Eskalationsstrategie

ABDA schließt auch Streiks nicht aus

Stuttgart - 17.03.2023, 13:45 Uhr

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening kann auch einen Streik nicht ausschließen, um die Forderungen der Apothekerschaft durchzusetzen. (Foto:ABDA)

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening kann auch einen Streik nicht ausschließen, um die Forderungen der Apothekerschaft durchzusetzen. (Foto:ABDA)


Die ABDA wird laut – auch eskalierend – und will allen die Augen öffnen, wie weit die Ampelregierung von der Versorgungswirklichkeit und den Bedürfnissen der Menschen entfernt ist. Das hat ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening nun mehrfach angekündigt. Auch Streiks sind offenbar nicht ausgeschlossen.

Die ABDA macht derzeit sehr deutlich, was sie von der aktuellen Apothekenpolitik des Bundesgesundheitsministeriums hält – es fehlt die Wertschätzung für die Leistung der Apothekenteams. Der Eindruck, dass die Standesvertretung in den letzten Monaten einen anderen, direkteren Ton in ihrer Kommunikation anschlägt, täuscht nicht, wie ADBA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening im Gespräch mit der DAZ bestätigt. „Wir gehen geschlossen in die Vollen“, sagt sie. Wie es weitergeht, hänge davon ab, wie sich die Politik nun verhält, inwiefern sie den Forderungen der Apothekerschaft nachkommt. Exemplarisch für die notwendige Flexibilität in der Kommunikation nennt sie die Pressekonferenz vom vergangenen Dienstag: „Wir hätten Thema und Ton dort etwas anders gewichtet, wenn der Änderungsantrag, der die Verlängerung der erleichterten Abgaberegeln gewährleisten soll, nicht eingebracht worden wäre.“ Je nachdem, wie es nun weitergehe, werde man das eine oder andere aus dem von allen Mitgliedsorganisationen der ABDA konsentierten Werkzeugkasten ziehen. Dabei müsse man sich immer im Klaren sein, wer der Adressat einer Kommunikation ist, betont Overwiening: der Minister, die Regierung oder die Parlamentarier. Hier brauchen wir das passende Fingerspitzengefühl. „Und dass wir, wenn nötig, eskalieren werden, ist im BMG angekommen“, so die Präsidentin.

Dazu, wie genau die angekündigte Eskalationsstrategie aussieht, sagte die ABDA-Präsidentin lediglich, man werde die Apothekenthemen auf verschiedenen Ebenen spielen. Dabei ist ihr wichtig, auch den Blick in die Zukunft zu richten: „Wir haben junge Kolleginnen und Kollegen, die wollen ihren Job mit hoher Qualität machen und ihre Expertise einbringen. Und das müssen wir ihnen ermöglichen. Dafür müssen wir auch etwas ändern und dafür müssen wir heute kämpfen.“ Der Nachwuchs stehe dabei an der Seite der Standesvertretung und kämpfe mit, so Overwiening weiter. „Der nachwachsenden Kollegenschaft darf die Zukunft nicht geklaut werden und dabei werden wir sie unterstützen.“

Welche Maßnahmen, auch über die Kommunikation hinaus, ergriffen werden, hängt laut Overwiening davon ab, wie die Forderungen der Apothekerschaft von der Politik aufgenommen werden. Sie könne aber nichts ausschließen, auch einen Streik nicht. 

Änderungsantrag ist eine klare Botschaft an den Minister

In dem Änderungsantrag, der die vorläufige Verlängerung der flexiblen Abgaberegeln bis zum 31. Juli 2023 gewährleistet, sieht Overwiening eine klare Botschaft der Parlamentarier:innen an den Minister: Sie wollen, dass die Regelungen, so wie sie heute sind, bleiben und nicht auf die Art und Weise, wie sie im Referentenentwurf formuliert sind. „Das ist der Spiegel des Parlaments für den Minister“, so die ABDA-Präsidentin. Wenn er das Engpassgesetz ordentlich auf den Weg bringen wolle, dann müsse es die Flexibilität von heute erhalten. So wollten es die Parlamentarier:innen, weil sie sehen, dass es das ist, was die Patientinnen brauchen.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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3 Kommentare

zu spät, zu halbherzig.

von Kassensklave am 20.03.2023 um 9:12 Uhr

.wieder nur so ein 'Streikchen' am Mittwoch nachmittag ab 16 Uhr gibt uns nur noch mehr der Lächerlichkeit preis.

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Abda

von Ka rl am 17.03.2023 um 23:28 Uhr

Hunde die bellen, beißen nicht

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…in die Vollen

von Conny am 17.03.2023 um 14:15 Uhr

Alles schön und gut, nur viel, viel zu spät. Es ist ja nun bald Ostern, und eher kommt auch noch der Weihnachtsmann als das es eine Honorarerhöhung geben wird. Es ist vergurkt. Würde mich für meine Ex-Kollegen allerdings sehr freuen wenn ich Unrecht hätte.

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