„Die Konstante ist die Veränderung“

Dem Ladenlokal, auf das er durch Zufall aufmerksam wurde und das er für seine Apotheke aussuchte, ging kein gutes Omen voraus: Hier, am Hohenstaufenring in Köln, hatte früher bereits eine Apotheke ihren Standort, die allerdings dreimal pleite ging, wie Tenberken berichtet: „Es gab schon Wetten im Kollegenkreis, wie lange ich wohl durchhalten würde.“ Doch davon ließ sich er sich nicht abschrecken. Er stellte sich den Herausforderungen, er vertraute auf seine Ideen und seinen Willen, eine Apotheke aufzubauen, die durch Beratung und individuelle Problemlösung seiner Kunden und Patienten hervorsticht.

Eine seiner Chancen sah und sieht er in der Versorgung von HIV-Patienten, was er mit großem Engagement betreibt. Tenberken: „Anfangs machten so manche Kolleginnen und Kollegen abfällige Bemerkungen über mich, weil ich mich mit ‚solchen Fällen‘ abgebe.“ Davon ließ er sich jedoch nicht beeindrucken, im Gegenteil, er nahm Kontakt zur AIDS-Hilfe auf und baute seine Apotheke für diese spezielle Versorgung aus.

Doch dabei blieb es nicht, „wir sind in viele weitere Aufgaben einfach reingewachsen, die auf uns zukamen, weil wir uns ihnen stellten“, so Tenberken. Solche Aufgaben waren zum Beispiel der Einbau eines Reinraums in die Apotheke und die Spezialisierung auf die Onkologie, die Verblisterung von Arzneimitteln für die Heimversorgung, aber auch der Versandhandel und die Eröffnung einer Filiale: die futuristisch anmutende Westgate-Apotheke, die unweit seiner Birken-Apotheke liegt. Und nicht zu vergessen: seine Video-Spots pro Apotheke vor Ort, die bundesweite Beachtung fanden, beispielsweise sein Weihnachtsvideo mit dem Titel: „Weil es noch nie wichtiger war – einfach da zu sein“ – wie wahr.

Im Podcast-Gespräch verrät er mir auch, womit er so überhaupt nicht einverstanden ist im Apothekenalltag, in der berufspolitischen Landschaft. Und auch wenn er nicht mit allem zufrieden ist, was sich im Apothekenwesen tut, Tenberken will auch in Zukunft offen sein für neue Entwicklungen und sich neuen Herausforderungen stellen. Sein Credo ist: Die Konstante im Leben ist die Veränderung, man muss sich ihr stellen. Typisch Tenberken. Mehr im Podcast-Gespräch.