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LAV BaWü: Grünes Licht für Noventi-Darlehen
Die Mitglieder des LAV Baden-Württemberg haben am heutigen Mittwoch im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit 78 Ja- und 15 Nein-Stimmen dem Darlehen zur Rettung der Noventi zugestimmt.
Am heutigen Mittwoch waren die Mitglieder des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg (LAV) nach Stuttgart geladen, um über das geplante Darlehen in Höhe von 20 Millionen Euro für die Noventi zu entscheiden. Genaugenommen geht es um ein Darlehen der Grundstückverwaltungsgesellschaft B.A.G. an den FSA, den Eigentümerverein der Noventi, zur Eigenkapitaleinlage. Der LAV ist neben dem FSA und dem Bayerischen Apothekerverband (BAV) Mitgesellschafter der B.A.G.
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Für einen Verband sei es ein ungewöhnlicher und großer Schritt, ein Darlehen an ein Unternehmen zu geben, wie Präsidentin Tatjana Zambo betonte. Aufgrund der Größenordnung habe man sich auch entschieden, die Mitglieder einzubeziehen. Anders übrigens in Bayern, wo der Beirat über die Darlehensgewährung entschied.
FSA- und Noventi-Vorstände vor Ort
Ebenfalls vor Ort waren die Noventi-Vorstände Marc Böhm und Frank Steimel sowie die FSA-Vorsitzenden Jürgen Frasch und Andreas Buck, um den LAV-Mitgliedern Rede und Antwort zu stehen. Und die etwas über 70 anwesenden Mitglieder stellten durchaus kritische Fragen. Zum Beispiel, warum der FSA den Machenschaften der früheren Noventi-Vorstände so lange zugesehen hatte, wie man sicher sein könne, dass es in Zukunft besser laufe und was passiere, wenn die Noventi ihre Kredite nicht bedienen könne.
Letztlich folgten sie mit 78 Ja-, 15 Nein-Stimmen (Stimmübertragungen waren möglich) und einer Enthaltung aber der Empfehlung von Vorstand und Beirat, dem Darlehen zuzustimmen.
Woher kommt die Sicherheit für das Darlehen?
Zuvor erläuterte aber Zambo, was den LAV in die Position bringt, überhaupt einen Kredit geben zu können. Das ist nämlich der Besitz eines Grundstücks in München, das die Verbände in Bayern und Baden-Württemberg in den 1970er Jahren gekauft hatten. Dieses wird über die B.A.G an die Noventi vermietet. Das Konstrukt trage sich über die Mieteinnahmen selbst, gelegentlich habe es Ausschüttungen an den LAV gegeben, Mitgliedsbeiträge flossen nicht in die B.A.G, betonte Zambo. Dieses Grundstück dient als Sicherheit für ein Darlehen für die B.A.G.. Daraus sowie aus Barmitteln wird dem FSA ein Darlehen gewährt, welches dieser wiederum als Eigenkapitaleinlage der Noventi zur Verfügung stellt. Die LAV-Präsidentin wies zudem darauf hin, dass die Abrechnung, das Kerngeschäft der Noventi, gesund sei. Die positiven Beträge hätten nur zuletzt nicht ausgereicht, um die Ausgaben des Konzerns gegenzufinanzieren.
Ende 2022 habe es eine Gesprächsanfrage bezüglich des Darlehens seitens des Noventi-Vorstandes gegeben. Der Finanzierungsbedarf sei auf 70 Millionen Euro beziffert worden, 50 Millionen konnte die Noventi von Banken organisieren, den Rest sollte der FSA als Eigenkaptaleinlage beisteuern, wofür der Verein das Darlehen der B.A.G. benötigt. Laut Zambo hat der Verband das Sanierungskonzept für die Noventi genau unter die Lupe genommen und seinerseits einen unabhängigen Gutachter beauftragt, dies zu prüfen. Man habe sich die Entscheidung schwer gemacht, so die LAV-Präsidentin. Es sei ein kontroverser Prozess gewesen. Letztendlich habe man sich aber dafür entschieden, weil viel auf dem Spiel stehe – schließlich seien 85 Prozent der LAV-Mitglieder Noventi-Kunden. Zudem dürfe man das Abrechnungsgeschäft nicht gefährden. Das sei aktuell in der Selbstverwaltung der Verbände, gäbe es einen Fall wie die AVP-Pleite nochmal, könnte das seitens der Politik infrage gestellt werden.
Zambo sieht das Ganze auch als Chance für die Verbände wieder näher an die Noventi zu rücken – wie das in der Vergangenheit mit der VSA (heute Noventi Health Care) der Fall war.
Hätten die LAV-Mitglieder nicht zugestimmt, hätten die übrigen Gesellschafter der B.G.A., also der FSA und der BAV, das Darlehen alleine tragen müssen. Das Geld ist an die Noventi bereits geflossen.
7 Kommentare
Wo bitte war diese Unterstützung für die AVP-Geschädigten?
von AVP am 23.03.2023 um 9:09 Uhr
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93 Mitglieder
von Franz Keller am 23.03.2023 um 8:46 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten
AW: 93 Mitglieder
von DAZ-Redaktion am 23.03.2023 um 8:56 Uhr
AW: 93 Mitglieder
von Franz Keller am 23.03.2023 um 11:43 Uhr
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von Holger am 27.03.2023 um 13:25 Uhr
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von Dr. Stefan Hartmann am 23.03.2023 um 8:23 Uhr
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von Linda F am 22.03.2023 um 18:49 Uhr
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