Nach anhaltenden Lieferengpässen

Sanofi stellt Insuman-Produktion dauerhaft ein

Stuttgart - 25.05.2023, 13:45 Uhr

Das Insulin-Sortiment von Sanofi verkleinert sich. (Foto: IMAGO / ITAR-TASS)

Das Insulin-Sortiment von Sanofi verkleinert sich. (Foto: IMAGO / ITAR-TASS)


Seit Dezember vergangenen Jahres bestehen Lieferengpässe bei der Insuman-Reihe von Sanofi. Im Laufe des Jahres 2023 hätten die Produkte nach den letzten Firmenauskünften jedoch wieder regulär verfügbar sein sollen. Nun gab der Konzern in einem Kundenrundschreiben bekannt, dass die Produktion vollständig eingestellt wird.

Insuman® Rapid, Basal und Comb 25 sind schon seit Ende des vergangenen Jahres schwer zu bekommen. Laut den Angaben des Herstellers hatten unter anderem Lieferschwierigkeiten bei Pen-Komponenten und Probleme bei Abfüllung, Montage sowie Verpackung zu den Verzögerungen bei der Produktion geführt. Zuletzt hatte Sanofi Daten zwischen Juli und November 2023 für die voraussichtliche Wiederverfügbarkeit der Insuline genannt. 

Nun folgte die Kehrtwende: In einem Rundschreiben an die Kunden informierte Sanofi darüber, dass die Produktion dieser Produkte gänzlich eingestellt wird. Lediglich Restbestände werden demnach noch abverkauft. Als Begründung ist in dem Informationsschreiben zu lesen:


„Wir haben nach sorgfältiger Überlegung die Entscheidung getroffen, die Herstellung und Lieferung unserer Humaninsuline (Insuman Rapid, Comb 25 und Basal, Anm. d. Red.) weltweit einzustellen, um damit die Produktion unserer häufiger verordneten Insuline abzusichern.“

Sanofi, Kundenschreiben, Mai 2023


Welche damit genau gemeint sind, ist dem Schreiben nicht zu entnehmen. Ein Blick in die Produkteübersicht verschafft jedoch Klarheit, welche Insuline aus dem Hause Sanofi verbleiben:

  • Apidra® (Insulin glulisin)
  • Insulin aspart Sanofi®
  • Insulin lispro Sanofi®
  • Lantus® (Insulin glargin)
  • Suliqua® (Insulin glargine, Lixisenatid)
  • Toujeo® (Insulin glargin)

Aus der Insuman-Reihe verbleibt lediglich Insuman® Infusat – für dieses war zuletzt allerdings ein noch bis Juni 2025 anhaltender Engpass vermeldet worden.

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Gesa Gnegel, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (gg)
redaktion@daz.online


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