stadt gegründet worden sein. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hatte jedoch zum Jahreswechsel berichtet, dass die Zahl der Apotheken im Jahr 2022 im ganzen Kammerbezirk um 37 gesunken ist. Es seien nur sieben neue Apotheken eröffnet worden, darunter keine in Münster. Die angeblichen 21 neuen Apotheken in der Stadt können also nur ein statistisches Artefakt sein. Dementsprechend unglaubwürdig erscheinen die Schlussfolgerungen aus diesen Daten.
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In der zitierten Studie heißt es, in den aktuellen Zahlen seien jeweils nur die Apotheken berücksichtigt worden, die über die Suche der „Apothekenumschau“ angezeigt würden. Möglicherweise wurden diese Ergebnisse mit den Vorjahresdaten aus anderen Quellen verglichen, die andere Zuordnungen vornehmen. Außerdem heißt es, Frankfurt am Main sei wegen unzureichender Daten ausgeschlossen. Dies alles lässt starke Zweifel an der Eignung der Daten für die untersuchte Frage aufkommen. Hier wurde offenbar versucht, eine Auswertung zu präsentieren, bevor zuverlässige Daten vorliegen. Allerdings stammen einzelne Zahlen wohl aus geeigneten Quellen. Die Zahl der Apotheken Anfang 2022 wird für Bremen mit 140 angegeben. Das entspricht der Angabe der Apothekerkammer Bremen für das Jahresende 2021, sie muss aber nicht zwangsläufig für Anfang 2022 gelten, weil gerade zum Jahreswechsel häufig Schließungen stattfinden. Die Analyse ist allerdings in der Welt und wird vermutlich auch zitiert. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig eine nach Standorttypen differenzierte Analyse zur Entwicklung der Apothekenzahl wäre.
5 Kommentare
Quelle Apotheken Umschau!
von Andreas Grünenebaum am 01.02.2023 um 19:12 Uhr
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Wer hat´s erfunden?
von Thomas B am 31.01.2023 um 18:34 Uhr
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Nicht unerklärlich, sondern...
von Michael Schmitz am 31.01.2023 um 16:29 Uhr
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AW: Nicht unerklärlich, sondern
von Rentner am 02.02.2023 um 16:10 Uhr
... auf die Mühlen der Apothekenhasser
von Wasser ... am 31.01.2023 um 9:56 Uhr
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