US-Präsident Joe Biden kündigte nach Bekanntwerden des Beschlusses an, seine Regierung werde gegen den Richterspruch ankämpfen. Justizminister Merrick Garland teilte am Freitag mit, sein Ministerium werde Berufung dagegen einlegen. Das ist nun auch geschehen: Am gestrigen Montag reichte das Justizministerium einen Eilantrag bei einem Berufungsgericht ein. In dem Antrag heißt es, dass der Richter zu einer „falschen Einschätzung“ gekommen sei. Das Medikament sei „sicher und wirksam“. „Sollte diese Anordnung in Kraft treten, wird sie Patienten, dem Gesundheitssystem und Unternehmen irreparablen Schaden zufügen.“
Es droht ein jahrelanger Rechtsstreit
Damit deutet sich ein langwieriger Rechtsstreit um die Zukunft von Mifepriston an, der nach Ansicht vieler Beobachter am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit vor dem obersten Gerichtshof der USA landen könnte. Kurz nach der Entscheidung in Texas erließ ein anderes Bundesgericht im Bundesstaat Washington an der US-Westküste einen Beschluss, der dem aus Texas weitgehend zuwider läuft. 17 von Demokraten regierte Bundesstaaten und der District of Columbia, der Bezirk, in dem die US-Hauptstadt Washington liegt, hatten geklagt, den Zugang zu dem Arzneimittel in ihren Staaten aufrechtzuerhalten. Dem gab der vom früheren Präsidenten Barack Obama eingesetzte Richter im Bundesstaat Washington statt.
Sollte die Zulassung von Mifepriston tatsächlich zurückgezogen werden, hätte das nach Ansicht von Befürwortern des Rechts auf Abtreibung dramatische Auswirkungen für die Gesundheit von Frauen im ganzen Land. Präsident Biden sagte am Freitag, die Entscheidung des texanischen Gerichts sei ein weiterer beispielloser Schritt, Frauen grundlegende Freiheitsrechte abzuerkennen und ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen.
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