LAV-Plakatprotestaktion

Zur Apotheke und zurück in 4 Stunden

Berlin - 24.04.2023, 17:15 Uhr

Sieht bei der Apothekenhonorierung akuten Handlungsbedarf: Berend Groeneveld, der Vorstandsvorsitzende des Landesapothekerverbandes Niedersachsen. (Foto: LAV Nds./ Lorena Kirste)

Sieht bei der Apothekenhonorierung akuten Handlungsbedarf: Berend Groeneveld, der Vorstandsvorsitzende des Landesapothekerverbandes Niedersachsen. (Foto: LAV Nds./ Lorena Kirste)


Für die Apotheken wird es immer schwerer, die flächendeckende Versorgung der Patientinnen und Patienten aufrechtzuerhalten. Der Landesapothekerverband Niedersachsen macht darauf jetzt mit einer neuen Plakataktion aufmerksam und warnt: Auf die Frage „Schatz, kannst du schnell zur Apotheke?“ könnte es in Zukunft keine leichten Antworten mehr geben.

„Ohne A gibt es schlechte Nachrichten“: Unter diesem Motto hat der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) eine Plakataktion „zur verschärften Lage der Apotheken vor Ort in Niedersachsen“ gestartet. „Neben den Lieferengpässen und dem Personalnotstand sind es nicht nur die Sparmaßnahmen, sondern auch die Honorarkürzungen durch die Bundesregierung, die es uns Apothekerinnen und Apotheker immer schwerer machen, die Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten aufrechtzuerhalten“, wird der LAV-Vorstandsvorsitzende Berend Groeneveld in einer Pressemitteilung des Verbandes zitiert.

LAV Niedersachsen

Schnell zur Apotheke?

Auf dem Plakat ist in Sprechblasen ein kurzer Dialog zu sehen. Frage: „Schatz, kannst du schnell zur Apotheke?“. Antwort: „Klar, bin in 4 Stunden wieder da!“. Den Anstoß zu der Aktion hätten demnach die Folgen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes für die Apotheker und das geplante Lieferengpass-Gesetz gegeben. „Wir brauchen als Engpass-Ausgleich keine Almosen, sondern ein faires Honorar!“, so Groeneveld laut Pressemitteilung. „Aufgrund der immens steigenden Kosten sehen wir deshalb auch bei der Apothekenhonorierung akuten Handlungsbedarf, denn das Honorar ist seit 2013 nicht mehr erhöht worden und von der Inflation abgekoppelt!“

Sollte die Bundesregierung nicht in absehbarer Zeit die Vor-Ort-Apotheken stärken, wie sie dies im Koalitionsvertrag festgehalten habe, müssten sich die Patientinnen und Patienten zukünftig „auf noch längere Wartezeiten, verkürzte Öffnungszeiten in Apotheken und weitere Wege einstellen. Ziel der Politik sollte es sein, diesen Zustand nicht zu forcieren, sondern zu verhindern!“

Der LAV kündigte an, die Plakate am heutigen Montag an die Mitgliedsapotheken zu versenden. Die Aktion ergänze den weiteren Protest der Apothekerinnen und Apotheker.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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