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Ergänzendes Angebot zu Arztpraxen
BVDAK für FSME-Impfungen in Apotheken
Der Bundesverband der Apothekenkooperationen (BVDAK) spricht sich für FSME-Impfungen in Apotheken aus. Zum einen könnten die Impfquoten erhöht werden. Zum anderen profitierten auch die Apotheken von weiteren fair honorierten Impfangeboten, so der BVDAK-Vorsitzende Stefan Hartmann.
Grippe- und Corona-Impfungen haben bereits in den Apotheken Einzug gehalten. Eine weitere Impfung, die viele für Apotheken-tauglich halten, ist die gegen FSME. In anderen europäischen Ländern, wie der Schweiz und Frankreich, dürfen Apotheker:innen diese Impfung bereits verabreichen. Auch Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, spricht sich dafür aus. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärte er im Januar dieses Jahres, es gebe hierzu auch schon Gespräche mit der Politik.
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Auch der Bundesverband der Apothekenkooperationen (BVDAK) hält FSME-Impfungen in Apotheken für eine gute Idee – wenig überraschend. Schließlich gehörte der Verband um seinen Vorsitzenden Stefan Hartmann auch zu den ganz großen Treibern der Grippeimpfungen in Apotheken. In einer aktuellen Mitteilung fordert der Verband nun grünes Licht für FSME-Impfungen in Apotheken. „Je mehr Modellprojekte zum Impfen in Apotheken an den Start gehen, umso eher nutzt es den PatientInnen und der gerade wieder einmal sehr unter Druck stehenden Apothekerschaft“, sagt der BVDAK-Vorsitzende. „Wenn wir immer nur darauf warten, dass von der Berliner Gesundheitspolitik angeblich gute Vorschläge kommen, die sich dann als Flop erweisen, dann ist es sinnvoll, die Leistungspalette mit eigenen Vorschlägen auszubauen“, meint Hartmann.
Für alle Patient:innen mit STIKO-Empfehlung
Der Apotheker verweist dabei auf die Erkenntnisse aus zahlreichen Modellprojekten sowie die guten Erfahrungen aus anderen Ländern. Diese zeigten, dass Impfungen in Apotheken insgesamt positiv bewertet würden und zudem Potenzial bieten könnten, Impfquoten zu verbessern. Hartmann plädiert dafür, das Momentum der Corona-Pandemie auszunutzen, die vielen Menschen den Nutzen von Impfungen für die Prävention von Krankheiten bewusst gemacht habe, um weitere niedrigschwellige Impfungen anzubieten. Daher sollten auch FSME-Impfungen angeboten werden dürfen – zumindest allen PatientInnen, für die die STIKO diese Impfung empfiehlt.
Die STIKO-Empfehlung für Risikogebiete sei breit und unkompliziert. Es gebe so gut wie keine Kontraindikationen und in der Regel würden die FSME-Impfstoffe gut vertragen. Apotheken gehörten zu den niedrigschwelligen Anlaufstellen für Gesundheitsberatungen bei Reisen, sodass FSME-Impfungen dabei mit abgedeckt werden könnten. Zudem seien FSME-Impfstoffe etabliert und seit über 40 Jahren auf dem Markt. Und einen weiteren Nutzen sieht der BVDAK-Vorsitzende: „Apotheker:innen haben beim Beratungsthema ‚Zecken‘ viel Erfahrung und können im richtigen Moment, etwa beim Kauf von Repellentien oder Zeckenzangen auf die Impfung hinweisen und auch direkt impfen.“ Auch die für COVID geschaffenen Räumlichkeiten könnten so das ganze Jahr über genutzt werden, so Hartmann.
Er ist mit diesem Ansinnen offenbar nicht allein. In der Mitteilung wird auf eine Umfrage des DAP (DeutschesApothekenPortal) verwiesen. Der zufolge könnten vier von fünf Apotheker:innen sich weitere Impfungen in Apotheken vorstellen, allen voran gaben die Befragten die FSME-Impfung (74,2 Prozent) an erster Stelle an.
Mehr Risikogebiete, weniger Impfungen
Und auch die aktuellen Zahlen sprechen für ein niedrigschwelliges Impfangebot: Seit 2013 stagnieren die FSME-Impfquoten oder sind sogar rückläufig. Das steht nach Ansicht des BVDAK-Chefs im Kontrast zu den sich immer weiter ausbreitenden Risikogebieten – erst vergangene Woche hat das RKI weitere Kreise zu Risikogebieten erklärt. Laut RKI erkranken jährlich im Median 333 Patient:innen an FSME – die Mehrzahl nicht oder nur unzureichend geimpft. Eine Steigerung der Impfquoten, insbesondere in Kreisen mit hoher FSME-Inzidenz, könne einen erheblichen Teil der Erkrankungen verhindern, betont der BVDAK. Mit dem Impfangebot in Apotheken werde nicht das Ziel verfolgt, ein konkurrierendes, sondern ein ergänzendes Angebot zu Impfungen in Arztpraxen zu schaffen.
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