Apothekerin entwirft Protest-Flyer

Am 14. Juni protestieren die Apotheken bundesweit für eine faire Vergütung, weniger Bürokratie und das Ende der Nullretaxation. Mit dabei ist auch Apothekerin Jessica Weber: Sie ist Inhaberin der Martinus Apotheke in Dormagen-Zons und will am 14. Juni die Menschen im Ort dafür sensibilisieren, was Apotheken alles für die Patientinnen und Patienten leisten. Doch wie macht man darauf am besten aufmerksam?

Um bei den Bürgerinnen und Bürgern Interesse zu wecken, hat sich Weber etwas einfallen lassen. „Ohne Apotheke vor Ort ist alles doof“, steht als zentrale Botschaft auf ihrem selbst entworfenen Flyer. Darum herum nennt sie beispielhaft einige Leistungen der Präsenzapotheken, die den Menschen fehlen dürften, wenn ihre Apotheke vor Ort schließen muss:

• „Keine Medikationsberatung: doof“
• „Keine Problemlösung bei Lieferengpässen: doof“
• „Keine schnelle Erreichbarkeit bei Fragen zu Arzneimitteln: doof“
• „Kein 24-Stunden-Notdienst: doof“
• „Keine persönliche Beratung und Betreuung: doof“
• „Kein superschneller Lieferservice: doof“
• „Keine Anfertigung von individuellen Rezepturen: doof“

In den sozialen Medien reißen sich die Kolleginnen und Kollegen um Webers Vorlage: „Ich werde gerade überrannt“, sagt sie der DAZ. Über das große Interesse freue sie sich sehr – bereits am ersten Tag, nachdem sie die Vorlage auf Facebook gepostet hat, hätten sich mehr als 100 Apothekerinnen und Apotheker bei ihr gemeldet und angefragt, ob sie den Flyer nutzen dürfen. Nun will sie ihren Entwurf allen Apotheken in Deutschland, die sich am Protest beteiligen möchten, kostenlos zur Verfügung stellen. Die Datei können Sie hier gratis herunterladen und für den 14. Juni zum Beispiel als Plakat oder Handzettel drucken lassen.

„Wir brauchen emotionale Botschaften, die direkt unsere Patientinnen und Patienten erreichen“, erklärt Weber. „Nichts Kompliziertes, keine Erklärung, was Präqualifizierung ist, sondern Gründe, weshalb die Apotheke vor Ort für alle unverzichtbar ist. Ich denke, in den Botschaften kann sich jede und jeder irgendwo wiederfinden. Niemand möchte im Notdienst 80 km bis zur nächsten Apotheke fahren oder sich nur noch von Chatbots beraten lassen.“

Auf nach Düsseldorf!

Apothekerin Weber wird für sich und ihr Team T-Shirts mit der Vorlage drucken lassen. Gemeinsam werden sie am Protesttag nach Düsseldorf zur Demo fahren, die der Apothekerverband und die Apothekerkammer Nordrhein organisieren. „Die Apotheke bleibt an diesem Tag natürlich geschlossen“, sagt sie. Auch vonseiten der Kolleginnen und Kollegen hofft sie auf rege Beteiligung.