Weltmarktführer investiert in Standort DeutschlanD

Engelhard eröffnet Neubau für Produktion und Verwaltung

17.05.2023, 15:15 Uhr

Der Neubau wurde von Oliver und Richard Engelhard, Dr. Kai Joachimsen und Prof. Marcel Fratzscher durch das Betätigen eines roten Buzzers symbolisch eröffnet. (Foto: Thomas Koch) 

Der Neubau wurde von Oliver und Richard Engelhard, Dr. Kai Joachimsen und Prof. Marcel Fratzscher durch das Betätigen eines roten Buzzers symbolisch eröffnet. (Foto: Thomas Koch) 


Mit einem symbolischen Festakt wurde am gestrigen Dienstag im hessischen Niederdorfelden das neue Produktionsgebäude des traditionsreichen Pharmaherstellers Engelhard Arzneimittel vor rund 200 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eröffnet. Auf rund 8.000 Quadratmetern werden dort mit Hilfe modernster Anlagen und unter Einsatz innovativer Verfahren unter anderem die Marken Prospan®, Isla® und Tyrosur® hergestellt und verpackt.

In seinem Grußwort verwies der hessische Ministerpräsident Boris Rhein, CDU, auf das Erfolgsrezept von Engelhard: Tradition und Innovation. Die stetige Weiterentwicklung mache ihn ebenso glücklich wie die Treue zum Standort. Er dankte der Familie Engelhard und deren Mitarbeitenden für ihren Einsatz und das deutliche Bekenntnis zum Standort, welches mit dem Neubau zum Ausdruck gebracht wird. Das sichere langfristig Arbeitsplätze, was der Branche, der Region und letztlich auch der Patientenversorgung zugutekomme. Das Unternehmen Engelhard Arzneimittel ging im Jahr 1872 aus der Frankfurter Rosen-Apotheke hervor und wurde über die Jahre zu einem Global Player. Einen ähnlichen Hintergrund haben auch die Unternehmen Fresenius (Bad Homburg) und Merck (Darmstadt), was Rhein zu der Bemerkung veranlasste: „Die Apotheke ist für Hessen das, was im Silicon Valley die Garage ist.“

Nach dem Ministerpräsidenten begrüßte auch Richard Engelhard die Gäste. Er führt als CEO gemeinsam mit seinem Bruder Oliver die Geschäfte von Engelhard Arzneimittel – bereits in fünfter Generation, wie er betonte. Der Neubau sei aus seiner Sicht die strategische Antwort auf die gestiegene Nachfrage nach den Produkten des Familienunternehmens im In- und Ausland. Mit einem Investitionsvolumen von 60 Mio. € sei das Produktionsvolumen mit dem Neubau verdoppelt worden. So könne Engelhard einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Patientenversorgung leisten. Diese sei durch die Verlagerung vieler Produktionsstätten ins Ausland, verstärkt durch die COVID-19-Pandemie und den Ukraine-Krieg, in den letzten Jahren massiv unter Druck geraten. 100 Prozent Made in Germany sei daher gleichzeitig Credo und Qualitätsanspruch.

„Mittelständische Unternehmen bilden das Rückgrat der pharmazeutischen Industrie in Deutschland“

Auch Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie BPI e.V., sprach in seinem Grußwort über die wichtige Rolle von Engelhard. Tradition, Zukunftsorientierung und Bescheidenheit seien die Erfolgsfaktoren. Engelhard denke international und handle global. Die Werteorientierung des Familienunternehmens sei für Mitarbeitende und Partner ein zuverlässiger Kompass. „Mittelständische Unternehmen bilden das Rückgrat der pharmazeutischen Industrie in Deutschland. Engelhard gilt als herausragendes Beispiel der mittelständischen Gesundheitswirtschaft und steht wie kaum ein anderes pharmazeutisches Unternehmen für qualitativ hochwertige Arzneimittel made in Germany.“

Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforderung, betonte, dass die wirtschaftliche Zukunft und der Wohlstand in Deutschland und Europa entscheidend von den Investitionen mittelständischer Unternehmen abhängig seien. Nur so könne den drei zeitgleichen enormen wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich begegnet werden: der Globalisierung, der technologischen Transformation (hier vor allem der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit) sowie der sozialen Transformation. „Deutschland sollte sich vor allem auf die großen Stärken seines Wirtschaftsmodells konzentrieren, die stark auf der Innovationsfähigkeit und Flexibilität mittelständischer Unternehmen beruhen.“

Jedes Produkt hat seinen Ursprung in Niederdorfelden

Um 12:15 Uhr wurde dann der Neubau feierlich von Oliver und Richard Engelhard, Dr. Kai Joachimsen und Prof. Marcel Fratzscher durch das Betätigen eines roten Buzzers symbolisch eröffnet.

„Egal, auf welchem Kontinent Patientinnen und Patienten unseren Produkten vertrauen“, so das Fazit von Richard Engelhard, „ihren Ursprung haben sie stets in Niederdorfelden. Und darauf sind wir stolz!“


Florian Giermann, DAZ-Autor
redaktion@daz.online


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