Interpharm online „Zukunft Personal“

Motiviert sein und bleiben – Tipps für den Apothekenalltag und darüber hinaus

Süsel - 26.05.2023, 15:15 Uhr

Apothekerin und Coachin Anke Kock empfiehlt, sich „smarte“ Ziele zu setzen. (Foto: Moritz Hahn)

Apothekerin und Coachin Anke Kock empfiehlt, sich „smarte“ Ziele zu setzen. (Foto: Moritz Hahn)


Wie schafft es die Apothekenleitung im stressigen Alltag, motiviert und resilient zu bleiben? Darum ging es beim ersten Vortrag der heutigen INTERPHARM online „Zukunft Personal“. Denn zu einem erfolgreichen Apothekenteam gehört auf jeden Fall eine motivierte Leistung. Apothekerin und Coach Anke Kock gab dazu viele Tipps.

Motiviert zu bleiben, hat viel mit der inneren Einstellung zu tun, Dinge anzupacken, erklärte Anke Kock, Willich, zu Beginn ihres Vortrags bei der INTERPHARM online „Zukunft Personal“. Sie beschrieb Motivation als das Produkt aus vier Faktoren. Dies seien ein attraktives Ziel, Vertrauen in den Erfolg, das Monitoring der Fortschritte und Strategien zum Umgang mit Rückschlägen. Zu allen vier Faktoren vermittelte die Apothekentrainerin Ratschläge.

Attraktives Ziel definieren und verfolgen

Kock betonte, dass die individuellen Vorstellungen von einem attraktiven Ziel unterschiedlich sein können, und sie verwies auf die Erkenntnis von Laotse: „Nur wer sein Ziel kennt, findet auch einen Weg.“ Um ein attraktives Ziel zu definieren, empfahl sie die SMART-Formel. Das Ziel sollte spezifisch („S“) sein und schriftlich festgelegt werden. Es sollte messbar („M“) sein, um prüfen zu können, wann es erreicht ist. Es sollte vor allem attraktiv („A“) für die Beteiligten, in Apotheken also auch für das Team, und dabei realistisch („R“), also tatsächlich erreichbar sein. Die Bemühungen sollten zudem terminiert („T“) werden. 

Zu einem bestimmten Zeitpunkt sollte das Ergebnis überprüft und ein neues Ziel festgelegt werden. Um das Ziel zu erreichen, riet Kock, das Unterbewusstsein zu aktivieren. Je nach individueller Neigung könne ein Bild oder ein Zitat verdeutlichen: „Da will ich hin“. In der Apotheke sei es außerdem wichtig, das Team einzubinden und das Ziel nicht allein zu verfolgen. Die Leitung sollte das Team mitnehmen und begeistern, empfahl Kock. Wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, sollte das Ziel allerdings flexibel angepasst werden.

Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten

Um Vertrauen in das Erreichen des Ziels zu gewinnen, sollten die vorhandenen Fähigkeiten und Verhaltensweisen des Teams betrachtet werden. Niemand fange bei Null an, es gebe immer etwas, auf das aufgebaut werde. Aufgaben sollten auch delegiert werden. Idealerweise finde sich bei unangenehmen Aufgaben jemand, der dies gerne erledigt. Doch es gehe auch darum, unangenehme Situationen zu bewältigen. Dies lasse sich anhand unangenehmer Situationen trainieren. Kock empfahl, damit im privaten Bereich zu beginnen und dies auf den Berufsalltag zu übertragen. Außerdem riet sie, feste Routinen oder Termine für unangenehme Aufgaben einzurichten.

Das Monitoring der Fortschritte bedeutet für sie, Erfolg sichtbar zu machen und auch Teilerfolge wertzuschätzen und zu „feiern“. Dazu gehöre eine Feedback-Kultur im Team. Davor hätten viele Angst, aber das Feedback dürfe natürlich sehr gerne auch positiv sein. Außerdem sollten unangenehme Situationen aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden. Beispielsweise führten die vielen Lieferengpässe dazu, dass die Kunden dankbar sind, wenn alle Arzneimittel beschafft werden können. Die früher oft schwer vermittelbaren Austausche seien für die Menschen kein Problem mehr.

Mit Rückschlägen umgehen

Strategien gegen Rückschläge bezeichne man heute als Resilienz. Resilienz zu erreichen, bedeute, optimistisch zu sein und in Möglichkeiten zu denken. Kock empfahl, am Ende des Tages an das beste Erlebnis des Tages zu denken und damit in den nächsten Tag zu starten. Situationen, die nicht zu ändern sind, sollten gelassen akzeptiert werden. Wichtig für die Resilienz sei auch ein Unterstützungsnetzwerk, das Feedback gibt. Für Apothekenleiter könnten dies Kollegengruppen für den Erfahrungsaustausch sein. Ganz allgemein sei zudem ein gesunder Lebensstil wichtig für die Resilienz. Dazu gehöre, Zeit für Entspannung einzuplanen.

So verknüpfte die Trainerin allgemeine Ratschläge zur Motivation mit speziellen Anwendungen für die Apotheke. Am Ende des Vortrags verriet Kock den Spruch, den sie für die eigene Motivation nutzt. Es ist das Goethe-Zitat: „Erfolg hat drei Buchstaben: Tun!“


Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Man hätte auch sagen können

von Peter am 26.05.2023 um 17:29 Uhr

Ehrenamt soll Spaß machen

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