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DAZ-Podcast | Einfach erklärt – auf die Ohren
Pharmakologie im Alter: Alt werden ist nichts für Feiglinge
Bluthochdruck, Nierenfunktionsstörungen, Muskelabbau: Die Nebenwirkungen des Altwerdens sind vielfältig und belastend. Bei geriatrischen Patient:innen müssen oft viele Erkrankungen gleichzeitig medikamentös behandelt werden. Doch manche Arzneimittel können Schaden anrichten. Im DAZ-Podcast „Einfach erklärt“ erläutert die klinische Pharmakologin Petra A. Thürmann, wie Apotheker:innen die Medikation im Blick behalten und wo die PRISCUS-Liste helfen kann.
Die Pharmakotherapie geriatrischer Patient:innen ist alles andere als leicht. Oft tritt sie als Multimedikation auf, eine Herausforderung für die Patient:innen und die behandelnden Ärzt:innen und Apotheker:innen. Altersbedingte Einbußen in der Motorik machen es schwer, manche Arzneiformen korrekt anzuwenden. Die abnehmende Nierenfunktion und Muskelmasse machen Dosisanpassungen nötig.
Bestimmte Arzneimittel werden in der Geriatrie zur Gefahr, zum Beispiel, weil sie das Sturzrisiko erhöhen oder Infektionen wahrscheinlicher machen. Einen Überblick über derartige Arzneimittel liefert die PRISCUS-Liste. Die neueste Version – die PRISCUS-Liste 2.0 - umfasst 177 Wirkstoffe, die im Alter potenziell gefährlich sind – und schlägt Alternativen vor.
PPI, NSAR, Antidepressiva und Co.
Mehr als doppelt so lang – PRISCUS-Liste 2.0 veröffentlicht
Hilfe bei unwillkürlichen Muskelzuckungen
Eine geriatrische Patientin mit Muskelkrämpfen, Übelkeit und Sturzneigung
Die DAZ-Podcaster:innen Christine Gitter und Marius Penzel haben mit der Gründerin der PRISCUS-Liste gesprochen, Prof. Petra A. Thürmann. Die Pharmakologin praktiziert am Universitätsklinikum Wuppertal, forscht an der Universität Witten/Herdecke und ist Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft.
Im Podcast zieht sie Bilanz nach zehn Jahren PRISCUS-Liste. Thürmanns Resümee: Im Nachhinein setzte die Idee mehr in Gang, als sie sich je hätte erträumen lassen.
Außerdem besprechen wir in der ersten Folge „Einfach erklärt“ im Jahr 2023 ein Fallbeispiel einer geriatrischen Patientin aus der DAZ-Serie „Der POP-Fall“. Wie wir bei der Fallbesprechung bemerken, wäre eine erweiterte Medikationsberatung für die Patientin äußerst hilfreich. Gut, dass Apotheker:innen diese Dienstleistung nun zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung anbieten können.
Was darüber hinaus passieren müsste, um die Pharmakotherapie betagter Patient:innen sicherer zu machen: Eine bessere Zusammenarbeit zwischen Hausärzt:innen und Apotheker:innen, vielleicht schon im Studium.
Die neue Folge unseres DAZ-Podcasts leitet die zweite Staffel 2023 ein. Schreiben Sie Ihr Feedback an redaktion@daz.de und lassen Sie uns wissen, welches Themen wir für unseren Podcast auf keinen Fall verpassen dürfen.
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