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Ärzte, Apotheker, Zahnärzte, Therapeuten
Bürokratie, Kürzungen und mangelnde Vergütung – „Probleme, die uns alle einen“
Die Heilberufler:innen in Deutschland wehren sich gemeinsam gegen die aus ihrer Sicht verfehlte Gesundheitspolitik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Bei einer Pressekonferenz der IG Med, der Freien Apothekerschaft und anderer Organisationen fielen heute in Berlin klare Worte.
Fragt man Heilberufler:innen in Deutschland nach ihren größten beruflichen Sorgen, fallen drei Stichworte ganz sicher: überbordende Bürokratie, mangelnde Honorierung und permanent drohende Vergütungskürzungen für ordnungsgemäß erbrachte Leistungen. „Das sind Probleme, die uns alle einen“, sagte Ilka Enger, Vorsitzende der Ärzteorganisation IG Med, am heutigen Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin.
Geladen hatten neben der IG Med auch die Freie Apothekerschaft, die Vereinigung unabhängiger Vertragszahnärzte und die Vereinten Therapeuten. Sie wollen heute dem Bundesministerium für Gesundheit ihre letzten Kittel überreichen – bereits im Vorfeld hatten die Organisationen ihre Kolleginnen und Kollegen dazu aufgerufen, ihre „letzten Kittel“ als Sinnbild für die Aufgabe einer Praxis oder Apotheke an das Ministerium zu schicken. Eine Auswahl besonders kreativ gestalteter Exemplare finden Sie in der DAZ-Bildergalerie.
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Protestaktion (Bildergalerie)
Das sind die letzten Kittel
Verantwortlich für die aktuelle Misere im Gesundheitssektor machen die Initiatoren der Protestaktion den amtierenden Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Daniela Hänel, Vorsitzende der Freien Apothekerschaft, fasste es aus Apothekerinnensicht so zusammen: „Die Büchse der Pandora wurde geöffnet, als das Rx-Versandverbot fiel.“ Berater der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) war seinerzeit Lauterbach. Und auch Enger kritisierte den Minister deutlich: „Er wollte immer eine Zwei-Klassen-Medizin verhindern, schafft aber genau das mit dem, was er gerade macht.“
Vorsicht Lawine!
Dass die Honorare der Heilberufler:innen in den vergangenen 30 Jahren kaum angepasst wurden, macht allen gleichermaßen zu schaffen. „Sehe ich aus wie eine Porsche fahrende Großverdienerin?“, fragte Hänel in Anspielung auf das leider noch immer weit verbreitetes Klischee vom reichen Apotheker. „Nein. Ich bin eine bodenständige Mutter und Chefin eines hochengagierten Teams.“ Zudem müssen alle fürchten, dass die Krankenkassen im Nachhinein ordnungsgemäß erbrachte Leistungen doch nicht bezahlen – oft wegen unbedeutender formaler Fehler. Zusammen mit der Bürokratie, die den Gesundheitsberuflern inzwischen über den Kopf wächst, könnte das zur Lawine werden, warnt Enger – „und wenn Lauterbach nicht aufpasst, könnte er zum Lawinenopfer werden“.
Fest steht für die Heilberufler:innen, dass sie sich nicht mehr gegeneinander ausspielen lassen wollen, sondern von nun an geschlossen auftreten werden. Das, unterstrichen die Initiatoren mehrfach, tun sie auch für ihre Patientinnen und Patienten. Denn letztlich ginge es zu ihren Lasten, wenn die Praxen und Apotheken in Bürokratie erstickten und wegen mangelnder Vergütung letztlich sogar schließen müssten.
Lesen Sie in Kürze mehr zum großen Finale der Protestaktion „Der letzte Kittel“.
2 Kommentare
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